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Schwelbrand

Schwelbrand

Titel: Schwelbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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nur mit einem Grunzlaut.
    »Zwischen Flensburg und dem Königreich liegt noch ein Zipfel der Gemeinde Harrislee«, erklärte Lüder.
    »Und wenn es das Archipel des Königreichs Lesotho wäre, würde mich das auch nicht berühren«, brummte Große Jäger schläfrig.
    Lüder warf ihm einen Seitenblick zu und amüsierte sich darüber, dass der Kopf des Oberkommissars immer wieder gegen die Seitenscheibe fiel.
    Der Weg führte an der Förde entlang, streifte die Neustadt und mündete an der Schiffbrücke, an der heute, am Sonnabend, rege Betriebsamkeit herrschte. Rund um die Hafenspitze schien sich um diese Zeit Flensburgs Jugend versammelt zu haben. Ungeachtet des Verkehrs strömten Massen über die Straße und pendelten zum Hafen mit den Museumsschiffen, unter denen sich auch der alte Salondampfer Alexandra befand, Flensburgs schwimmendes Wahrzeichen. Am Norderhofenden lag das imposante Gebäude der Polizei, in dem nicht nur die Direktion und die beiden Reviere Flensburg eins und zwei, sondern auch die Bezirkskriminalinspektion untergebracht war, in der Frauke Dobermann bis zu ihrer Versetzung nach Hannover tätig gewesen war.
    Lüder bog in den Hafendamm ein, unterquerte die Gleise der Güterbahn, die zum Industriehafen führten, und fand sich kurz darauf auf der großzügig ausgebauten Nordstraße, von der er hinter Kauslund Richtung Glücksburg abbog. Der Rüder See war in der Dunkelheit nur zu erahnen, als Lüder noch vor dem Stadtzentrum nach links abbog. Auch das weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannte Wasserschloss blieb unsichtbar. Wer zum ersten Mal hierherkam, wunderte sich über den Waldreichtum der Region.
    Das Navigationsgerät wies Lüder an, rechts abzubiegen und das Gesundheitszentrum Medimaris zu passieren.
    Das Anwesen lag in der vordersten Reihe direkt an der Förde. Bei Tage und klarer Sicht musste man von der Vorderseite des Hauses einen phantastischen Blick hinaus auf die Förde und die Ochseninseln auf der anderen Seite der Förde haben. Der Graf hatte einen privilegierten Standort für das weiße Haus, das ein kleiner Bruder des bekannten Strandhotels zu sein schien, gewählt. Es lag zwischen der Bucht von Sandvig mit dem Anleger und dem Jachthafen.
    »Was ist da los?«, fragte Große Jäger, als sie die zahlreichen Autos vor der Tür und die zugeparkte Straße sahen.
    »Das werden wir herausfinden«, antwortete Lüder und hielt direkt vor der Tür des repräsentativen Gebäudes, dessen Fassade von Scheinwerfern ins rechte Licht gerückt wurde.
    Der Motor lief noch, als ein kräftig gebauter Mann in einem grauen Anzug auf sie zukam. Nicht nur an seiner Glatze und dem Knopf im Ohr war erkennbar, dass er Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes war.
    Lüder senkte die Scheibe ab.
    »Das ist Privatgelände. Sie können hier nicht parken«, sagte der Mann höflich, aber bestimmt. Der Klangfärbung seiner Stimme nach zu urteilen kam er irgendwo aus dem serbokroatischen Raum.
    »Wir sind zwar nicht eingeladen, möchten aber trotzdem dem Hausherrn einen Besuch abstatten«, erwiderte Lüder.
    »Ich fürchte, das wird sich nicht ermöglichen lassen«, sagte der Mann.
    Lüder war sich bewusst, dass es keine Handhabe gab, Graf von Søndervig-Gravenstein zu einem Gespräch zu zwingen. Sicher war es ein ungünstiger Zeitpunkt, wenn sich Gäste im Haus aufhielten. Gegen den Adligen lag nichts vor, Lüder hatte nicht einmal einen Plan, worüber er konkret mit dem Grafen sprechen wollte. Und die zahlreichen Nobelkarossen vor der Tür zeugten davon, dass sich hochkarätige Gäste im Haus befanden. Der Widerstand des Sicherheitsmannes hatte aber Lüders Ehrgeiz geweckt. Er zückte seinen Ausweis und hielt ihn dem Mann hin.
    »Es geht um ein vertrauliches Gespräch. Ich wäre dankbar, wenn Herr von Søndervig ein paar Minuten Zeit hätte. Könnten Sie ihm diese Bitte auf möglichst diskrete Weise nahebringen?«
    Der Glatzköpfige starrte immer noch auf den Ausweis. »Landeskriminalamt«, murmelte er leise. Dann stützte er sich auf der Fahrertür auf und beugte sich ins Fahrzeuginnere. »Möchten Sie den Hausherrn oder den Herrn Minister sprechen?«
    Welchen Minister?, überlegte Lüder, wollte sich aber nicht die Blöße geben, dass er uninformiert war, und sagte: »Herrn von Søndervig, bitte. Lassen Sie allen anderen Gästen die Unbeschwertheit. Und dem Hausherrn auch«, fügte er schnell an.
    »Warten Sie bitte.« Der Sicherheitsmann verschwand in Richtung des hell erleuchteten Hauses.
    »Ob wir hier

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