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Schuld währt ewig

Schuld währt ewig

Titel: Schuld währt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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nicht stand. »War Voigt in letzter Zeit hier?«
    »Nein.«
    Die Antwort kam zu schnell. Der Mann log. »Weshalb sind Sie so sicher?«
    »Weil Eugen nicht hier aufgekreuzt wäre, ohne bei mir vorbeizuschauen.«
    »Sie verbindet also mehr als nur Kollegialität?«
    »Freunde sind wir nicht, falls Sie das meinen. Wir haben zwanzig Jahre zusammengearbeitet. Wenn Eugen uns einen Besuch abgestattet hätte, wüsste ich das.«
    »Er war also nicht hier?«
    »Nein.«
    »Er hat Sie nicht gebeten, eine Halterabfrage für ihn zu machen?«
    Alles an Hilmer wurde Abwehr. »Natürlich nicht. Und wenn, ich hätte es nicht getan.«
    Dühnfort wartete und beobachtete, wie Hilmer seine Hände ineinanderschob und dann aufblickte. »Sie erfahren das ja sowieso. Also, vor zwei Jahren habe ich privat eine Halterabfrage gemacht. Für einen Freund … Seine Frau hatte was mit einem anderen. Er wollte wissen, wer das war … Das ist herausgekommen, und ich hatte ein Disziplinarverfahren am Hals. Meinen Sie, ich mache so etwas noch einmal? Dann fliege ich hier fristlos raus und verliere den Pensionsanspruch. Ich riskiere doch nicht meine Existenz. Selbst für meinen besten Kumpel würde ich so etwas nicht noch einmal machen. Und mein bester Kumpel ist Eugen wirklich nicht.«
    »Hat Voigt außer Ihnen hier noch Freunde? Gibt es jemanden, der die Halterabfrage durchgeführt hätte?«
    Bedächtig fuhr Hilmer sich übers Kinn. »Nein.«
    »Voigt hätte sich also an Sie gewandt …«
    »Hat er aber nicht.«
    »Eine Falschaussage ist strafbar. Herr Hilmer, haben Sie für Voigt eine Halterabfrage gemacht?«
    »Diese Frage habe ich grad beantwortet.«
    »Und ich glaube Ihnen nicht.«
    »Ihre Sache.«
    Einen Moment maßen sie sich mit Blicken. Ein sturer Hund, das erkannte Dühnfort schnell. Er musste zu anderen Mitteln greifen. Nur zu welchen? Um Hilmer als Beschuldigten zu vernehmen, fehlte jeder Beweis.
    »Wie Sie wollen. Sie können wieder an Ihren Platz gehen. Wenn Sie das Haus verlassen möchten, wüsste ich das gerne.«
    Dühnfort suchte Behnke und fand ihn vor dem Kaffeeautomaten mit einem Plastikbecher in der Hand.
    »Voigts Verschwinden steht in Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall. Ich denke, Voigt hat den Halter ausfindig gemacht, und zwar mit einer Halterabfrage …«
    »Unmöglich. Wie hätte er die durchführen sollen? Er ist in Rente, seine Zugangsdaten für unser System sind gelöscht, und keiner der Kollegen wird seinen Arbeitsplatz aufs Spiel setzen. Schon gar nicht für Voigt. Sonderlich beliebt war er hier nicht. Ein ewiger Besserwisser.«
    »Vielleicht war er mit einem doch besser befreundet, oder er hat eine Schuld eingefordert. Hilmer ist wirklich der Einzige, zu dem er einen guten Kontakt pflegte?«
    Auf Behnkes Stirn erschienen nachdenkliche Falten. »Hilmer hatte vor einiger Zeit ein Disziplinarverfahren am Hals, weil er es mit dem Datenschutz nicht so genau genommen hat. Ein zweites Mal macht er das nicht.«
    »Hätte Voigt sich mit den Zugangsdaten eines Kollegen einloggen können?«
    Behnke drehte den Kaffeebecher zwischen den Fingern. »Theoretisch wäre das möglich. Aber Voigt war nicht mehr hier, seit wir ihn verabschiedet haben.«
    »Dann muss es jemand anderen als Hilmer geben, der für Voigt die Halterabfrage gemacht hat. Ich möchte mit Ihren Mitarbeitern reden.«
    Dühnfort nahm sich einen nach dem anderen vor. Zehn Leute insgesamt. Niemand hatte Voigt in letzter Zeit gesehen. Mit niemandem hatte er telefoniert. Hilmer war der Einzige, mit dem Voigt sich gut verstanden hatte. Darin waren sich alle einig. Um sechs Uhr war Dühnfort keinen Schritt weiter.
    Er suchte Behnke in dessen Büro auf. »Ich brauche eine Aufstellung der Datensätze, die Hilmer in letzter Zeit abgefragt hat.«
    Behnke drehte den Kopf bedächtig von links nach rechts. »Ich denke nicht, dass unsere Datenschutzbestimmungen das zulassen.«
    »Herr Behnke, ist Ihnen klar, dass Eugen Voigt sich in Lebensgefahr befindet? Wir können keine Zeit mit einem Behördenhindernislauf verlieren.«
    Einen Augenblick überlegte Behnke und starrte dabei auf den Bildschirmschoner seines PC s, als wäre dort die richtige Antwort abzulesen. »Es tut mir leid. Auch wenn das Zeit kostet. Es gibt Gesetze. Und an die halte ich mich. Besorgen Sie sich einen Beschluss. Ich will da auf der sicheren Seite sein.«
    Eine Ader begann an Dühnforts Schläfe zu pochen. Merde. Mist! Verdammte Scheiße! »Gut. Wenn Sie meinen! Ich nehme Hilmer zur Befragung mit. Außerdem

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