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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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an, und dann
    verließ sie schließlich sein Büro und schloss leise die Tür.
    Eberly starrte aufs Dossier auf dem Wandbildschirm; die
    falschen Referenzen waren noch immer markiert.
    Idiot, fluchte er stumm,- Vyborg hatte doch überhaupt keine
    Veranlassung gehabt, seinen Lebenslauf zu frisieren. Sein Ego
    war indes stärker gewesen als der Verstand.
    Allerdings, sagte Eberly sich, spielt er mir durch einen
    solchen Fehler auch in die Hände. Dadurch wird er nämlich
    erpressbar. Soll mir nur recht sein.
    Dann werde ich die Akte mal korrigieren. Und Eberly
    diktierte die exzellenten Beurteilungen von jedem der
    Universitätsprofessoren, die unter der Rubrik ›Lebenslauf ‹
    erscheinen würden, in den Computer.
    28 Tage nach dem Start
    »Kommen Sie«, sagte Manuel Gaeta, »es muss doch einen Weg
    geben. Es gibt immer einen Weg, Fritz.«
    Friedrich Johann von Helmholtz erhob sich von den Knien
    und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Trotz des
    eindrucksvollen Namens war er ein kleiner und schlanker, fast
    zerbrechlich wirkender Mann. Und der beste Techniker im
    Sonnensystem, jedenfalls was Gaeta betraf. Im Moment
    ›knirschte es jedoch im Getriebe‹ was das Einvernehmen
    zwischen ihnen betraf.
    Fritz' Kopf mit dem Bürstenhaarschnitt reichte Gaeta kaum
    bis zu den Schultern. Wie er neben dem muskulösen Stuntman
    stand, mutete der Techniker fast wie ein dürres Kind an. Und
    beide wirkten wiederum klein gegenüber dem wuchtigen,
    cermetbeschichteten Raumanzug, der leer in der Mitte der
    Ausrüstungsbucht stand.
    »Natürlich gibt es einen Weg«, sagte Fritz in präzise
    artikuliertem Englisch. »Sie steigen in den Anzug. Wir
    versiegeln ihn. Dann durchlaufen wir die Sterilisierungs-
    Prozedur, auf der Professor Wilmot und Urbain bestehen ‒
    einschließlich der Röntgenstrahlen-Dusche. Und dann sind Sie
    tot.«
    Gaeta räusperte sich vernehmlich.
    Fritz stand neben dem leeren Anzug; die Arme hatte er
    resolut vor der schmächtigen Brust verschränkt.
    »Mein Gott, Fritz«, murmelte Gaeta, »diese Astro-Corp-
    Bonzen haben mir eine halbe Milliarde dafür gezahlt, dass ich
    als erster Mensch den Fuß auf den Titan setze. Wissen Sie, was
    sie mit mir anstellen werden, wenn ich es nicht tue? Wenn ich
    es nicht mal versuche, weil ein paar ängstliche Wissenschaftler
    sich übertriebene Sorgen wegen ein paar Bakterien machen?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass sie die halbe Milliarde
    zurückfordern werden«, erwiderte Fritz gleichmütig.
    »Von der wir aber schon einen großen Batzen ausgegeben
    haben.«
    Fritz zuckte die Achseln.
    »Sie werden mir die Hölle heiß machen«, sagte Gaeta und
    runzelte besorgt die Stirn. »Außerdem wird mich niemand
    mehr für einen Stunt engagieren. Dann bin ich erledigt.«
    »Oder tot«, sagte Fritz mit vollem Ernst.
    »Sie sind wirklich eine große Hilfe, amigo.«
    »Ich bin Techniker. Und nicht Ihr Finanzberater oder Ihr
    Leibwächter.«
    »Sie sind un fregado, eine seelenlose Maschine, genau das
    sind Sie.«
    »Indem Sie mich beleidigen, wird Ihr Problem auch nicht
    gelöst.«
    »Na und? Sie lösen mein Problem doch eh nicht ‒ niemand
    löst mein Problem!«
    Fritz schürzte für einen Moment die Lippen, was darauf
    hindeute, dass er nachdachte. »Vielleicht… nein, das würde
    wahrscheinlich nicht funktionieren.«
    »Vielleicht was?«, fragte Gaeta.
    Fritz hob die Hand, tätschelte den klobigen Anzug am
    gepanzerten Oberarm und sagte nachdenklich: »Das Problem
    ist, Sie in den Anzug zu stecken, nachdem er sterilisiert wurde
    ‒ ohne ihn dabei zu kontaminieren.«
    »Ja. Richtig.«
    »Vielleicht wäre es möglich, Sie in einer Art sterilen Hülle zu
    verpacken. In einer Plastikhülle, die bereits dekontaminiert
    wurde.«
    »Meinen Sie?«
    Fritz neigte den Kopf auf die Seite und sagte: »Nur dass wir
    dann das Problem hätten, Sie in der Hülle zu versiegeln, ohne
    sie zu kontaminieren.«
    »Das gleiche Problem, als wenn ich gleich in den maldito
    Anzug steigen würde.« Gaeta stieß eine Kanonade spanischer
    Flüche aus.
    »Wenn wir es aber außerhalb des Habitats im Weltraum tun
    würden«, sagte Fritz langsam, als ob er seine Gedanken
    während des Sprechens sortierte, »dann würden vielleicht
    zwischen dem ultravioletten Fluss der Außenumgebung und
    dem harten Vakuum die Kontaminarionsanforderungen erfüllt
    werden.«
    Gaetas dunkle Brauen schossen in die Höhe. »Glauben Sie?«
    Fritz zuckte erneut die Achseln. »Lassen Sie mich ein paar
    Zahlen durch den

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