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Schmetterlingsschatten

Schmetterlingsschatten

Titel: Schmetterlingsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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Damit wandte er sich ab, stolzierte zu seinem Roller hinüber und schwang sich in den Sattel.
    Wütend stopfte Elena den Brief in ihre Tasche zurück. So ein Idiot. Wollte der ihr einreden, dass Tristan mehr wusste?
    »Du willst da also wirklich hingehen?« Tristan hockte mal wieder auf der Schaukel und sah zu Elena hoch. »Du glaubst dem Kerl?«
    Elena zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht recht, was ich glauben soll. Aber meine Ma verhält sich ziemlich komisch in letzter Zeit, deswegen dachte ich, dass da vielleicht doch etwas dran ist. Außerdem kann es nicht schaden, sich den Typ mal anzusehen, oder?« Sie hatte ihm nichts von dem Jungen auf dem Roller erzählt. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie ihm dadurch zu viel Beachtung schenken würde. Außerdem … wenn sie Tristan erzählte, was der Kerl gesagt hatte, glaubte er womöglich noch, dass sie ihn verdächtigte. Und das wollte sie nicht. Sollte sie ihn trotzdem nach Laura fragen? Sie war sich nicht sicher.
    Tristan verzog kurz den Mund. Dann lächelte er. »Nein, ich schätze nicht. Aber ich lasse dich da nicht alleine hingehen, hörst du? Das könnte gefährlich sein.«
    Sie musste lächeln. Es berührte sie, dass er sich um sie sorgte. Seltsam, bei meiner Mutter geht mir das auf die Nerven, aber bei Tristan…
    »Du sollst auch mitkommen. Deswegen hab ich dich angerufen.«
    »Gut.« Er sah zufrieden aus. Dann warf er einen raschen Blick auf seine Armbanduhr. »Haben wir noch ein bisschen Zeit? Ich würde gerne die anderen zusammentrommeln und ein bisschen abhängen, was meinst du? Oder willst du lieber mit mir alleine sein?« Er grinste.
    Elena spürte, dass sie rot wurde. Mit ihm alleine? Was wollte er damit sagen? Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass sie noch nicht lange genug ein Paar waren, dass sie den Nachmittag mit ihm alleine verbringen wollte. Sie hatte keine Ahnung, was dann passieren würde. So schüttelte sie zögernd den Kopf.
    »Nein, ruf die anderen ruhig an.« Sie lächelte entschuldigend. »Also, nicht, dass ich nicht mit dir zusammen sein will… » Sie wusste nicht mehr weiter, aber es schien ihn gar nicht zu kümmern. Er hatte schon sein Handy hervorgezogen und tippte eine SMS.
    »Hab Malin und Patrick geschrieben. Die trommeln die anderen zusammen. Wir treffen uns am Klubhaus. Schmeißen eine kleine Party, was hältst du davon?«
    »Eine Party?« Elena war überrascht. »Warum?«
    »Warum nicht?«, fragte Tristan zurück. »Ich hätte Lust auf eine Party, du nicht?«
    »Schon, aber…« Sie wollte sagen, dass man doch einen Grund für eine Party haben musste. Man konnte doch nicht einfach so drauflosfeiern. Doch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, war Tristan von der Schaukel gesprungen, hatte ihr den Arm um die Hüfte geschlungen und sie zu sich herangezogen.
    »Nichts aber. Wenn du willst, feiern wir eben, dass wir jetzt zusammen sind, was hältst du davon?« Er küsste sie, bevor sie noch mal widersprechen konnte, und drückte sie dann ganz fest an sich. Elena musste lachen.
    »Jaja, schon gut, aber lass mich heil!«, japste sie.
    Er ließ sie los, grinste fröhlich und streckte ihr die Hand entgegen. »Also los, kaufen wir ein bisschen was ein für unsere Party.«
    Als sie am Klubhaus ankamen, hatten die anderen bereits Musik angeschmissen und einen Grill vor der Hütte aufgebaut. Die Kohlen glühten schon und Daniel war dabei, Würstchen auf dem Rost anzuordnen. An der Hüttenwand stapelten sich Bier- und Colakisten.
    Mit einem kurzen Blick in die Runde stellte Elena fest, dass Julian und Patrick noch fehlten, sonst waren alle da. Na gut, auf diese beiden legte sie auch keinen besonderen Wert. Tristan ließ ihre Hand los, schlenderte zu den anderen hinüber und begann, sie per Handschlag zu begrüßen. Für einen Moment stand Elena ziemlich verloren herum. Keiner schien sie so richtig zu beachten. Doch dann entdeckte sie Malin, die gerade aus der Hütte trat. Als sie Elena sah, hob sie grüßend die Hand und lächelte. Elena nahm das als Aufforderung, zu ihr zu gehen.
    »Hey«, begrüßte sie die Ältere, um gleich darauf zu der Frage überzugehen, die sie schon lange hatte stellen wollen. »Wie sieht’s aus, wolltest du mir nun Selbstverteidigung beibringen oder nicht?«
    Malin sah sie überrascht an. »Warum ist dir das denn so wichtig?«
    Elena zuckte mit den Schultern. Sie wollte Malin nicht unbedingt von dem anonymen Schreiber erzählen, von dem Typ auf dem Roller oder von dem, der bei ihnen ins Haus hatte

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