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Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)

Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)

Titel: Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hagen Seidel
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haben das unterschätzt«, glaubt Michelberger. Bei Esprit kommt bereits ein Viertel der Besucher der Homepage über mobile Geräte. 2014 sollen die mobilen Kunden auch mindestens ein Viertel der Online-Umsätze bringen.
    Auch beim Schuhhändler Deichmann shoppt die Kundschaft gern im Gehen: Eineinhalb Jahre nach dem Start des Angebotes entstehen schon rund zehn Prozent der Onlineorders über mobile Nutzer. Die Bestellungen über Tablet PCs sind hierin noch nicht einmal enthalten. Sie rechnet das Essener Unternehmen, anders als viele Wettbewerber, nicht dem M-Commerce, sondern dem ganz normalen Onlinegeschäft zu. Die Wachstumschancen seien riesig, weil die Lernkurven bei anbietenden Firmen und kaufenden Kunden nach oben schießen und weil schnelle Netze noch bessere Präsentationsmöglichkeiten böten. Zudem werde die Zahl der eingesetzten Geräte deutlich steigen und damit die der möglichen Mobil-Kunden.
    Anfang 2013 heißt es in der Präsentation »M-Commerce« des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW), dass jeder dritte Deutsche sein Smartphone in diesem Jahr 2013 auch zum mobilen Einkaufen nutze, bei den unter 30-Jährigen ist es sogar schon jeder zweite. Zwei Drittel der Smartphone-Besitzer in Deutschland verließen nach einer Studie von Google Mobile Insights ohne das Gerät ihre Wohnung schon nicht mehr. Diese Studie stammt von 2011, doch längst dürfte die Quote derjenigen, die ohne iPhone buchstäblich nirgends mehr hingehen, noch höher geworden sein.
    An jedem Ort und zu jeder Tages-und Nachtzeit wird das Smartphone zur Information über Produkte und Preise genutzt und immer öfter dann auch gleich zum Bestellen. Der Händler hat damit ständig den unsichtbaren Draht zu seinem Stammkunden und kann ihn immer, wenn es in seiner Vertriebskonzepte passt, mit Werbung, Sonderrabatten oder sonstigen Kaufanreizstimulanzien bedenken.
    Ladenbesitzer können die Smartphoneritis allerdings nutzen, indem sie in ihren Ausstellungen QR-Codes an den Produkten anbringen. Einmal gescannt, verraten sie dem Nutzer des Gerätes Details über den Artikel, vielleicht noch verbunden mit einem Rabattangebot. Das könnte einem auch auf iPhone flattern, wenn man nur am Laden vorbeigeht, damit man eben nicht vorbei, sondern hineingeht.
    Neben den kleinen Smartphones degradieren die größeren Tablet-Computer den klassischen Personal Computer schon fast zum alten Eisen. Tablets wie das iPad von Apple machen zudem dem Fernseher Konkurrenz. Denn nach der erwähnten Google-Studie von 2011 surfen 41 Prozent der Tablet-Besitzer während des Fernsehens mit dem Smartphone durchs Netz, angetrieben von Anregungen aus dem TV-Programm. Und sie kaufen. Alastair Bruce von Google Deutschland ruft gar das Zeitalter der fünf Bildschirme aus: Fernsehen, PC, Laptop, Smartphone – und dann auch noch Googles neue Multifunktionsbrille Google Watch, mit der man im Gehen kommunizieren und im Internet surfen und einkaufen kann. Immer mehr Nutzer gebrauchten viele Bildschirme nebeneinander. Und sie kauften dann auch mehr, sagte Bruce auf dem Kongress Online Handel 2013 in Bonn im Januar 2013. Wie viele Konsumenten diese Fünf-Bildschirm-Kultur für einen Fortschritt und wie viele sie für eine unerträgliche Reizüberflutung halten, wissen wahrscheinlich allenfalls die fleißigen Datensammler vom größten Suchmaschinenkonzern der Welt.
    Eine Untersuchung des Versandhandelsverbandes bvh zusammen mit den Marktforschern von Boniversum Consumer Information bestätigt den Boom des M-Commerce mit Zahlen. Danach hatte Ende 2012 jeder zweite Deutsche ein Hightech-Handy, das zum Shoppen taugt. Ein halbes Jahr später »nutzen 40 Prozent der Smartphone-Besitzer in Deutschland das Gerät auch zum mobilen Einkauf», heißt es in der Mitteilung zur Studie (Pressemitteilung bvh, 28. Mai 2013). 2012 seien nur 32 Prozent der Nutzer mit ihrem iPhone oder dem Konkurrenzprodukt im Internet einkaufen gewesen. Junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren, also solche im besten Zalando-Alter, nutzen das Smartphone allerdings für das Shopping – so häufig wie keine andere Altersgruppe: fast 57 Prozent tun es, Männer etwas häufiger als Frauen. Fast jeder zweite der Befragten, die von sich behaupteten, sie hätten sehr wenig Zeit zum Einkaufen, nutzten ihr Smartphone zum Shoppen. Und da diese Kunden in aller Regel über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen verfügen – um das zu bekommen, haben sie ja gerade so wenig Zeit fürs Einkaufen – und nicht unbedingt auf den

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