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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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sein modisch gelocktes und braun
    getöntes Haar bändigte.
    »Was ist das denn für ein Gefühl, wenn man als erster
    Mensch einen Durchgang durch die Sarurnringe wagt?«,
    fragte Berkowitz, dem es vor Aufregung fast die Sprache
    verschlug.
    »Nicht jetzt, Zeke«, sagte Gaeta. »Muss mich auf die Arbeit
    konzentrieren.«
    Fritz trat mit einem strengen Ausdruck zwischen sie. »Er
    kann jetzt keine Interviews geben.«
    »Schon gut«, sagte Berkowitz verständnisvoll, obwohl die
    Enttäuschung ihm ins Gesicht geschrieben stand. »Wir werden
    nur die Vorbereitungen dokumentarisch aufzeichnen und die
    Interviews später darüber legen.«
    Gaeta wandte sich an Timoschenko: »Dort draußen gibt es
    nur dich und mich.«
    »Keine Sorge«, sagte Timoschenko ernst. »Ich bringe dich
    zum B-Ring, fliege dann durch die Cassini-Teilung und hole
    dich auf der anderen Seite der Ringebene wieder ab.«
    Gaeta nickte. »Richtig.«
    »Der Anzug ist durchgecheckt und einsatzbereit«, sagte einer
    der Techniker.
    »Irgendwelche Probleme?«, fragte Gaeta.
    »Die Zange am rechten Arm ist etwas unbeweglich. Wenn
    wir noch ein paar Stunden Zeit hätten, würde ich sie noch
    einmal ausbauen und gängig machen.«
    »Du wirst die Zange sowieso nicht brauchen«, warf Fritz ein.
    »Sie funktioniert schon«, sagte der Techniker. »Nur nicht so
    gut, wie sie es eigentlich sollte.«
    Wenn es gut genug für Fritz ist, ist es in Ordnung, sagte
    Gaeta sich.
    »Ich werde sie noch einmal überprüfen«, sagte Fritz.
    Gaeta nickte lächelnd. Damit hatte er schon gerechnet. Es
    gab in seiner Welt drei Qualitätskriterien: durchschnittlich,
    überdurchschnittlich ‒ und Fritz. Das scharfe Auge und die
    hohen Qualitätsansprüche seines Cheftechnikers hatten Gaeta
    mehr als einmal das Leben gerettet.
    Nach nicht einmal einer halben Stunde hatte Holly die
    Verfolger in den Tunnels abgehängt. Sie war durch eine
    Zugangsluke geschlüpft, eine Leiter hinabgeklettert und dann
    leichtfüßig den unteren Tunnel entlanggelaufen, bis sie zum
    großen Ventil an der Wasserlinie kam. Holly wusste, dass
    diese Rohrleitung eine Reserveleitung war und nur dann
    benutzt wurde, wenn die Hauptleitung wegen einer
    Inspektion oder Reparatur abgesperrt wurde. Also gab sie die
    Code-Kombination ins elektronische Schloss der Luke ein und
    kroch in das dunkle Rohr. Dann schloss sie geräuschlos die
    Luke hinter sich.
    Sie vermochte sich in der Röhre nicht aufzurichten und nicht
    einmal zu knien. Sie rutschte fast von selbst auf dem Bauch
    entlang. Die Röhre war trocken, und die glatte
    Plastikauskleidung war eine gute Rutschbahn. Das einzige
    Problem bestand darin, in der Dunkelheit die Entfernung
    abzuschätzen; deshalb benutzte sie einen Punktstrahler, um
    die Luken auszumachen. Holly kannte die Abstände zwischen
    den Luken auf den Zentimeter genau. Nachdem sie einen
    halben Kilometer gekrochen war, hielt sie an und öffnete eins
    der Lunchpakete, die sie mitgenommen hatte.
    Während sie im trüben Schein der Taschenlampe das
    Sandwich mampfte, fühlte sie sich fast wie eine Maus in ihrem
    Bau. Sie wusste, dass dort draußen große Katzen lauerten.
    Aber hier bin ich sicher. Es sei denn, jemand kommt auf die
    Idee, diese Reserveleitung zu fluten. Dann werde ich eine
    ersoffene Maus sein.
    Die beiden schwarz gekleideten Sicherheitsleute standen
    unsicher im Tunnel und ließen den Blick an den Rohrleitungen
    und Kabelsträngen entlang schweifen.
    »Sie ist uns entwischt«, sagte der eine zum dritten Verfolger,
    der einen grauen Jogginganzug trug. Er war groß, langgliedrig
    und hatte kein Gramm Fett zu viel. Er sah aus wie ein Athlet,
    der jeden Tag hart trainierte.
    Er hielt den Geruchsdetektor in der Hand ‒ ein längliches
    Kästchen in der gleichen Farbe wie sein Jogginganzug.
    »Sie ist definitiv aus dieser Richtung gekommen«, sagte er.
    »Aber wohin ist sie verschwunden?«, fragte die Frau.
    »Das ist nicht mehr euer Problem. Ich übernehme nun. Ihr
    könnt zurückgehen und dem Boss Meldung machen.«
    Sie hatten es aber nicht eilig zu gehen; nicht etwa, weil sie so
    diensteifrig gewesen wären, sondern weil sie keine Lust
    hatten, Kananga mit leeren Händen unter die Augen zu treten.
    »Bist du sicher, dass du keine Hilfe brauchst?«, fragte der
    Mann.
    Der grau gekleidete Scout lächelte nur und hielt den
    elektronischen Detektor hoch. »Ich habe jede Hilfe, die ich
    brauche.«
    Gaeta war zuvor schon im Raumboot gewesen. Fritz hatte
    darauf bestanden, dass der

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