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Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse - Heitmann, T: Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse

Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse - Heitmann, T: Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse

Titel: Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse - Heitmann, T: Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Schattenschwinge namens Samuel mit atemberaubender Intensität, die spielend leicht Nikolais Anwesenheit in meinem Inneren überdeckte. Seine Wärme erfüllte mich und machte mich zugleich schwindlig. Es fühlte sich vollkommen anders an als das, was mich mit Nikolai verband, denn er zeigte sich mir, ohne dass ich dahinter verschwand.
    Mit einem tiefen Seufzen umklammerte ich Asamis Hand, auch dann noch, als er sie mir entziehen wollte. »Nicht«, flüsterte ich. »Nimm ihn mir nicht weg.«
    Schweigend gestand er mir einen weiteren Augenblick in der Wärme dieses Fremden zu, der mir auf einmal vertrauter erschien als alles, was mich mit Nikolai verband. In diesem Augenblick verwandelte ich mich. Ich war nicht mehr nur ein Ziel, das endlich getroffen werden wollte, sondern eine Person mit einem eigenen Willen, eigenen Gefühlen und Wünschen. Ich begann zu lächeln, und das Bild von dem Mädchen, das in dem am Boden liegenden Kleid verborgen lag, kam mir in den Sinn. Das also hatte sie empfunden.
    Ein Schrei durchbrach meine Versunkenheit, und Asami fuhr zusammen, als habe ihn der Schlag getroffen. Dann entriss er mir seine Hand und mit ihr die Wärme, derer ich so bitterlich bedurfte.
    »Tu es endlich«, zischte er in Richtung der beiden Kämpfenden.
    Dann leuchtete Samuels Licht blendend hell auf.
    ∞∞
    Sam
    Während ich gegen Nikolais Ansturm anhielt, geschah etwas vollkommen Unerwartetes: Ich spürte Mila durch den Bernsteinring, als wären wir nie voneinander getrennt worden. Das Band zwischen uns war nicht zerschlagen, der Ring diente sich ihr nach wie vor an.
    Auch Nikolai entging diese Verbindung nicht, wie sein Aufschrei bewies. Ich zog Shirins Klinge und suchte durch die brechende Eisschicht zwischen uns seinen Blick.
    Mila gehört dir nicht, sie kann dir nicht gehören – das hast du von Anfang an gewusst. Das Band zwischen euch besteht nur, weil du alles in ihr verdrängst. Sie ist dein Abbild, aber nicht deine Gefährtin. Du bist allein, Nikolai.
    Ich bin nicht allein. Ich kenne mein Ziel und werde es erreichen!
    Doch egal, was er behauptete, er verspürte merklich Zweifel, und die genügten, um den Ansturm seiner Attacken zu unterbrechen.
    Ich nutzte die Chance und stieß mit Shirins Klinge zu. Mühelos durchschnitt sie seine Aura, durchdrang Haut und Muskeln, bohrte sich tief in seine Körpermitte. Mit einem Ruck brach ich das noch hervorstehende Ende der Klinge ab, während diese bereits ihre Wirkung entfaltete: Am Eintritt der Wunde bildeten sich zunächst weiße Kristalle, dann verfärbte sich die Haut zu einem Tiefschwarz, das sich wie ein dunkler See ausbreitete. Weit verheerender war jedoch die Wirkung der Klinge auf Nikolais eisige Aura, die sich von den Rändern aus aufzulösen begann. Trotzdem würde die Macht der Klinge nicht ausreichen, um Nikolai zu töten. Der Pfeil unter seinem Brustmuskel begann zu bluten, war aber weiterhin unversehrt.
    Nikolai lachte trotz der Schmerzen. »War das schon alles?« Er ertastete den Einschnitt um die Klinge, obwohl seine Finger allein bei der Berührung von Eis überzogen und dann schwarz wurden.
    »Keine Sorge. Dieses Mal werde ich nicht darauf vertrauen, dass du verendest, sondern jeden Zweifel ausmerzen.«
    Ich verpasste ihm einen Schlag in die Magengrube, und als er sich vornüberkrümmte, packte ich seine Schwinge an der Stelle, wo sie aus dem Schulterblatt spross. Obwohl die Macht der Klinge, die in Nikolai steckte, sogleich auf mich übergriff, gab ich nicht nach, sondern zerrte ihn in Richtung Turmspitze, wo Asami gerade eine entsetzte Mila von der Brüstung zurückriss und sie in seine Arme schloss, ungeachtet der Tatsache, dass sie sich mit Händen und Füßen gegen ihn wehrte.
    Musstest du unbedingt so lange warten, bis sie das Ende des Kampfes sieht? Bring Mila endlich von hier fort.
    Das habe ich ja vor , knurrte Asami, der gerade einen Kinnhaken wegstecken musste. Aber seit ich ihr den Ring entzogen habe, spielt sie verrückt. Offenbar hält sie sich für eine Friedenstaube, jedenfalls wollte sie zu euch fliegen und euch auseinanderbringen.
    Plötzlich hielt Mila still und drehte sich mir zu. Ich stoppte meinen Flug, so gut es mir mit Nikolais Gewicht in meinen Händen gelang. In ihren Augen lag ein Ausdruck, den ich dort zuvor schon gesehen hatte, aber nie in solcher Ausprägung: Verzweiflung. Sie wusste nicht, was sie tun, denken oder fühlen sollte. Sie zerbrach in zwei Hälften, während Nikolai und ich um sie rangen.
    »Kannst du ihn

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