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Schicksalsfäden

Schicksalsfäden

Titel: Schicksalsfäden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Brandy zu genehmigen.
    In der Zwischenzeit entkleidete sich Victoria mit Hilfe von Mary und ließ sich anschließend richtig verwöhnen. Das Bad war schon bereitet und vorsichtig steckte sie einen Zeh hinein, um die Temperatur zu prüfen. Das Wasser war genau richtig. Victoria stieg in den Zuber und ließ sich langsam und genüsslich ins heiße Wasser gleiten. Welch eine Wohltat dachte sie. Erst schrubbte ihr Mary den Schmutz und den Schweiß vom Körper, bis ihre Haut ganz gerötet war. Dann wusch Mrs. Buttons ihr das Haar. Victoria lehnte sich zurück und genoss die Kopfmassage und den Duft der Öle und Salben. Nachdem sie dem Zuber entstiegen und in ein Nachthemd und einen Bademantel gehüllt war, saß sie vor dem lodernden Kamin und nippte an ihrer Milch mit Brandy. Durch die Hitze schien der Alkohol direkt ins Blut zu gehen und schon nach kurzer Zeit spürte sie eine angenehme Leichtigkeit im Kopf.
    »Soll ich Ihnen nachschenken?«, fragte Mrs. Buttons. »Oder möchten Sie lieber etwas essen? Toast eine Suppe oder vielleicht ein Ei? Was Sie möchten.«
    »Nein, danke«, sagte Victoria gähnend.
    Mrs. Buttons spürte, dass es jetzt Zeit war, sich zurückzuziehen. »Bitte läuten Sie nach mir, wenn Sie irgendetwas benötigen«, sagte sie noch, dann nickte sie Mary kurz zu, und beide verließen das Zimmer.
    Endlich Ruhe, dachte Victoria und streckte ihre nackten Füße dem Kaminfeuer entgegen. Sie fragte sich, ob Grant wohl fertig war mit dem Baden. Schlief er vielleicht schon im Gästezimmer? Natürlich hatte er das vorhin ernst gemeint. Er würde heute Nacht nicht von sich aus zu ihr kommen, das wusste sie. Und sie wusste auch, dass er Recht hatte. Sie brauchte wirklich Ruhe und Schlaf. Aber seine Kraft und Wärme brauchte sie noch viel mehr.
    Heute war sie dem Tod sehr nahe gekommen, noch näher als vor einem Monat. War es schon wieder so lange her, dass Grant sie aus der Themse gezogen und ihr das erste Mal das Leben gerettet hatte? Jedenfalls hatten diese einschneidenden Erlebnis se ihr den Wert des Lebens vor Augen geführt. Und ihr auch gezeigt wie kurz das Leben sein konnte. Schlaf war wirklich Zeitverschwendung. Sie musste jetzt leben und lieben, und der Mann, den sie wollte, war schließlich nur eine Tür weiter.
    Schon war sie aufgestanden und zur Gästezimmertür geschlichen. Mit leicht zitternden Fingern drehte sie den Knauf und öffnete die Tür. Auch hier flackerte ein Feuer im Kamin und warf gespenstische Schatten an die Wände und in die Ecken des Raums … und auf Grant der ausgestreckt auf dem Bett lag.
    Ein Bein hatte er leicht angewinkelt das andere hing etwas über den Bettrand hinab. In den Händen, hielt er ein Buch, sein Blick war konzentriert und nachdenklich, aber trotzdem ganz ruhig. Er war völlig nackt.
    Das Licht des Feuers gab seiner glatten Haut einen bernsteinfarbenen Glanz und goldene Funken blitzten immer wieder in seinem pechschwarzen Haar auf. Sie konnte jedes Detail seines Körpers erkennen. Von der dreieckigen Vertiefung unterhalb seiner Kehle bis zu den dunklen Haaren an seinen muskulösen Beinen. Erregt fragte Victoria sich, warum Grant mit Kleidung größer wirkte als ohne. Jedenfalls hatte sie noch nie so viel verlockende nackte Haut gesehen.
    Sie musste irgendein Geräusch gemacht haben, denn in diesem Moment blickte er auf und sah sie. Es sah sehr lustig aus, wie er zusammenzuckte und sofort seinen Schoß mit dem aufgeschlagenen Buch bedeckte. Victoria musste sich auf die Zunge beißen, um nicht laut aufzulachen. Starke Männer können wirklich sehr komisch wirken, wenn sie peinlich berührt sind, dachte sie und machte ein paar Schritte in den Raum hinein.
    »Du solltest nicht bei so schlechtem Licht lesen, das verdirbt die Augen«, sagte sie mit gespielter Strenge.
    »Bitte geh sofort wieder in dein Zimmer.«
    Victoria kam noch näher, den Blick hatte sie kleinmädchenhaft niedergeschlagen. »Ich bin aber gar nicht müde.«
    Energisch schwang Grant die Beine vom Bett was etwas verkrampft aussah, weil er sich immer noch das Buch vor sein Geschlecht hielt. »Wenn du dich hinlegen und die Augen schließen würdest wärst du augenblicklich eingeschlafen.« Sein Blick tastete ihren Körper ab, sein Atem ging mit einem Mal schwerer. Dadurch fühlte sich Victoria ermutigt, und sie kam nun so nah, dass sie direkt vor ihm stand.
    »Ich meine es ernst Victoria«, sagte er und sah sie von unten scharf an. »Nicht heute Nacht.«
    »Willst du nicht mit mir zusammen

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