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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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mit zwei schweren Einkaufstüten das Geschäft. Erstaunlich wie viele Sachen man für knapp fünfzig Euro bekommt.
    Vollbepackt mache ich mich auf den Weg zurück ins schöne Marzahn. Hoffentlich ist Connie schon zuhause. Ich habe nämlich keine Lust mit den Tüten draußen zu warten und sie gegen Kleinkriminelle zu verteidigen.
    * * * *
    Ich habe Glück. Als ich unten bei Connie klingele dauert es keine zehn Sekunden bis sie sich an der Sprechanlage meldet: »Hallo?«
    »Hier ist Monique. Lässt du mich rein? Ich habe eine Überraschung für euch.«
    Anstatt einer Antwort, ertönt das Summen des Türöffners. Rasch greife ich nach meinen Einkäufen und mache mich auf den Weg nach oben.
    Als ich auf ihrer Etage ankomme, steht sie auch schon in der Tür und wartet auf mich. »Ich habe gar nicht so früh mit dir gerechnet, sonst hätte ich noch etwas Ordnung gemacht«, begrüßt sie mich.
    »Unsinn. Nimm mir lieber eine von den Tüten ab, bevor mir die Arme abreißen.«
    Sofort schnappt sich Connie die beiden schweren Einkaufstaschen und schafft sie in die Küche. Ich trotte ihr hinterher und fordere sie auf, auszupacken.
    »Aber das hast du doch alles gekauft«, wehrt sie ab.
    »Nun mach schon. Das ist doch das Mindeste, das ich tun kann, wenn du mich hier schon übernachten lässt.«
    Ich beobachte Connie, wie sie begeistert die Lebensmittel ausräumt und sich eine Erleichterung auf ihrem Gesicht zeigt, die mich überrascht. Das mit dem Dosenfraß für den restlichen Monat war wohl wirklich ernst gemeint. Und dabei ist heute gerade einmal der 15.
    Mir wird ganz warm ums Herz. Bernd hat recht, es ist tatsächlich ein tolles Gefühl, wenn man anderen Menschen hilft. Damit dürfte der Diebstahl der Kaffeekasse auch nicht mehr allzu sehr ins Gewicht fallen und außerdem hat ein Teil des Geldes ohnehin einmal mir gehört.
    »Mensch, Moni, das ist echt super. Ich darf mir gar nicht vorstellen, wie es erst nächsten Monat wird, wenn ich noch mal fünfzig Euro mehr zahlen muss. Aber egal, darüber mache ich mir dann Gedanken, wenn es soweit ist. Jetzt lass‘ uns erst einmal etwas essen. Was hältst du von Brokkoligratin à la Connie? Die Kleine macht jetzt eh ihr Nachmittagsschläfchen, dann können wir in Ruhe kochen.«
    »Klingt super!« Ich schaue Connie zu, wie sie die Einkäufe verstaut und dabei trotz ihrer Körperfülle flink durch ihre Küche saust und dabei fröhlich vor sich hin summt.
    Ich erzähle ihr, dass ich heute herausgefunden habe, dass mir meine ehemals beste Freundin nicht nur meinen Verlobten ausgespannt hat, sondern auch noch versucht, mich aus meinem Job zu mobben. Die etwas verworrenen Details behalte ich natürlich für mich, aber Connies aufrechte Anteilnahme ist eine richtige Wohltat.
    »Wie kann man nur so falsch sein? Das ist doch unglaublich!«, schimpft sie, während sie den Brokkoli bearbeitet.
    »Connie, ich glaube es reicht, sonst müssen wir Brokkolisuppe essen.«
    »Oh«, schuldbewusst schaut Connie auf das niedergemachte Gemüse. »Aber da muss man sich doch einfach aufregen! Wenn die jetzt hier vor mir stehen würde, gäbe es gleich Hackfleisch!«
    »Das glaube ich dir aufs Wort.« Um einem weiteren Lebensmittelmassaker vorzubeugen, helfe ich Connie bei der Zubereitung und bald darauf sitzen wir am Küchentisch und lassen uns das Gratin schmecken. 
    »Sag mal Connie, ich will jetzt nicht neugierig sein, aber was verdient man als Altenpflegerin eigentlich?«
    »Wieso? Willst du umschulen?«, bemerkt Connie trocken. »Naja, was soll ich dir sagen? Es ist bestimmt kein Beruf mit dem man reich wird. Zumindest nicht finanziell. Ich habe im Monat etwa 1.600 Euro.«
    Zugegeben, das ist wirklich nicht viel, aber für Essen für Connie und die Kleine sollte das doch eigentlich reichen, oder nicht?
    »Brutto«, ergänzt Connie, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
    »Oh«, ist alles, was mir dazu einfällt.
    »Aber lass‘ uns nicht länger über Geld sprechen, das deprimiert mich nur. Ich muss dir unbedingt erzählen, was Luisa heute gemacht hat!«
    Während Connie mir stolz von den ersten Sprachversuchen ihrer kleinen Tochter berichtet, zerbreche ich mir weiter den Kopf darüber, wie ich Connie finanziell unter die Arme greifen kann.
    Gerade als ich ihr erneut anbieten will, die drohenden Zusatzkosten für Luisas Betreuung zu übernehmen, klingelt ihr Handy. Sie entschuldigt sich kurz und geht ins Wohnzimmer, um in Ruhe telefonieren zu können. Ist wahrscheinlich besser, sie hätte mein

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