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Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
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kehrte er zurück.
    „Von hier aus funktioniert das nicht. Und an die Leitungen komme ich ohne Aufwand auch nicht ran.“
    „Hätte mich auch gewundert“, nickte Reagan und warf einen nachdenklichen Blick auf den jüngsten Vampir, der unbehaglich zurückwich.
    „Das kannst du gleich vergessen, Kumpel. Ich werde definitiv nicht …“
    „Du wirst definitiv den Zaun lahm legen, Cayden. Und für den Fall, dass es Komplikationen gibt, möchte ich, dass du hier bleibst und versuchst, uns die Sonne so lange es möglich ist vom Hals zu halten.“
    „Soll ich hier hocken bleiben und verrotten, während ihr da drin die Helden spielt, oder was?“, begehrte der blonde Vampir wütend auf.
    „Du wartest hier.“ Reagan zuckte ungerührt die Schultern.
    Cayden schluckte eine passende Antwort mühsam hinunter, denn er hatte seinen unabsichtlichen Treuebruch vor wenigen Tagen noch im Hinterkopf. Er wollte sich nicht noch mehr zu Schulden kommen lassen.
    „Mach die Kamera aus“, schnaubte er beleidigt. Mit zuckenden Mundwinkeln hob Reagan die Hand und mit einem vernehmlichen Knallen erlosch die Überwachungskamera.
    „Beeilt euch. Sie werden den Ausfall bald bemerken und nicht so dumm sein, ihn einem technischen Fehler zuzuschreiben“, fügte Cayden ruhiger hinzu und drehte sich zum Zaun um.
    Niemand außer den Vampiren konnte die Energie fühlen, die durch Caydens Körper raste. Sein warmer, goldener Lebensfluss schwoll an und zirkulierte immer schneller und schneller durch seinen Leib. Konzentriert nabelte er einen Teil dieser Energie davon ab und formte ihn zu einem zweiten Strom, den er durch seine Beine in den Boden leitete. Dort, wo dieser Strahl mit dem grünen Gras in Berührung kam, zischte es, und die Halme verkohlten.
    Ein schwelender Dunst stieg den Vampiren unangenehm in die Nase. Der Zaun begann an mehreren Stellen zu knacken. Der Strom, der durch das Metall schoss, löste sich mit einem Mal in nichts auf.
    Cayden lächelte zufrieden. Er hatte lange gebraucht, um seine Fähigkeit, Strahlungen und Ströme verschiedenster Art zu neutralisieren, perfekt zu beherrschen. Vorher hatte er Energie lediglich umleiten können, denn es gab so vielfältige Arten von Energien, dass er erst lernen musste, sich auf jede von ihnen einzulassen. Mit viel Geschick gelang es ihm sogar, die UV-Strahlung der Sonne um sich herum abzutöten, doch es war ein schwieriges Unterfangen, das ihn viel zu viel seiner eigenen Energie kostete. Für die wenigen Minuten, die seine Freunde brauchen würden, um den Sprengstoff zu verteilen, würde er es dennoch versuchen.
    „Beeilt euch“, wiederholte er und konzentrierte seinen inneren Fluss erneut, um seine Macht wirken zu lassen.
    Er schloss die Augen und versuchte, seinen Kopf von allen störenden Gedanken zu befreien, versuchte, ein Vakuum zu erzeugen, damit nichts und niemand ihn ablenken konnte. Während er einen weiteren Splitter seiner Energie abzog, stellte er sich einen unsichtbaren Schild vor, der seine Freunde schützend umgab und sie davor bewahrte, schwächer zu werden.
    Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn. Je weiter die anderen sich von ihm entfernten, desto größer wurde der Schutzwall, den er errichten musste. Die Schweißperlen rannen seine Schläfen hinab und tropfen auf die verbrannte Erde unter seinen Füßen.
    Scheiße, ihm war der Weg bis zum Gebäude nicht so weit vorgekommen. Er blinzelte und spähte aus den Augenwinkeln in die Richtung, in der er seine Mitstreiter vermutete. Sie hatten sich bereits aufgeteilt und deponierten in weiten Abständen voneinander denSprengstoff entlang der Hauswand. Er konnte mehrere am Boden liegende und bewusstlose Menschen erkennen, alle in schwere, schwarze Kleidung gehüllt. Security.
    Vor Anstrengung ließ er seine Augen wieder zuklappen und suchte verzweifelt nach etwas, das seinen dünner werdenden Energiefluss wieder aufstocken würde. Vor seinem inneren Auge leuchtete ein schwaches Bild auf, die Umrisse einer Frau mit langen, schwarzen Haaren. Sie blickte ihm besorgt entgegen, ihre Hände waren ausgestreckt und sie bat ihn, mit kaum hörbarer Stimme, sie zu greifen.
    Daphne.
    Erkennen flackerte in ihm auf, als er sich ihr entgegenwarf und ihre Finger erreichte. Eine warme, Kraft gebende Aura umfloss ihn und richtete seinen Körper auf. Der Schild, den er um die Vampire herum erschaffen hatte, wurde fester und hielt jegliche Strahlung ab. Eine angenehme Kühle legte sich auf seine Haut und klärte seine Gedanken.
    Er

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