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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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Ersten Weltkrieg zurückgekehrt war.« Er schüttelte den Kopf. »So viel Geschichte, die für immer verloren ist.«
    »Nicht ganz. Lena muss da auf irgendetwas gestoßen sein. Weswegen ihr Vater sterben musste.«
Und sie selbst vielleicht auch
, fügte sie insgeheim hinzu.
    Paul klappte den Laptop zu und stand auf. »Wir kommen zu spät.«
    »Treffen wir uns nicht hier unten?«
    »Nein. Dein Onkel richtet den Brunch in seinem Penthouse aus.« Er strahlte. »Ich kann es kaum erwarten, die Aussicht von dort oben zu genießen. Er hat mir den Code für seinen persönlichen Fahrstuhl gegeben. Na los.«
    Sie stöhnte, stand aber ebenfalls auf und folgte ihm aus dem Restaurant. »Also gibt es keine Spur für mich, der ich nachgehen kann?«
    »Ich habe einen Namen herausgefunden. Ich weiß, wer das Archiv der Cherokee verwaltet.« Er bahnte sich geschickt einen Weg durch die Menschentrauben um die Spielautomaten und brachte sie zu einem Aufzug etwas abseits.
    »Gut. Wo ist dieses Archiv?«
    Er schüttelte den Kopf und gab einen Code ein. Sofort öffneten sich die Türen. »Oh nein. Wenn ich dir das verrate, rennst du augenblicklich los, ruinierst dem armen Bibliothekar das Wochenende und ich bin der Dumme und sitze hier allein mit deiner Mutter und deinem Onkel fest. Kommt gar nicht infrage.«
    »Paul …« Als der Fahrstuhl in den elften Stock hochsauste, knackte es in ihren Ohren. Sie wusste nicht, ob es an der Höhe lag oder daran, dass sie ihren Ärger über seine Sturheit hinunterschlucken musste. »Sag mir einfach, wie er heißt.«
    »Ich werde dir eine SMS schicken. Nach dem Essen.« Die Türen glitten auf und gaben den Blick auf eine spektakuläre Aussicht direkt auf die Smoky Mountains frei. »Oder noch besser. Ich komme einfach mit.«
    Sie kam nicht dazu, etwas einzuwenden, weil Onkel Jimmy und ihre Mutter schon auf sie zueilten, um sie zu begrüßen.
    »Caitlyn«, sagte ihre Mutter und ergriff ihren Arm. Jessalyn trug heute ein schlichtes dunkelblaues Etuikleid und eine dazu passende goldbesetzte blaue Brokatjacke. »Ihr seid spät dran. Was hat euch aufgehalten?« Sie strich mit den Fingern über Caitlyns Mantel. »Du bist ja völlig mit Dreck beschmiert.«
    Das brachte es so mit sich, wenn man auf einer matschigen Wiese von Motorrädern eingekreist wurde. »Ich bin ein wenig spazieren gefahren, tut mir leid für die Verspätung.«
    »Macht nichts. Jetzt sind wir ja alle da. Ist das nicht wunderschön?« Jessalyn deutete auf die Skyline und den üppig gedeckten Glastisch mit dem weißen Leinentuch und feinstem Porzellan darauf. Caitlyn sah auf ihre schmutzige Jeans und die schlammbedeckten Stiefel hinab. Brunch. Hätten es Waffeln und Rührei da nicht auch getan? Und vielleicht noch ein Früchteteller?
    Das hier glich eher dem letzten Dinner auf der
Titanic
. Aufgeschnittener Lachs und Roastbeef, gefüllte Eier, Schinken und gekochte Tomaten; Shrimps, die größer als ihr Daumen waren, hingen über den Rand eines Martiniglases gefüllt mit Cocktailsauce … und das waren nur die Gerichte, die sie auf den ersten Blick erkannte. Zwei Kellner standen neben der Tür, die zur Küche führte, Spalier. Falls Jimmy sie beeindrucken wollte, war ihm das gelungen.
    Jessalyn schien sich wohlzufühlen, sie marschierte schnurstracks zu ihrem Platz am anderen Ende des Tisches, rechts neben Jimmy, und wartete ab, bis er ihr den Stuhl zurechtrückte. Paul beeilte sich, das Gleiche für Caitlyn zu tun, kam aber zu spät, denn sie hatte sich bereits alleine gesetzt. Das brachte ihr einen missbilligenden Blick von Jessalyn ein. Caitlyn ignorierte sie jedoch, da sich ihr Magen meldete und unmissverständlich zu verstehen gab, dass er etwas zum Verdauen brauchte.
    Sie langte nach den Eiern. Jessalyn schüttelte den Kopf. Jimmy räusperte sich und hob seinen Champagnercocktail. »Es kommt nicht sehr oft vor, dass ich so reizende Gesellschaft habe.« Er nickte Paul und Caitlyn zu. »Deswegen würde ich gerne einen Toast ausbringen. Auf die Familie!«
    Paul und Jessalyn stießen miteinander an, Caitlyn ergriff ihr Glas und tat es ihnen gleich. »Auf die Familie.«
    Sie nahm einen Schluck, die Kohlensäure kitzelte sie in der Nase, dann stellte sie das Glas ab und wandte sich wieder dem Essen zu. In dem Moment klingelte ihr Handy. »Tut mir leid«, entschuldigte sie sich und schaute aufs Display. Es war eine Quantico-Nummer. »Den muss ich wirklich annehmen.« Sie warf dem Festessen einen sehnsuchtsvollen Blick zu, schnappte sich eine

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