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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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damit!
    »Wasser ist prima.«
    Sie füllte zwei Gläser mit Eis und Wasser und brachte sie zum Tisch. Alles war bereit, also setzten sie sich und begannen zu essen. Die Lasagne war besonders gut, stellte Mai fest, die gar nicht bemerkt hatte, wie hungrig sie war. Zwischendurch sah sie immer noch zum Spiegel. Dass sie den Gedanken, es könnte bei ihr spuken, fast beruhigend fand, war kein gutes Zeichen. Dennoch wäre es allemal besser als die Alternative, die in diesem Fall bedeutete, dass sie halluzinierte – wieder einmal.
    Ihr Teller war bereits halb leer, als sie aufblickte und sah, dass Nick sie beobachtete. Nach einer Weile wurde das Schweigen unangenehm, und sie versuchte, die Stille zu füllen. »Danke nochmals, dass du heute Morgen gekommen bist und mit uns nach Sarah gesucht hast. Das war mehr, als die Polizei tun wollte.« Sie seufzte. »Wie frustrierend das ist – als hätte sie sich einfach in Luft aufgelöst! Allerdings kenne ich sie ja erst kurz, also weiß ich gar nicht, ob sie so etwas häufiger macht.«
    »Falls ja, werden wir sie wohl kaum finden, ehe sie nicht gefunden werden will.«
    »Stimmt«, bestätigte Mai, die lieber nicht mehr daran denken wollte. Was sie wirklich interessierte, war der Mann vor ihr. »Also, du leitest zusätzlich zu der Sicherheitsfirma ein Survival-Trainingsprogramm? Das klingt spannend. Ist das ein Hardcore-Training fürs Militär, oder gibst du eher Teambuilding-Kurse für übergewichtige Führungskräfte?«
    Er schmunzelte. »Ein bisschen von beidem.«
    »Ist die Nachfrage nach so einem Training groß?«
    »Als ich anfing, war sie es nicht. Zuerst stammten die Kunden größtenteils vom Militär.«
    »Trainierst du sie das ganze Jahr über?«
    »Das Militär ja. Die Unternehmenskunden würden eine Winterübung eher nicht durchhalten, also bieten wir für sie im Frühling und Sommer Kurse an.«
    Mai sah Männer und Frauen in Büroanzügen oder -kostümen aus Tarnstoff vor sich, die einen schneebedeckten Hügel hinaufkletterten. Sie verscheuchte das Bild gleich wieder aus ihrem Kopf. »Und wie ist die Bodyguard-Arbeit so?« Nun dachte sie an Kevin Costner und Whitney Houston. »Hast du schon einmal jemand Berühmtes beschützt?«
    Er lachte. »Du meinst wie Brad Pitt oder Jennifer Aniston?«
    Der Gedanke, dass er Brad Pitts Bodyguard gewesen sein könnte, bescherte ihr ein wohliges Kribbeln.
    »Nein, da muss ich dich leider enttäuschen. Meine Klienten sind eher Politiker.«
    »Hast du schon einmal für Bill Preston gearbeitet?«
    »Den Bürgermeisterkandidaten?«,fragte er stirnrunzelnd. »Nein. Warum fragst du?«
    »Einfach so«, antwortete sie ausweichend.
    Offensichtlich wollte er sie nicht ohne weiteres vom Hakenlassen. »Bitte erzähl mir nicht, dass du an einer Story über Preston schreibst!«
    »Natürlich nicht.«
    Er sah sie prüfend an. »Du bist eine erbärmliche Lügnerin. Was für eine Story?«
    »Nimm’s mir nicht übel, aber dazu möchte ich lieber nichts sagen. Ich arbeite noch daran.«
    »Allein die Tatsache, dass du es mir nicht erzählst, verrät mir schon, dass es um eine Enthüllung geht, habe ich recht?« Da sie nicht antwortete, fuhr er fort: »Sei vorsichtig, Mai! Manche von diesen Politikern mit Leichen im Keller sind gefährlich. Du willst sicher nicht auf der Opferliste landen.«
    »War das eine Metapher?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Ich bin vorsichtig«, versprach Mai, die nicht wusste, was sie sonst sagen sollte. Zum Glück klingelte in diesem Moment das Telefon.
    »Willst du rangehen?«, fragte Nick.
    »Nein. Das ist wahrscheinlich nur irgendein Werber.«
    Beide verfielen in ein unangenehmes Schweigen, während sie lauschten, wie der Anrufbeantworter ansprang. Mai hörte ihre eigene Stimme, die den Anrufer um eine Nachricht bat, dann den Piepton.
    »Ja, ich bin’s«, folgte Lennys Stimme. »Ich rufe nicht noch mal an. Du willst reden? Triff mich beim Obelisken im Central Park. Jetzt ist es neun. Ich bin noch eine Stunde hier, dann verlasse ich die Stadt. Für immer.«
    Mai sah auf ihre Uhr. Bei dem gegenwärtigen Verkehr brauchte sie mit einem Taxi zwanzig Minuten zum Central Park. Wenigstens wusste sie genau, wo sie den Obelisken im Park fand. Nur eines hielt sie davon ab, sofort zu gehen. »Ich muss da hin«, erklärte sie Nick.
    Entgeistert starrte er sie an, sein halbes Essen noch vor sich. »Machst du Witze? Was ist mit unserem Abendessen?«
    »Ich bin fertig, aber du darfst gern bleiben und aufessen. Schließ bitte nur die Tür ab,

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