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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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verstummt war. »Liegt noch etwas an?«
    »Raoul Tavalera hat eine Stelle in der Instandhaltungs-
    Abteilung angenommen«, sagte Eberly. »Dem Vernehmen
    nach ist er nun mit Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten
    beschäftigt.«
    Tamiko O'Malley, der kleine japanische Leiter der INST,
    nickte bestätigend. »Er ist ein brauchbarer Techniker. Obwohl
    er so schnell wie möglich wieder zur Erde zurückkehren will.«
    Wilmot richtete den Blick wieder auf Eberly. »Wie sieht es
    damit aus, Dr. Eberlv?«
    »Wir wollen es so einrichten, dass er mit dem Video-Team
    zurückfliegt, wenn die Exkursion zum Titan beendet ist.«
    Urbain schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Sie
    werden nicht die Erlaubnis bekommen, auf dem Titan zu
    landen. Niemals!«
    »Der Teamleiter geht aber davon aus, dass es ihm erlaubt
    wird…«
    »Niemals!«, wiederholte Urbain noch heftiger.
    Wilmot legte dem Wissenschaftler beschwichtigend die
    Hand auf den Arm. »Ich dachte, Dr. Cardenas wollte ihm bei
    der Lösung des Kontaminationsproblems helfen.«
    »Mit Nanomaschinen?«, blaffte Urbain. »Das glaube ich erst,
    wenn ich es mit eigenen Augen sehe. Nicht eher.«
    »Es wird aber schwierig werden, ihm die Genehmigung zu
    verweigern. Ich meine, dieser Gaeta ist ein Medien-Held. Er
    hat diesen verletzten Astronauten gerettet. Deshalb genießt er
    ein hohes Ansehen im ganzen Habitat.«
    »Wir müssen eine Vorführung von Dr. Cardenas'
    Nanomaschinen arrangieren«, sagte Wilmot, bevor Urbain
    etwas zu erwidern vermochte. »Eine Vorführung, die unter
    höchsten Sicherheitsvorkehrungen stattfindet. Ich will nicht
    das geringste Risiko eingehen, dass Nanobots in diesem
    Habitat Amok laufen.«
    Urbain nickte gequält lächelnd. »Null-Risiko«, murmelte er,
    und sein Lächeln verriet Eberly, dass er wusste, Null-Risiko
    war ein Ding der Unmöglichkeit.
    »Gut«, sagte Urbain. »Sind wir nun fertig?«
    Ein paar Abteilungsleiter schoben die Stühle zurück. Doch
    dann räusperte Eberly sich laut und verkündete: »Es gäbe da
    noch etwas, wenn's recht ist.«
    Wilmot, der sich schon halb vom Stuhl erhoben hatte, ließ
    sich wieder darauf fallen. Er schaute alles andere als erfreut.
    »Was gibt's denn noch?«, fragte er pikiert.
    »Mein Komitee hat einen Entwurf für eine Verfassung
    ausgearbeitet. Ich habe ihn durchgesehen, und ich halte die
    Zeit nun für gekommen, diesen Entwurf der breiten
    Öffentlichkeit zu präsentieren und ihn zur Abstimmung zu
    stellen.«
    Etwas wie Argwohn flackerte kurz in Wilmots Augen auf.
    »Sie haben doch schon diese ganze Diskussion um die
    Namensgebung inszeniert. Wollen Sie etwa schon wieder eine
    Debatte anzetteln?«
    Doch Wilmot fasste sich mit einem Finger an den Bart und
    sagte: »Ich möchte Ihren Entwurf erst einmal sehen. Dann
    werden wir ihn von den Abteilungsleitern begutachten lassen.
    Anschließend werden wir ihn der Öffentlichkeit vorstellen.«
    »Schön«, sagte Eberly mit einem gefälligen Lächeln. Genau
    das hatte er nämlich von Wilmot erwartet.
    Holly erhob sich vom Schreibtisch und ging zu Morgenthaus
    Tür. In ihrer Vorstellung war dies nicht mehr Eberlys Büro; sie
    hatte Eberly seit Wochen schon nicht mehr gesehen, außer bei
    flüchtigen Begegnungen, bei denen immer auch andere Leute
    zugegen waren. Er macht sich nichts aus mir, redete sie sich
    ein und hoffte zugleich verzweifelt, dass das nicht stimmte. Sie
    fragte sich, was sie tun musste, dass sie ihm so viel bedeutete
    wie er ihr.
    Sie klopfte an die Tür, und Morgenthau rief »Herein.«
    Holly schob die Tür halb auf und sagte: »Ich werde für den
    Rest des Tages nicht im Büro sein. Ich will zu…«
    Morgenthau wirkte besorgt, beinahe erschrocken. »Holly, ich
    wollte es Ihnen schon früher sagen, aber es ist mir eben erst
    wieder eingefallen. Ich möchte, dass Sie Dr. Cardenas' Dossier
    auf den neusten Stand bringen.«
    »Auf den neusten Stand? Ich dachte, wir hätten schon eine
    komplette Akte über sie.«
    Morgenthau tippte auf den Palmtop-Computer, der auf dem
    Schreibtisch stand. Cardenas' Akte und ihr Bild erschienen
    überm Computer. Morgenthau scrollte die Datei so schnell,
    dass die Worte vor Hollys Augen verschwammen. Das war
    aber auch egal, denn Holly hatte die komplette Datei schon
    einmal gelesen und sich jedes einzelne Wort gemerkt.
    »Hier. Da ist eine Lücke im Lebenslauf. Sie hat für ein paar
    Jahre das Nanolab auf Selene geleitet und dann plötzlich
    gekündigt. Ein paar Monate später ist sie nach Ceres
    gegangen, aber

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