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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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ein Spezialist für Spezialsachen, und so!“ „Du hast gesagt, dass Hitler gut war!“ „Hab ich nicht!“ „Ey Mann, Jungs, sagt doch auch was!“ Berti war immer noch sprachlos. Zudem bekam er langsam Hunger. Konny räusperte sich. „Knut, Sie, äh, du hast gesagt, dass Hitler einer der Größten war.“ „Feldherrn! Ich meinte, er war einer der größten Feldherren! Kapiert? Er hat schließlich gegen Napoleon und Alexander den Großen gewonnen!“ Oh mein Gott, schoss es durch Konnys Kopf. Wie viele der Sprüche an der Zellenwand stammten wohl von Knut Steinbrecher, alias Detlev Ranzinger, wie ihn der Polizist mit richtigen Namen genannt hatte? „Alles klar. Er war wohl einer der Größten“, stöhnte der Autor. „Wenn das so ist, Mann ey, dann sage ich auch nichts mehr dazu“, kam von Eddie, der stirnrunzelnd in den Rückspiegel sah. Sie wurden immer noch nicht verfolgt. „Was ist im Handschuhfach?“ „Zeug von den anderen Fahrern, ey Mann.“ Ranzinger öffnete es. „Schokolade, Papiere, ach, was haben wir denn da? Hier liegen ja noch ein paar Scheiben. Schauen wir mal, was Münchner Taxifahrer so hören. Will jemand Schokolade?“ „Ich hätte gern ein Stück?“, meldete sich Berti zu Wort. Er zitterte schon leicht aufgrund einer leichten Unterzuckerung. „Dachte ich mir’s doch. Fetty möchte essen. Na gut! Hier haste ‘n Stück. Du bekommst nichts“, sagte er zu Eddie. „Das ist keine weiße Schokolade, da beißt du dir nur auf die Finger!“ „Jetzt reicht es mir, du Superarschloch mit Kanone! Jetzt kannst du umlegen, wen du willst, ich setze die Karre gegen das nächste Hindernis!“, schimpfte Eddie. Gleichzeitig drückte er das Gaspedal bis zum Boden durch. Der Mercedes zuckte nach vorn. Die Tachonadel tanzte immer weiter nach rechts. Ranzinger, der anfangs noch über seinen Spruch lachte, wurde plötzlich wieder todernst. „Ich habe dich gewarnt, Bimbo!“ „Ich heiße Eddie und es ist mir völlig Schnuppe, wen von uns du erschießt. Nach dem Unfall sind wir sowieso alle tot!“ „Eddie, er meint es nicht so. Er ist sicherlich ein Touret-Patient! Du kennst doch diese Krankheit, bei der man andauernd Schimpfworte benutzen muss? Es ist das Touret-Syndrom.“ „Ey Mann, ich habe ihn gewarnt!“ „Was soll ich haben? Die Toupet-Krankheit? Du hast ‘nen gewaltigen Vogel, du Schlaumeier. Ich bin kerngesund! Und meine Haare sind auch echt!“ „Eddie, merkst du das denn nicht? Knut ist anders als wir!“ „Warum bin ich anders, du Intelligenzbolzen? Ja, vielleicht habe ich ja dieses Dingsda! Als ich neulich beim Arzt war, hat er aber nix gefunden. Ist das Teil schlimm?“ „Ey Mann, eine Krankheit soll das sein?“ „Ge...ge..genau!“, presste Berti hervor. „Er soll sich entschuldigen!“ „Ich mache ‘nen Scheiß!“ Eddie fuhr die ganze Zeit auf der Überholspur der zweispurigen Autobahn. Vor ihnen tauchte ein alter VW-Käfer auf, der verzweifelt versuchte, einen Lastwagen zu überholen. „Eddie!“, mahnte Konny. „Erst die Entschuldigung!“ „Er kann mich mal!“, grinste Ranzinger in einem Anflug von suizidalem Wahnsinn. „Tschüss, Jungs!“, krakelte der Taxifahrer. Der Abstand zu dem Käfer wurde immer geringer. Bald war der Punkt erreicht, an dem ein Unfall unvermeidbar war. Ranzinger beobachtete den Fahrer genau. Erst als er feststellte, dass Eddie tatsächlich keine einzige Miene verzog und stur weiter mit Höchstgeschwindigkeit auf den vor ihnen fahrenden Pkw zusteuerte, hauchte er eine Entschuldigung aus. „O.k., tut mir leid.“ „Ich habe es nicht gehört.“ „Tut mir leid, Mann!“, wiederholte der Geiselnehmer laut. „Eddie! Ich heiße Eddie!“ „Verdammt noch mal. Entschuldigung, Eddie! Und jetzt bremse endlich!“, brüllte der Geiselnehmer. Der Taxifahrer ließ das Gaspedal los und stieg auf die Bremse. Die Fliehkraft drückte die Fahrgäste nach vorn, und wieder zurück. Nur zwei bis drei Meter hinter dem VW-Käfer war der Mercedes auf gleiche Geschwindigkeit heruntergebremst. Berti und Konny klebten auf ihren Sitzen. Beide hatten zuvor mit dem Leben abgeschlossen. „Sind wir tot?“, fragte Berti. „Alles in Ordnung“, beruhigte ihn Konny. „Du kannst ja ganz schön nerven. Warst du früher mal ‘ne Frau?“, fragte Ranzinger den Fahrer. Eddie wollte schon wieder beschleunigen, doch der flüchtige Polizeihäftling beschwichtigte sofort. „Also, das war jetzt ein Witz. Ich darf doch wohl noch einen Witz machen, oder?“ Der

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