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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gruben sich in ihre geschundenen Muskeln und massierten die Anspannung heraus. Seine Berührungen waren fest, aber sehr sanft, wie sonst auch. Trotz all seiner enormen Kraft war Mack immer sanft. »Weshalb sollte er überhaupt an den Sergeant Major schreiben?«, fragte Mack. »Mach schon, Jaimie, du bist klug. Du hast schon etliche gelesen. Wer ist er? Was schreibt er? Warum an den Sergeant Major?«
    »Nun ja, der Tonfall der Briefe ist äußerst behutsam. Er sieht sich vor, was er schreibt, weil er nicht zu viel verraten will. Ist er fröhlich? Traurig? Aufgebracht darüber, dass er ist, wo er ist? Oder verärgert darüber, dass er Berichte schreiben muss? Manches, was er schreibt, klingt sehr natürlich. Er erwähnt ein paar lustige Begebenheiten mit Gideon und Ethan, und in seinen Formulierungen schwingt eine Spur von Zuneigung mit, als bedeuteten ihm beide Männer wirklich etwas. Ich glaube, er versucht auszudrücken, dass er sich gut einfügt
und sich da, wo er ist, wohlfühlt. Es sind Briefe, wie sie ein Kind aus einem Ferienlager an einen Elternteil zu Hause schreiben könnte.«
    Es herrschte Stille, während alle drei diese Information verdauten. Die Uhr tickte rhythmisch. Mack schloss kurz die Augen. »Jaimie. Sprich mit mir, Schätzchen.«
    Sie feuchtete sich die Lippen an, warf einen Seitenblick auf Javier und drehte sich dann zu Mack um. »Ich glaube, er ist der Sohn des Sergeant Major. Er spricht ihn nie anders an als mit ›Sir‹, aber ausgehend von diesen kurzen Briefen, die einer dem anderen schreibt, würde ich behaupten, deren Inhalt in Verbindung mit dem Umstand, dass Paul den Briefwechsel sicher aufbewahrt, statt ihn zu löschen, weist darauf hin, dass sie verwandt sind, wahrscheinlich Vater und Sohn.«
    Mack schlug mit beiden Handflächen flach auf den Tisch und fluchte durch zusammengebissene Zähne. »Was zum Teufel geht hier vor, Jaimie?« So weit er zurückdenken konnte, war sie immer sein erster Ansprechpartner gewesen, wenn er sich über etwas klarwerden wollte. Ihr flinker Verstand und ihre hohe Intelligenz boten sich dafür an. Sie konnte Muster rascher erkennen als jeder andere, den er kannte, und Puzzles konnte sie so schnell zusammensetzen, dass Computer kaum mithalten konnten.
    Jaimie biss sich auf die Unterlippe. Mack zögerte nie, sie nach ihrer Meinung zu fragen. Nie, selbst dann nicht, wenn er wusste, dass ihre Antwort ihm nicht gefallen würde. Er hörte ihr zu, und er respektierte sie. Sie wusste, dass es so war. Ein einziges Mal hatte er nicht auf sie gehört, und sie war fortgegangen  – hatte ihn sitzenlassen. Er war außer sich gewesen. Seine Männer waren verwundet
worden. Er selbst war beinah ums Leben gekommen. Sie waren in eine Falle gegangen. Sie hatte ihm die Schuld daran gegeben, dass er sie in diese Falle geführt hatte, und doch traf sie genauso viel Schuld daran. Und alle anderen auch. Aber am Ende hatten sie Mack die Verantwortung dafür tragen lassen, wie er es sonst auch immer tat. Die anderen hatten es dabei belassen, aber sie nicht. Sie hatte ihm Vorwürfe gemacht, und als er nicht darauf reagiert hatte, war sie fortgegangen.
    Sie ließ den Kopf in die Hände sinken und rieb sich die pochenden Schläfen. Augenblicklich legten sich Macks Finger auf ihre Kopfhaut und massierten sie, weil er sich bemühen wollte, ihren Schmerz zu lindern. »Bist du müde, meine Süße? Vielleicht sollten wir das eine Zeit lang auf sich beruhen lassen. Du könntest ein paar Stunden schlafen und es dir dann noch einmal in aller Frische ansehen.«
    »Mir fehlt nichts. Lass mich das alles durchgehen. Ich lese auch die Antworten des Sergeant Major. Vielleicht finde ich ja doch noch etwas.«
    »Ich muss mich Jaimies Meinung anschließen«, sagte Javier. »Es ist zwar nicht allzu einleuchtend, aber er hat entweder den besten Code auf Erden, oder er schreibt Griffen einfach nur täglich ein paar Zeilen, die dem Sergeant Major sagen sollen, dass es ihm recht gutgeht. Alltäglichkeiten, sonst nichts.«
    »Was ist mit den Zeiten, zu denen Kane und Brian abkommandiert wurden und ich dich, Ethan und Gideon zu ihrer Unterstützung losgeschickt habe? Letztes Mal wollte er mitgehen.«
    »Die Briefe aus diesen Zeiträumen habe ich mir schon vorgenommen«, sagte Javier, »und da hat sich nichts verändert.
Er hat die Mission oder die Männer mit keinem Wort erwähnt, nicht ein einziges Mal. Er hat auch nicht geschrieben, er sei enttäuscht gewesen, weil er nicht mitkommen durfte. Er hat einen

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