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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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Braue. »Glück?«
    Â»Sie haben gegen sämtliche Dienstvorschriften gehandelt.«
    Â»Ich hab den verdammten Schützen aufgespürt.«
    Â»Und dabei Ihr Leben riskiert. Und das Leben Ihrer Partnerin. Und das etlicher anderer Cops, wenn die Sache schiefgegangen wäre. Ihre Rücksichtslosigkeit wird in Ihrer Akte dokumentiert werden.«
    Striker lachte trocken. Die Reaktion war typisch für Laroche, was hatte er anderes erwartet? Verflucht, der DC hatte null Ahnung. Von wegen Ermittlungen leiten. Der Mann war als Cop eine Lachnummer; er war nach seiner Ausbildung eine verdammt kurze Zeit Streife gefahren und hatte sich die restlichen vierundzwanzig Jahre seiner Polizeikarriere den Arsch in der Personalabteilung plattgesessen, Bewerbungsgespräche mit Rekruten geführt und Fortbildungen bewilligt. Auf Graffitischmierer hatten sie ihn angesetzt. All seine Aktivitäten waren stets mit einem Minimum an Stress verbunden gewesen. Bloß weg von der Gefahr. Weg von der Gewalt.
    Es grenzte an ein Wunder, dass er überhaupt ein Schießeisen tragen durfte.
    Â»Sie können Ihre Waffe abgeben«, sagte Laroche soeben. »Dieser Fall ist nicht mehr dringlich.«
    Â»Sie meinen, er ist vorbei?«
    Â»Ich stufe ihn offiziell runter.«
    Striker spähte an Laroche vorbei zu Noodles, der soeben Fotos von der Luke machte. Felicia stand neben ihm. Ihre schokoladenbraunen Augen fokussierten ihn eindringlich. In ihrem Blick lagen Zärtlichkeit und Besorgnis.
    Striker sah weg. »An Ihrer Stelle würde ich das noch nicht machen, Sir.«
    Laroche entfuhr ein tiefes, bellendes Lachen. Er tauschte einen Blick mit Inspektor Beasley aus. »Und wieso, Striker? Kommen Sie – erhellen Sie uns mit Ihrer Weisheit.«
    Â»Also erst mal vermuten wir nur, dass wir alle drei Amokschützen haben«, erklärte Striker. »Bis jetzt ist noch nichts bestätigt. Wir wissen nicht mit letzter Sicherheit, ob Raymond Leung tatsächlich derselbe Typ ist, mit dem wir den Schusswechsel in der Schule hatten.«
    Laroche strahlte selbstgefällig.
    Â»Wir wissen, dass Sherman Chan dabei war. Und Quenton Wong. Wir haben die Leichen. Inzwischen haben wir deren besten Freund und Mitbewohner tot aufgefunden, neben ihm die rote Maske. Was würden Sie in einem solchen Fall annehmen?« Der DC trat näher und legte Striker eine Hand auf die Schulter. »Vielleicht sind Sie zu früh zurückgekommen. Vielleicht sollten Sie noch eine Weile ausspannen, hm?«
    Striker schüttelte Laroches Hand ab. »Ich bin topfit.«
    Â»Umso besser«, griente der DC. »Ich geb Ihnen trotzdem einen guten Rat, der Ihnen in diesem Job eine Menge helfen kann. Suchen Sie nicht nach Zebras, wenn Sie in einem Pferdestall sind. Sie werden nämlich bloß weitere Pferde finden.«
    Â»Kann ich nicht bestätigen. Ich hab da sogar einen Esel entdeckt.«
    Der DC verzog keine Miene. »Nie um einen kleinen Scherz verlegen, was? Bis zum bitteren Ende – und das wird bitter, das kann ich Ihnen flüstern.« Er baute sich so dicht vor Striker auf, dass er, um den Blickkontakt zu halten, zu ihm hochschauen musste. »Die Dringlichkeit dieses Einsatzes ist nicht mehr gegeben, und der Fall wird heruntergestuft. Umgehend. Händigen Sie Ihrer Kollegin Ihre Waffe aus. Betrachten Sie die Glock als konfisziert.«
    Striker wollte spontan antworten, aber je mehr er darüber nachdachte, desto klarer musste er einräumen, dass der DC dieses eine Mal Recht hatte. Wenn die direkte Gefahr vorbei war, konnte er argumentieren, wie er wollte, er würde keine Schnitte machen. Seine Waffe war seit dem ersten Schusswechsel ein Beweisstück – und wenn er sich weigerte, sie herauszugeben, nachdem alle drei Schützen als gefasst galten, würde er sich eines Dienstvergehens strafbar machen.
    Er ruderte zurück.
    Â»Sie können die verdammte Waffe haben. Ich geb Sie Ihnen morgen früh, wenn ich mit Sicherheit sagen kann, dass diese Geschichte vorbei ist.«
    Milde Skepsis schlich sich in die Miene des DC. Als überlegte er, wie viel weiter er noch gehen könnte, bis Striker ihm gereizt an die Gurgel ginge. Er hatte sowieso gewonnen, kein Grund, den Bogen zu überspannen. Folglich beließ er es dabei.
    Â»Ich werde Ihnen das ausnahmsweise erlauben«, sagte er, mit Betonung auf erlauben. »Morgen um neun ist die Waffe bei mir. Und keine Minute später. Sonst wird das als Verstoß

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