Schoene, raetselhafte Becca
hinausziehen und verschwinden sollen. Doch dann sah er im Schein der Lampe Tränen in ihren Augen schimmern, und er vergaß alles um sich herum.
Er konnte nichts dagegen tun. Mit einem Seufzer ließ er Grunts Leine fallen und nahm Becca in den Arm. Erschrocken holte sie Luft, doch dann legte sie den Kopf an seine Schulter. Ihr Körper war weich und anschmiegsam.
Und er küsste sie.
8. KAPITEL
Wie unvernünftig!
Warum ließ sie das geschehen? Becca wusste genau, in welche Schwierigkeiten sie geriet, wenn sie sich diesen verführerischen Küssen hingab. Sie erlaubte ihm Zutritt in ihr Leben und in ihr Herz. Wenn sie nicht mit ihm zusammen war, dachte sie ständig an ihn. Und wenn er bei ihr war, ließ sie sich tiefer und tiefer fallen …
Dabei war Trace absolut der falsche Mann für sie. Selbst Monica hätte keine schlechtere Wahl treffen können.
Sie lief Gefahr, sich viel zu sehr auf ihn zu verlassen – auf seine Freundlichkeit, auf seine Freundschaft, auf die Lust, die diese Küsse in ihr weckten und die Welt viel weniger bedrohlich machten.
Seine Lippen waren warm und fest. Sie lehnte sich an ihn, genoss seine Kraft und Wärme und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er die ganze Nacht bei ihr bliebe.
Sie schob die Hand unter seinen Parka. Sein Körper war stark und fest – wie ein Fels in der Brandung.
In seinen Armen fühlte sie sich sicher … zum ersten Mal seit langer Zeit.
Kein Wunder, dass sie sich in ihn zu verlieben begann. Trace hatte ein Herz für hässliche kleine Hunde; er vergötterte seine Familie und kümmerte sich hingebungsvoll um seine kleine Stadt. Und er war sehr nett zu ihrer Schwester gewesen.
Das Wort riss sie zurück in die Wirklichkeit. Schwester. Nicht Tochter .
Genau hier lag das Problem. Wie sollte sie ihm erklären, dass Gabi ihre Schwester war, nachdem sie ihn schon seit Wochen angelogen hatte?
Sie war kein Deut besser als Gabi. Sie hatte die Archuletas’ belogen, Trace – die ganze Stadt! Wenn er von der Lüge erfuhr, würde er wütend auf sie sein. Ob er dann überhaupt noch mit ihr reden würde? Auf einmal spürte sie einen Eisklumpen im Magen.
Es fiel ihr unendlich schwer, sich von seinen Lippen zu lösen – aber sie tat es. Und plötzlich spürte sie auch die Kälte, die durch die offene Tür ins Haus strömte. „Das ist keine gute Idee, Trace.“
Er fuhr sich durchs Haar. „Du hast recht. Nicht, wenn Gabi oben schläft.“
„Das … meine ich nicht.“ Vorsichtshalber steckte sie die Hände in die Taschen ihrer Jeans, um dem Drang zu widerstehen, ihn zu berühren. Dabei bohrte sie die Fingernägel so tief in die Handflächen, dass es schmerzte. Doch was war dieser Schmerz gegen die Stiche, die sie im Herzen spürte?
Sie holte tief Luft. „Bitte küss mich nicht noch mal, Trace.“ Ihre Stimme zitterte unmerklich. „Ich meine es ernst. Ich möchte keine Beziehung. Nicht jetzt. Und nicht mit dir.“
Er fuhr zurück, als habe sie ihm eine Ohrfeige versetzt. Verwirrt und verletzt sah er sie an – ein Blick, der das bohrende Gefühl in ihrem Brustkorb noch verschlimmerte. „Wow. Das ist eine klare Aussage.“
„Du bist ein sehr netter Mensch, Trace. Ich finde dich attraktiv, denn sonst hätte ich dich ja nicht geküsst. Aber das ist nicht genug. Nicht in diesem Stadium meines Lebens. Du bist ein guter Freund für Gabi und mich. Mehr kann ich dir im Moment nicht bieten. Ich möchte dich nicht verletzen, doch es wäre nicht fair von mir, dich in dem Glauben zu lassen, du könntest mehr von mir erwarten. Das wollte ich dir schon früher sagen.“
„Jetzt hast du es ja getan.“ Nun war er wütend. Sie erkannte es an seinem Blick und in seiner abweisenden Miene. „Ich habe es nicht wahrhaben wollen. Wie dumm von mir.“
„Du bist nicht dumm. Es ist nicht deine Schuld, Trace.“
„Ich rede von mir, nicht von dir. Sagen das nicht alle, wenn sie jemandem einen Korb geben?“
Am liebsten hätte Becca sich in seine Arme geflüchtet, den Kopf gegen seine Brust gedrückt und ihn einfach nur festgehalten. Schade, dass es nicht möglich war. Das Beste für sie beide war, reinen Tisch zu machen. Sie durfte sich nicht noch einmal dazu hinreißen lassen, nur ihren Gefühlen zu folgen. „In diesem Fall geht es wirklich um mich. Tut mir leid, wenn du das nicht akzeptieren willst, aber ich kann es nun mal nicht ändern.“
„Dann wär’s das also. ‚Nimm deinen Hund und verschwinde. Und lass mich in Ruhe‘ …“
Es zerriss ihr fast das Herz,
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