Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)
US -Städte mit der höchsten Ozonbelastung steht New York auf Platz 17 (Platz 1 belegt Los Angeles); in der Kategorie Feinstaubverschmutzung rangiert New York auf Platz 21 (Sieger ist Bakersfield, Kalifornien).
Luftverschmutzung verursacht alle möglichen Beschwerden, unter anderem Emphyseme, Asthma und Herzkrankheiten. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation zufolge sterben jährlich 2,1 Millionen Menschen an den Folgen von Schadstoffen in der Luft. Doch das ist nur eine sehr grobe Schätzung. Wie viele New Yorker jährlich unter den Opfern sind, ist nicht bekannt.
Unter den gegebenen Umständen ist es das Beste, wenigstens daheim für möglichst saubere Luft zu sorgen. Verwenden Sie keine Duftkerzen und andere mit Duftstoffen angereicherten Produkte. Reinigen Sie jährlich alle Klima- und Lüftungsanlagen. Einige Ärzte empfehlen, mehrmals täglich eine Viertelstunde zu lüften, weil Raumluft tendenziell belasteter ist als die Luft im Freien. Falls Sie sowieso Atemprobleme haben, legen Sie sich einen HEPA -Schwebstofffilter zu. Radeln und joggen Sie nicht auf/an vielbefahrenen Straßen, denn je schwerer Sie atmen, desto schädlicher sind die Autoabgase. Und wenn Sie das Thema wirklich ernst nehmen, kaufen Sie sich eine N95-Atemschutzmaske. Das ist ein spezieller Mundschutz, der für Feinstaubpartikel undurchlässig ist. Ich habe ihn auf meinem stinkenden, gummischmorenden Laufband ausprobiert – eine gewöhnungsbedürftige Atemerfahrung. Heißfeucht wie im tropischen Regenwald.
»Dir hat die ganze Luftverschmutzung offenbar nichts ausgemacht«, sagt Julie zu Großvater.
»Tja, ich bin immer noch da«, antwortet er und lächelt.
»Genau genommen hast du dir sogar einen ziemlich guten Platz zum Leben ausgesucht«, sage ich.
Ich erzähle ihm, dass die Lebenserwartung in New York mit 78,6 Jahren trotz der Luftverschmutzung erstaunlich hoch ist. Im Landesdurchschnitt liegt sie bei nur 77,8 Jahren. Für dieses Phänomen gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze, doch es herrscht weitgehende Einigkeit, dass die Antwort etwas mit der enormen Lauffreudigkeit der New Yorker zu tun haben muss. Oder wie es ein früherer Gesundheitsbeauftragter der Stadtverwaltung einmal gegenüber dem New York Magazine ausdrückte: Unsere Stadt ist ein einziges großes Fitness-Studio.
»Du hättest es natürlich noch ein bisschen besser treffen können«, sage ich. »Zum Beispiel in Okinawa.«
Die Bevölkerung dieser südjapanischen Präfektur hat den weltweit höchsten Anteil an 100-jährigen. Was auf zahlreiche segensreiche Faktoren zurückzuführen ist: Die Menschen ernähren sich zucker- und fettarm, sie leben in einer stark hügeligen Landschaft und sind es gewohnt, vieles zu Fuß zu erledigen, auch ältere Einwohner müssen viel anstrengende körperliche Arbeit leisten.
»Oder du hättest den Siebenten-Tages-Adventisten in San Diego beitreten können.« Eine weitere Gruppe extrem langlebiger Menschen, dank enger Familienbande und einer strikt fleischlosen Ernährung.
»Den was?«, fragt Großvater.
»Den Siebenten-Tages-Adventisten. Das ist eine religiöse Bewegung. Du könntest ihr beitreten.«
»Ich glaube, dazu ist es zu spät.«
Check-up: Monat 15
Gewicht: 71,7 kg
Kaugummikonsum seit Zahnkapitel: 48 Packungen
Tägliches Meditationspensum: 10 Minuten
Tägliches Netto-Meditationspensum nach Abzug aller gedanklichen Abschweifungen: 2 Minuten
Sitzende Tätigkeiten aller Art habe ich inzwischen auf vier Stunden reduziert. Habe ich schon erwähnt, wie gerne ich an meinem Laufbandschreibtisch zugange bin? Ich tippe dort meine E-Mails, putze mir die Zähne und nehme meine Fischölkapseln ein. Darauf zu laufen, erfüllt mich mit dem Gefühl, etwas zu erreichen – auch wenn das wahrscheinlich merkwürdig klingt im Zusammenhang mit einem Gerät, das dazu dient, seinen Benutzer an Ort und Stelle zu halten. Inzwischen bin ich 880 Meilen darauf gelaufen. Ich hoffe, gegen Ende meines Projekts die 1000-Meilen-Marke zu durchbrechen.
Ich frage mich oft, was mein altes Selbst wohl von meinem neuen Selbst hielte. Ich gehöre jetzt zu den Typen, die Radlerhosen tragen, selbst wenn sie nicht mit dem Fahrrad unterwegs sind. Auf Partys bin ich der Einzige, der die Gemüsesticks auf dem Büffet nicht nur lobend erwähnt, sondern auch isst. Im Restaurant frage ich grundsätzlich nach, ob der Lachs auf der Karte aus Aquakultur stammt oder echter Wildlachs ist. Ich will, dass er nature und nicht etwa Cajun-Style gegrillt wird. (Es gibt
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