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Schwarz

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Titel: Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Ermittlungen zu Straftaten besonderer Schwere und Bedeutung in Finnland werden von uns geführt.«
    Ukkola betrat den Fahrstuhl und wartete darauf, dass die Tür zuglitt. »Die KRP arbeitet in gewissem Umfang mit dem UNODC zusammen, insbesondere unsere Zentralstelle für Ermittlungen zur Geldwäsche.« In der ersten Etage verließ Ukkola den Aufzug mit einem großen Schritt, noch bevor Kara überhaupt etwas sagen konnte. Der Kriminaloberinspektor öffnete die Tür zu seinem Büro, hängte das graue Jackett auf einen Kleiderbügel und bat den Gast, Platz zu nehmen. Kara fiel ein Samuraischwert an der Wand auf.
    »Das ist ein
Katana
-Schwert aus der Edo-Zeit Mitte des 17. Jahrhunderts. Oder genau genommen aus der
Kanbun-Shinto -Zeit
. Allerdings bloß ein Replikat, das Original kann man sich mit dem Gehalt eines Beamten nicht leisten. Ich … interessiere mich für die japanische Kultur, während meines Studiums bin ich im Rahmen eines Austauschs ein Jahr in Kyoto gewesen. Die Japaner sind ein stolzes, diszipliniertes und leistungsfähiges Volk.«
    Das Hobby passte gut zu dem wichtigtuerischen Ukkola, fand Kara. Legte man sein Arbeitszimmer und sein Verhalten zugrunde, dann machte auch Ukkola den Eindruck, leistungsfähig und organisiert zu sein.
    Ukkola räusperte sich und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Unsere Leute waren gestern bei Fennica, kurz nachdem wir vom SIS die Bitte um Amtshilfe erhalten hatten. Die Briten haben denVerdacht, dass ein oder mehrere Globeguide-Steuerungssysteme in ein … Land gebracht worden sind, das einem Waffenembargo unterliegt.«
    »Ich weiß. Eigentlich bin ich die Person, die herausbekommen hat …«
    »Du bist anscheinend kein Polizist, Kara, du hast keinerlei Polizeiausbildung, oder wie ist das?«
    »Das stimmt …«
    »Dann einigen wir uns mal darauf, dass du mir das Reden überlässt. Ich habe deine Vergangenheit überprüft. Es ist unfassbar, dass ein Mann, der wegen der Misshandlung eines Polizisten und anderer Straftaten verurteilt wurde, im Büro der UN für Drogen- und Verbrechensbekämpfung arbeiten kann. Ich verstehe überhaupt nicht, warum das UNODC jemanden schickt, um einen Fall zu untersuchen, in dem der SIS und die Zentrale der finnischen Kriminalpolizei bereits Ermittlungen führen.«
    »Es gibt sicher viele Dinge, die du nicht verstehst«, erwiderte Kara und spürte, wie ihm das Blut zu Kopf stieg. Ukkola war das typische Beispiel für einen Menschen, der ihn die Beherrschung verlieren ließ: selbstsicher, überheblich, leistungs- und ergebnisorientiert – genau wie er selbst.
    »Das dürfte ein sehr kurzes Gespräch werden«, sagte Ukkola und stand auf.
    »Setz dich hin, es dauert nicht lange«, befahl Kara. »Finnland ist UNO-Mitglied, und ich bin hier mit einem Mandat des Generaldirektors des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung. Wenn du nicht kooperierst, nehme ich Kontakt zum Außenministerium auf und berichte von deiner Haltung.«
    Es war nicht zu übersehen, dass Jukka Ukkola gleich vor Wut explodieren würde. Doch irgendetwas sorgte dafür, dass er sich beherrschte.
    »Ich komme direkt von Fennica«, fuhr Kara fort. »Direktor Valo hat behauptet, dass Globeguide in der Prototypphase ist und noch kein einziges Exemplar verkauft wurde. Der Mann hat getobt, alle fünf Globeguide-Prototypen sollen auf dem Transport in irgendein Testzentrum verschwunden sein. Kann die KRP bestätigen, dass ValosBehauptungen zutreffen? Dass die Globeguides tatsächlich verschwunden … gestohlen wurden.«
    Ukkola betrachtete einen Moment lang die Wände seines Büros, um sich zu beruhigen. »Wir haben gestern das erste Mal von Globeguide gehört, werden aber so schnell wie möglich klären, was mit den Prototypen passiert ist. Nach Aussage des SIS handelt es sich dabei um eine äußerst wichtige und dringende Sache. Die Fennica-Unterlagen zu den Globeguides waren jedoch im Unterschied zu anderen in Ordnung. Die weiteren Fragen des SIS konnten wir dank der laufenden Ermittlungen in dem Bestechungsfall sofort beantworten. War das alles?«
    »Kannst du etwas über die Ermittlungen zur Bestechung bei Fennica sagen, hängt das irgendwie mit diesem Globeguide-System zusammen?«
    »Der Verdacht der Bestechung betrifft gepanzerte Mannschaftstransportfahrzeuge, die Fennica vor einem knappen Jahr an Kroatien verkauft hat. In denen befindet sich natürlich kein Steuerungssystem wie Globeguide. Ich empfehle außerdem, alle Behauptungen Veli-Pekka Valos nur unter Vorbehalt

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