Schmeckts noch
noch viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe enthält. In kaltgepressten, naturbelassenen Ölen sind neben dengesunden Fettsäuren viele andere wertvolle Stoffe wie Vitamin E, Carotine, Lecithin und pflanzliche Sterine.
Während eher fruchtige Olivenöle von vollreifen Früchten stammen, ist die leicht bittere Note typisch für grün geerntete Oliven. In der Toskana werden sogar Stengel und Blätter mit vermahlen, um die herbe Note noch zu verstärken.
Wie bei edlen Weinen ist auch gutes Öl Geschmackssache. Wer einen trockenen Riesling bevorzugt, mag nicht unbedingt Chardonnay oder Sémillion trinken. So schmeckt auch Olivenöl aus Umbrien anders als »Huile d’olives de Provence« oder griechisches Morea-Tropföl mit seinem leicht butterigen, wenig fruchtigen Geschmack.
Fix und fertig
Es war einmal ein Müllersjunge, der als fünftes von sechs Kindern im Oktober 1846 im Schweizer Kanton Thurgau geboren wurde. Er hieß Julius Maggi und war dazu bestimmt, unsere Essenswelt zu revolutionieren.
Der kleine Julius spielte gern draußen beim Vater im Kempttal, der dort eine Getreidemühle mit Wasserkraft betrieb. Doch die Zeiten änderten sich rapide, die Industrialisierung machte vor den Müllern nicht halt. Wer keine Dampfmaschine betrieb, konnte auf dem Getreidemarkt nicht mithalten. Julius führte den Familienbetrieb des Vaters erfolgreich in die Neuzeit, kaufte sogar noch zwei weitere Mühlen hinzu und wurde zum bedeutendsten Mühlenbesitzer der damaligen Zeit in der Schweiz. Doch damit ist die Erfolgsgeschichte noch nicht zu Ende. Julius Maggi sah die Not der Fabrikarbeiter und ihrer Familien, die mittellos vom Land kamen und zu Hungerlöhnen an den Fließbändern schufteten. Die Arbeiter hatten keine Gärten, um sich etwas zu essen anzubauen, und so litten die armen Tagelöhner bald unter Unterernährung und Eiweißmangel.
Maggi suchte nach einer billigen, aber nahrhaften Lösung, um die Fabrikarbeiter zu speisen. Gemeinsam mit einem Arzt entwickelte er aus eiweißreichen »Leguminosen«, das sind Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Linsen, eine kochfertige Suppe. Sie hatte einen hohen Nährwert, war schnell zuzubereiten und vor allem erschwinglich. 1884 kam sein Leguminosenmehl auf den Markt, 1886 gelang ihm die Herstellung der ersten kochfertigen Suppe aus Erbsenmehl. Das war die Geburtsstunde der Fertiggerichte. 1887 hatte Julius Maggi sein Suppenangebot bereits auf 22 Sorten erweitert. Der Rest der Erfolgsgeschichte ist bekannt: Würzen, Brühen, Trockensuppen in Beuteln, Soßen und Eintöpfe bis hin zum Ein-Teller-Gericht. Der Siegeszug der Suppe war nicht mehr zu stoppen.
Mit dem Suppenwürfel hat damals alles angefangen. Moderne Suppenkasper nehmen heute zunehmend Abstand von dem klassischen Würfel und greifen lieber auf gekörnte Brühe zurück, weil sie streufähig ist und deshalb leicht dosiert werden kann. Doch bei beiden Produkten benötigt man für ein Süppchen nichts weiter als Wasser. Immerhin werden trotz des erweiterten Suppenangebots noch über 500 Millionen Würfel im Jahr verkauft. Damit aus dem Würfel eine Suppe wird, müssen die Hersteller tief in den Chemiebaukasten greifen. Eine Mischung aus Fetten, Salzen und Gewürzen wird mit Geschmacksverstärkern zum Würfel gepresst oder als rieselfähiges Pulver verpackt. Die Zutatenliste auf der Packung lässt Übles ahnen. Wer im Chemieunterricht nicht aufgepasst hat, ist aufgeschmissen:
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Mononatriumglutamat
ist das Natriumsalz der Glutaminsäure. Es wird als Geschmacksverstärker eingesetzt.
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Dinatriuminosinat
ist das Salz der Inosinsäure. Der Geschmacksverstärker wird im Körper zu Harnsäure abgebaut. Wer an Gicht leidet, sollte den Stoff deshalb meiden.
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Modifizierte Stärke
wird als Bindemittel, Träger- und Füllstoff verwendet. Die Hersteller nehmen Mais-, Weizen- oder Kartoffelstärke und verändern (modifizieren) sie chemisch, enzymatisch oder physikalisch. Die Stärke hat dadurch eine höhere Stabilität.
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Maltodextrin
ist ein leicht verdauliches Kohlenhydrat aus Malzzucker.
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Hefeextrakt
ist eine aus Hefekulturen erzeugte Würze, die reich an B-Vitaminen und Eiweiß ist.
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L(+)-Weinsäure
verlängert die Haltbarkeit der Brühe und verhindert zusammen mit Antioxidantien das Ranzigwerden der Fette.
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Ascorbylpalmitat
ist ein Fettsäureester der Ascorbinsäure und dient als Antioxidationsmittel.
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Kalziumsilicat
dient als Trennmittel und sorgt dafür, dass alles
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