Schatten ueber Broughton House
Theo ansehen zu können. „Meine Mutter schenkte sie mir vor vielen Jahren, und ich hatte sie bis zu jenem Tag immer bei mir getragen.“ Sie schwieg einen Moment, bevor sie fragte: „War es das, was Barchester dich heimlich hat betrachten sehen?“
„Ja. Ich suchte bei dem Medaillon Trost, wann immer ich von Sorgen oder Erschöpfung geplagt wurde.“ Seine Mundwinkel zuckten leicht. „Wann immer ich mich vergewissern musste, dass wirklich geschehen war, was ich an jenem Tag sah.“
Sanft schloss er ihre Finger um das Marienbildnis und hob ihre Hand an seine Lippen. „Du hast mich gerettet.“
Die zarte Berührung ließ Megan am ganzen Leib leise erschauern. Die wohlige Wärme, die sie in ihrem Schoß verspürte, wurde dringlicher und verzehrender. Ungeahntes Verlangen begann tief in ihr zu pochen.
Schicksal, dachte sie und schaute Theo wie gebannt an. Kein Wunder, dass es ihr so schwergefallen war, ihn für einen Schurken zu halten. Auch wenn sie sich dessen nicht bewusst gewesen war, so hatte sie ihn doch während der letzten zehn Jahre in ihrem Herzen getragen.
Megan legte ihre Hand an seine Wange und sah ihm in die Augen. Es machte nun nichts mehr, dass er ein Lord mit einer jahrhundertealten Ahnenfolge englischer Adeliger war, der niemals ein irisches Mädchen aus New York - eine Zeitungsreporterin! - heiraten konnte.
Theo gehörte zu ihr, und sie gehörte zu ihm. Sie liebte ihn. Dessen war sie sich nun gewiss. All ihre Gedanken galten ihm, und sie brauchte ihn wie die Luft zum Atmen. Titel und Rang, familiäre und gesellschaftliche Konventionen waren machtlos gegen diese Liebe. Wenn das bedeutete, dass sie seine Mätresse werden musste, dann wäre sie auch dazu bereit. Sie würde ohne einen Ring am Finger leben können, aber sie konnte nicht ohne Theo leben.
Wie gebannt sah sie ihn an. Leise seufzend reckte sie sich schließlich und berührte seine Lippen mit den ihren. Mit dieser kleinen Geste gab sie sich hin. An ihn. An das Schicksal. An die Liebe.
Theo verharrte einen kurzen Moment lang reglos, dann schlang er seine Arme um sie. Er küsste sie innig, und sein Hunger verzehrte sie beide. Theo war, als habe er sein halbes Leben lang auf diesen Augenblick gewartet. Am liebsten würde er sogleich all ihre Herrlichkeiten kosten, wie ein dürstender Mann das ersehnte Wasser in einem Zug hinunterkippte. Zugleich aber wünschte er, jeden Kuss und jede Berührung so lange wie möglich zu genießen.
Megan fuhr mit beiden Händen durch sein Haar, ließ es seidig über ihre Haut gleiten. Sein Mund neckte und beglückte, seine Hände liebkosten und erregten sie. Gänzlich unbekannte Empfindungen stürmten auf sie ein, und sie war begierig darauf, jede voll auszukosten. Sie streichelte über seinen Hals und seine breiten Schultern, erkundete Muskeln, die sich kraftvoll unter straffer Haut spannten, und die verführerische Mulde am Schlüsselbein. Seine Haut fühlte sich warm und glatt an unter ihren Fingern, und es steigerte ihr eigenes Verlangen zu hören, wie ihre Berührungen ihn erregten und sein Atem rascher dahinflog.
Sein Oberkörper war fest und unnachgiebig, das feine Haar darauf kitzelte ihre Fingerspitzen. Etwas regte und spannte sich tief in ihr, als sie ihre Hände seine Brust hinab abwärts gleiten ließ ... und dann wieder hinauf. Das süße Verlangen wurde schier unerträglich.
Theo spürte, wie ihre Finger bebten, und sowohl ihre Berührung als auch ihre offenkundige Begierde ließen seine Haut in Flammen stehen und seinen Leib sich in heißem Verlangen zusammenziehen. Er sehnte sich danach, sich tief in ihr zu verlieren, wenn ihr Schoß ihn weich und warm willkommen hieße. Doch bis dahin galt es noch eine kleine Reise zurückzulegen, gemächliche, ausschweifende Erkundungen, die das Warten durchaus erträglich machten.
Nur wenig trennte sie noch voneinander - ihr weites Baumwollhemd, das er in seinen suchenden und tastenden Händen zusammenraffte und immer weiter hinaufschob, bis er ihre bloße Haut spüren konnte. Er ließ seine Hände über ihre wohlgeformten Schenkel und Hüften gleiten, über ihre schmale Taille und seidig glatte Haut hinauf, bis er schließlich die sanfte Wölbung ihrer Brust berührte.
Megan sog leise keuchend den Atem ein, so sehr überwältigte sie die Heftigkeit ihres Verlangens, das sie siedend heiß durchströmte. Ihre Brüste fühlten sich schwer an, die Spitzen spannten sich in leidenschaftlicher Ungeduld. Sie grub ihre Finger in seine Schultern, neigte
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