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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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offenbaren
    dürfen.«
    »Natürlich werde ich mich persönlich um die Bedürfnisse
    der Farmer kümmern«, sagte er zu einem Anrufer, der sich
    weigerte, seine Identität preisgegeben. »Ohne die Farmen
    würden wir schließlich verhungern.«
    Er sah, dass Manuel Gaeta, der Stuntman, sich erhob und
    fragte: »Werden Sie mir gestatten, auf der Oberfläche von
    Titan zu landen?«
    Jedermann kannte Gaeta ‒ sein verwittertes Gesicht war
    inzwischen zum Markenzeichen geworden. Die
    Aufmerksamkeit aller Theaterbesucher richte sich auf ihn.
    Eberly musste lächeln. »Wenn Sie die Wissenschaftler davon
    überzeugen können, dass Sie die Lebensformen auf Titan nicht
    kontaminieren, sehe ich keinen Grund, Sie an Ihrer Mission zu
    hindern.«
    Wilmot drehte sich um und bedeutete Urbain, aufs Podium
    zu kommen. »Dr. Urbain, welche Meinung vertreten Sie denn
    in dieser Sache?«
    Urbain strich sich mit einer Hand das Haar zurück und
    sagte, ohne zu zögern: »Die Gefahr einer Kontaminierung der
    mikrobiellen Organismen auf dem Titan ist viel zu groß, um in
    absehbarer Zeit eine menschliche Erkundung dieser Welt zu
    erlauben. Zumal wir in dieser Angelegenheit ohnehin keine
    Wahl haben. Die IAA hat jede menschliche Intervention auf
    der Titanoberfläche untersagt.«
    »Aber Dr. Cardenas hat Ihnen doch gezeigt, dass sie in der
    Lage ist, meinen Anzug zu reinigen.«
    Wilmot wandte sich ans Publikum: »Mr. Gaeta meint damit
    die Arbeit von Dr. Kristin Cardenas. Sie hat Nanomaschinen
    entwickelt, die vielleicht in Lage sind, Mr. Gaetas Raumanzug
    zu dekontaminieren.«
    »Die Dekontamination scheint ausreichend zu sein«,
    konzedierte Urbain, »aber der Schein trügt gelegentlich.
    Außerdem sollten wir nicht das Risiko eingehen, dass
    Nanomaschinen die Ökologie des Titan infizieren.«
    Eberly schob Urbain mit sanfter Gewalt vom Podium weg
    und ließ den Blick übers Meer der Gesichter schweifen, die zu
    ihm aufschauten. »Dies ist ein gutes Beispiel dafür, weshalb
    wir es den Wissenschaftlern nicht erlauben dürfen, die
    Regierung zu kontrollieren. Wieso sollte man es diesem Mann
    verwehren, zu seinem Abenteuer aufzubrechen, wenn es doch
    erwiesen ist, dass er den Mikroben dort unten keinen Schaden
    zufügt?«
    »Das ist überhaupt nicht erwiesen!«
    »Dr. Cardenas sagt es aber«, widersprach Eberly.
    »Aber nicht zu meiner Zufriedenheit«, sagte Urbain schroff.
    » Ihre Zufriedenheit!«, rief Eberly. »In anderen Worten, Sie
    treffen die Entscheidung, und alle anderen haben sie gefälligst
    zu befolgen ‒ sogar eine Nobelpreisträgerin wie Dr.
    Cardenas.«
    »Dies ist eine Entscheidung, die ich zu treffen habe«,
    insistierte Urbain.
    »Haben Sie denn nicht gesagt, dass der Internationale
    Astronauten-Verband die Entscheidung schon getroffen
    hätte?«
    »Ja, das stimmt natürlich«, stammelte Urbain, »aber ich
    könnte diese Entscheidung umstoßen, wenn es nötig wäre.
    Schließlich bin ich hier der wissenschaftliche Leiter.«
    »Sie wollen ein Diktator sein!«, rief Eberly mit gespieltem
    Entsetzen.
    Wilmot ging dazwischen. »Warten Sie einen Moment. Es gibt
    da noch eine andere Frage. Was ist mit den Gefahren der
    Nanotechnik?«
    »Nanotechnik ist ein Werkzeug«, sagte Urbain. »Ein
    Werkzeug, mit dem man sehr sorgfältig umgehen muss ‒ aber
    trotzdem nicht mehr als ein Werkzeug.«
    Das überraschte Eberly. »Ja, da stimme ich Ihnen zu.« Mehr
    fiel ihm dazu nicht ein.
    Timoschenko stand von seinem Stuhl auf. »Warten Sie. Die
    Nanotechnik ist gefährlich. Die Nanobots könnten außer
    Kontrolle geraten…«
    »Bullshit!«, schrie jemand im Publikum. Kris Cardenas
    sprang auf; sie war kreidebleich vor Zorn. »Nennen Sie mir
    auch nur ein Beispiel, wo Nanomaschinen außer Kontrolle
    geraten wären. In Selene und den anderen Mondsiedlungen
    werden schon seit Jahrzehnten Nanobots eingesetzt, ohne dass
    es Probleme gegeben hätte. Es hat sich kein einziger
    Zwischenfall ereignet.«
    Timoschenko schaute sie grimmig an. »Als die Mondbasis
    noch nicht Selene hieß, haben Nanobots aber ein paar Leute
    getötet.«
    »Das war vorsätzlicher Mord. Da könnten Sie genauso gut
    alle Hämmer verbieten, weil sie in der Vergangenheit dazu
    benutzt wurden, Menschen den Schädel einzuschlagen.«
    Wilmot breitete in einer beschwichtigenden Geste die Hände
    aus. »Niemand will die Nanotechnik verbieten«, sagte er. »Dr.
    Cardenas ist die im ganzen Sonnensystem anerkannte
    Expertin auf diesem Gebiet, und wir haben uns mit dem
    Einsatz von

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