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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Sicherheitsdiensts
    und der Kommunikations- und Personal-Abteilung
    aufgefordert worden waren, der Amtseinführung
    beizuwohnen, hatte gerade mal die Hälfte der Belegschaft sich
    bequemt, zu erscheinen.
    »Eliminieren?«, sagte Eberly schroff und versuchte die
    Furcht zu verbergen, vor der er innerlich zitterte. »Sie können
    jemanden von Cardenas' Format doch nicht einfach so
    eliminieren. Dann werden Ermittler von der Erde mit
    Ionentriebwerks-Schiffen herfliegen und der Sache auf den
    Grund gehen.«
    Morgenthau schaute ihn von der Seite an. »Dann eben
    neutralisieren. Ich will jedenfalls nicht, dass sie hier an diesen
    fluchwürdigen Nano-Maschinen arbeitet.«
    »Sie wollen?«, sagte Eberly, ohne den Schritt zu
    verlangsamen. »Seit wann geben Sie denn hier die Befehle?«
    »Von Anfang an. Und dass Sie das nur nicht vergessen.«
    »Ich bin derjenige, der ins Amt eingeführt wird«, sagte
    Eberly mit einer Verve, die eigentlich gar nicht echt war. »Ich
    werde als Anführer dieser Gemeinschaft eingesetzt.«
    »Sie tun trotzdem, was ich Ihnen sage«, sagte Morgenthau
    mit leidenschaftsloser und harter Stimme. »Wir wissen, dass
    Sie versucht haben, uns zu hintergehen. Sie und Ihr
    Aufgebot.« Sie lachte sarkastisch.
    »Das war ein notwendiges taktisches Manöver. Ich hatte
    doch nie die Absicht…«
    »Fügen Sie Ihrem Sündenregister nicht noch eine weitere
    Lüge hinzu. Ich müsste nur einen Anruf nach Amsterdam
    tätigen, um Sie aus diesem Habitat entfernen und wieder in
    Ihre Gefängniszelle in Wien verfrachten zu lassen.«
    Eberly verkniff sich die Antwort, die ihm auf der Zunge lag.
    Sie hatten nun das Naherholungsgebiet am Seeufer erreicht,
    wo hunderte Stühle in ordentlichen Reihen vor der
    Orchestermuschel aufgestellt worden waren. Einige Dutzend
    Leute hatten bereits Platz genommen. Professor Wilmot saß
    allein oben auf der Bühne und machte einen müden bis
    gelangweilten Eindruck. Die Musiker, die sich an einer Seite
    der Bühne versammelt hatten, nahmen ihre Instrumente und
    formierten sich zu einem mehr oder weniger ordentlichen
    Haufen.
    Eberly blieb hinter der letzten Reihe der überwiegend leeren
    Stühle stehen. Alles lief genau nach Plan. Dies war der
    Moment, auf den er seit jenem Gespräch im Gefängnis
    Schönbrunn hingearbeitet hatte. Er hatte diese
    Amtseinführungs-Zeremonie bis ins kleinste Detail geplant.
    Das Einzige, worauf er keinen Einfluss hatte, war die
    erschreckende Gleichgültigkeit der Habitat-Bevölkerung. Das
    und Morgenthaus zunehmend feindselige Haltung ihm
    gegenüber. Es stimmt alles bis ins Detail, sagte Eberly sich,
    aber der Tag ist trotzdem im Eimer.
    »Sie müssen drei Schritte hinter mir gehen«, wandte er sich
    an Morgenthau.
    »Natürlich«, sagte sie mit einem wissenden Lächeln. »Ich
    verstehe es sehr wohl, die Rolle des gehorsamen Frauchens zu
    spielen.«
    Eberly holte tief Luft. So wird das endlos weiter gehen,
    wurde er sich bewusst. Sie wird mir das Leben zur Hölle
    machen.
    Dennoch setzte er ein Lächeln auf und richte sich zu seiner
    ganzen Größe auf. Er blieb hinter der letzten Reihe der Stühle
    stehen, bis er Blickkontakt mit dem Bandleader herstellte.
    Eberly nickte und ging den breiten Gang zwischen den leeren
    Stühlen entlang. Zwischen dem zweiten und dritten Schritt
    stimmte die Band eine halbherzige Interpretation von ›Hail to
    the Chief‹ an.
    Holly verfolgte die Amtseinführungs-Zeremonie von ihrem
    Apartment aus; sie war zutiefst verunsichert, was die Zukunft
    wohl für sie bereithalten würde. Malcolm hatte versucht,
    Kananga an die Wand zu spielen und hatte nichts erreicht.
    Was wird er tun, nachdem er offiziell ins Amt eingeführt
    wurde?
    Was wird Kananga tun?
    Holly kam zu dem Schluss, dass sie nicht warten durfte, bis
    andere über ihr Schicksal entschieden. Sie schnappte sich ein
    paar Kleidungsstücke, stopfte sie in eine Sporttasche und ging
    zur Apartmenttür. Ich sollte mich lieber an einem sicheren Ort
    verstecken, sagte sie sich, bis ich genau weiß, was sie
    vorhaben.
    Das Telefon summte. Sie stellte die Tasche ab und holte den
    Palmtop heraus.
    Raoul Tavaleras Gesicht erschien auf dem winzigen Monitor.
    Er wirkte erschöpft und derangiert.
    »Holly? Bist du in Ordnung?«
    »Mir geht es gut, Raoul«, erwiderte sie mit einem
    Kopfnicken. »Aber ich kann jetzt wirklich nicht mit dir
    sprechen.«
    »Ich mache mir Sorgen um dich.«
    »Ach…« Holly wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie war
    wirklich gerührt. »Raoul, du

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