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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ging
    und sich setzte. »Ich habe es arrangiert, dass dies in die
    Zuständigkeit der Human-Resources-Abteilung fällt. Die
    Ökologen wollten es zwar an sich ziehen, aber ich habe das so
    gedeichselt.«
    Holly nickte.
    »Diese beiden werden mir gegenüber nun für immer loyal
    sein«, sagte Eberly und wies grinsend auf die noch immer
    offene Tür. »Oder zumindest so lang, bis ihr Kind ein
    Teenager ist.«
    Holly fand das nicht lustig. »Sie wollten mich sprechen?«,
    sagte sie.
    »Ja«, sagte er und schnippte mit den Fingern ‒ das Signal für
    den Computer, hochzufahren.
    Holly wartete stumm, während die Abbildung über Eberlys
    Schreibtisch Gestalt annahm. Es war eine Art Liste. Weil das
    Hologramm ihm zugewandt war, sah sie es nur von hinten.
    Sie saß da und wartete, während er die Liste studierte. Das
    Büro wirkte klein und kahl und irgendwie auch kalt.
    Dann schaute er von der Abbildung auf und richtete den
    Blick direkt auf sie. Holly hatte das Gefühl, dass diese
    laserblauen Augen sich bis in ihre Seele bohrten.
    »In diesem Büro stehen ein paar Veränderungen an«, sagte er
    ohne eine Einleitung und ohne sie zu fragen, wie es ihr denn
    ginge. Genauso wenig, wie ihm auffiel, dass sie ein schlichtes
    himmelblaues Gewand über der Hose trug und kein einziges
    Accessoire außer dem Namensschild ‒ genauso wie die
    Kleiderordnung es vorschrieb.
    »Veränderungen? «
    »Ja«, sagte Eberly. »Ich bin nicht mehr in der Lage, den
    Routinebetrieb dieses Büros zu leiten. Ich werde vollauf damit
    beschäftigt sein, die Regierung des Habitats zu organisieren.«
    »Regierung? Aber ich dachte…«
    »Holly«, sagte er und beugte sich auf dem Bürostuhl leicht
    nach vorn, auf sie zu. Sie neigte sich auch gleich ihm entgegen.
    »Holly, wir haben hier zehntausend Männer und Frauen. Sie
    müssen eine Stimme bei der Wahl der Regierung ihres
    Vertrauens haben. Und ihrer Führer.«
    »Sie meinen die Regierung, die wir bilden werden, sobald
    wir den Saturn erreicht haben«, sagte Holly.
    Eberly schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass wir
    warten sollten, bis wir den Saturnorbit erreichen. Die Leute
    sollen sich jetzt schon für eine Regierung entscheiden dürfen.
    Wozu noch warten?«
    »Aber ich dachte, solange wir im Transit zum Saturn wären,
    müssten wir…«
    »Die vom Konsortium erlassenen Bestimmungen befolgen«,
    vollendete Eberly den Satz für sie.
    »Ja«, sagte Holly.
    »Aber wieso?«, fragte er nachdrücklich. »Wieso sollten wir
    uns denn Bestimmungen unterwerfen, die von einer Gruppe
    alter Universitätsprofessoren erlassen wurden, die noch dazu
    auf der Erde zurückgeblieben sind? Mit welchem Recht wollen
    sie uns zur Befolgung ihrer Regeln zwingen?«
    Holly dachte einen Moment lang darüber nach. »Wir haben
    es so vereinbart.«
    »Dann wird es eben Zeit, diese Vereinbarung zu kündigen.
    Was für einen Unterschied macht es, ob wir es nun tun oder
    warten, bis wir den Saturn erreichen?«
    Sie sagte sich, dass es durchaus einen Unterschied machte.
    Wieso die Sache überstürzen?
    »Wir sollten nicht zulassen, dass arrogante alte Männer uns
    sagen, was wir zu tun und zu lassen haben«, sagte Eberly mit
    Verve. Holly sah, dass er dunkelrot anlief.
    »Vielleicht nicht«, pflichtete sie ihm halbherzig bei.
    »Natürlich nicht«, sagte er. »Die Leute müssen das für sich
    selbst entscheiden.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Diese Wettbewerbe, die Sie zu dem Zweck organisieren,
    Namen für die Ortschaften und für alles andere zu finden,
    sind Teil meines Plans«, vertraute er ihr an.
    Das überraschte sie. »Ihr Plan?«
    »Ja. Im Grunde sind diese Wettbewerbe kaum mehr als
    triviale Unterhaltung für die Massen. Aber sie dienen einem
    größeren Zweck.«
    »Ich verstehe«, sagte Holly. »Die Menschen bei den
    Wettbewerben abstimmen zu lassen, soll eine Art Übung sein,
    nicht wahr? Damit werden die Leute darauf vorbereitet, für
    die Regierung zu stimmen, wenn die Zeit kommt.«
    Eberly schaute sie mit einem strahlenden Lächeln an. »Sie
    sind wirklich intelligent, Holly. Blitz gescheit.«
    Sie spürte, dass sie heiße Wangen bekam.
    »Während Sie die Wettbewerbe organisieren«, sagte er mit
    neuerlichem Ernst, »muss ich meine ganze Energie darauf
    verwenden, eine Verfassung für die Leute auszuarbeiten.«
    »Wenn Sie vollauf damit beschäftigt sind, diese neue
    Verfassung und all das auszuarbeiten, wer soll dann dieses
    Büro hier leiten?«
    »Sie werden das tun.«
    Holly schluckte. »Ich?«
    Er

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