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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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der Tür hineinfällt. Es berührt vorsichtig mit seinem Schnabel das Stroh, weicht zurück, als hätte es sich erschrocken und berührt es dann wieder. Offensichtlich ermutigt kratzt es mit den Füßen nach dem Stroh, dreht sich herum und pickt wieder nach dem Boden.
    »Ganz schön schlau, was?«, sagt Guy. »Warte ’n Moment! Ich habe noch etwas Getreide in meinem Wagen.« Er holt einen kleinen braunen Beutel, wirft mehrere Hand voll mit Körnern auf den Boden, so dass das Huhn danach picken kann. Danach packen wir gemeinsam die restlichen Vögel aus den Kisten, die sich zuerst zanken, dann aber wieder beruhigen. Die gierigeren unter ihnen picken nach dem Korn, währenddessen die ruhigeren sich zum Schlafen auf das Stroh legen. Eins setzt sich auf den Rand der Kiste.
    »Sie haben ganz unterschiedliche Wesen«, bemerke ich, als wir rückwärts aus dem Stall gehen, um mögliche Fluchtversuche zu verhindern. Als wir draußen sind, schließe ich die untere Hälfte der Tür. Guy und ich lehnen uns über den Rand und beobachten die Hühner, zumindest versuche ich das, doch mein Blick wandert immer wieder zu dem Mann neben mir. »Ich hätte nie gedacht, dass ein Huhn eine eigene Persönlichkeit hat.«
    »Ich finde, du solltest das herrische da hinten Fifi nennen«, meint Guy und zeigt auf eins, das mit dem Schnabel nach dem Auge seiner Nachbarin hackt.
    »Bitte, etwas mehr Respekt!«, sage ich schelmisch zu ihm.
    »Stimmt, ich sollte sie nicht schlechtmachen«, gibt er mir Recht. »Du musst die Hühner erst ein paar Tage hier im Stall lassen, damit sie sich an ihn gewöhnen, bevor du sie hinaus in den Garten oder auf die Koppel lassen kannst, wo sie nach Futter suchen können. Sie werden wahrscheinlich erst in ein oder zwei Wochen Eier legen. Außerdem müssen sie an Wasser kommen können. Ach ja, ich bring dir noch was von meinen Legekörnern, bis du dir selber welche gekauft hast.« Er sieht mich belustigt an. »Legekörner ist Hühnerfutter. Sie mögen auch Mehlwürmer – lebendige. Ist eine Delikatesse für sie.«
    »Igitt, ich bin mir nicht sicher, ob ich ihnen diese Freude bereiten kann. Ich glaube, Sophie auch nicht.«
    »Weißt du eigentlich, dass ein Huhn eine Maus jagen und töten kann?«
    »Du verdirbst mir gerade die Lust auf Eier.« Doch von den Hühnern kann ich nicht genug bekommen. Ich kann meinen Blick nicht von ihnen losreißen. »Vielen Dank«, sage ich schließlich. »Was schulde ich dir?«
    »Ruthie ist immer froh, wenn sie für ihre Hühner ein gutes Zuhause gefunden hat. Du schuldest mir also gar nichts, obwohl ich gegen ein Stück Kuchen nichts einzuwenden hätte, wenn es welchen gibt. Ich glaube, mir stieg vorhin Backduft in die Nase.«
    »Ich habe einen Zitronenkuchen im Ofen. Warum bleibst du nicht zum Mittagessen – wenn du es nicht eilig hast?«
    Er schaut auf die Uhr.
    »Melken muss ich erst in ein paar Stunden.«
    »Ich muss um halb drei los, um David zu treffen«, sage ich. »Hast du nicht manchmal von der Arbeit die Nase voll? Sie ist doch wie eine Fessel.«
    »Um ganz ehrlich zu sein, wenn ich es tatsächlich mal schaffe, von hier wegzukommen und in Ferien zu fahren, fehlt sie mir.« Er lächelt wieder.
    »Die Kinder werden traurig sein, die Ankunft der Hühner verpasst zu haben.«
    »Das glaube ich dir! Wir müssen irgendwann eine Liebesheirat arrangieren«, verkündet Guy auf dem Weg hinein ins Haus. »Zwischen Napoleon und deinen Hühnern«, fährt er schelmisch fort.
    »Um dann am Schluss ganz viele Küken zu haben«, sage ich, während sich mein Puls wieder beruhigt, der kurzzeitig einen Satz gemacht hatte, als Guy von einer Liebesheirat sprach, dann aber klarstellte, dass sie nicht zwischen ihm und mir gemeint war. Dennoch bin ich ziemlich aufgeregt – der Gedanke, Küken zu haben, weckt in mir mütterliche Instinkte.
    »Darauf läuft es normalerweise hinaus«, stellt Guy grinsend fest und nimmt am Ende des Küchentischs Platz. Ich nehme den Kuchen aus dem Ofen heraus, lasse ihn auf dem Kuchengitter abkühlen, während ich in der Zwischenzeit ein paar Sandwichs mache.
    »Ich habe außer Käse und Gurken nichts da«, verkünde ich Guy und stelle ihm einen Teller hin. »Schinken und Humus sind weg – Adam muss den Kühlschrank geplündert haben, bevor er das Haus verließ.«
    Wir essen und plaudern über Guys Pläne, einen neuen Kuhstall zu bauen, und mein Vorhaben, meine Kuchen auf dem nächsten Bauernmarkt zu verkaufen, während Lucky zu meinen Füßen sitzt und um Krümel

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