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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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hoffe doch, Ihr mögt Eier«, verkündete Schwester Philippa lauthals, als sie, einen dampfenden Teller in den Händen, ins Zelt hereingerauscht kam.
    Zedd rieb sich die Hände. »Köstlich.«
    Alle anderen standen immer noch wie erstarrt und betreten schweigend da. Schwester Philippa schien die offenen Münder überhaupt nicht zu bemerken.
    »Ich bat den Koch, etwas Schinken und ein paar andere Kleinigkeiten hinzuzufügen, die er noch herumliegen hatte.« Mit einem prüfenden Blick auf Zedds Figur fügte sie hinzu: »Ich dachte mir, ein wenig Fleisch auf den Knochen könnte Euch nicht schaden.«
    »Fantastisch!« Zedd grinste, als er ihr den mit Bergen von Rühreiern und Schinken überhäuften Teller aus den Händen nahm.
    »Äh…«, setzte der General an, offenkundig etwas unschlüssig, wie er seine Frage in Worte kleiden sollte. »… würdet Ihr freundlicherweise erläutern … was Ihr damit sagen wollt, Zauberer Zorander?«
    »Zedd genügt vollkommen.« Zedd, eben noch damit beschäftigt, den betörenden Duft der Mahlzeit einzuatmen, schaute hoch. »Tot.« Er fuhr sich mit der Gabel über die Kehle. »Ihr wisst schon, tot. Praktisch die gesamte Truppe. Tot.« Er wandte sich wieder Schwester Philippa zu. »Es riecht ausgezeichnet.« Abermals sog er den von seinem Teller mit Eiern aufsteigenden Dampf ein. »Einfach köstlich. Dass Ihr daran gedacht habt, den Koch zu bitten, diese vorzüglichen Zutaten beizugeben, weist Euch aus als eine Frau von Herzensbildung und Verstand. Einfach köstlich.«
    Die Schwester strahlte.
    Der General hob eine Hand. »Zauberer Zorander, wenn ich bitten dürfte…«
    Adie fiel dem beleibten General ins Wort. »Gegen eine Mahlzeit seid Ihr eine erbärmliche Konkurrenz. Habt Geduld.«
    Zedd nahm eine Gabel voll und verfiel in ein verzücktes Summen ob des Geschmacks, der sich ihm offenbarte. Während er eine zweite Gabel voll kostete, führte Adie ihn zu einer schlichten Bank an der Seitenwand des Zeltes. Dort, auf einem Tisch in der Mitte, standen ein paar Krüge sowie eine Lampe, der das gemütliche Zelt nicht nur seine Beleuchtung, sondern auch seinen öligen Geruch verdankte.
    Trotz Adies Bitte, Geduld zu bewahren, begannen alle gleichzeitig durcheinander zu reden, Fragen zu stellen und Einwände vorzubringen. Zedd nahm keinerlei Notiz von ihnen, während er das Rührei in sich hineinschaufelte; die großen Schinkenstücke waren köstlich. Zum Zeichen seines Wohlbefindens fuchtelte er mit einem besonders saftigen Stück vor den Augen seines verdutzten Publikums herum. Die Gewürze, die Zwiebeln, Paprikaschoten und die warmen Käsestückchen waren wunderbar. Die Augen verdrehend, stöhnte er leise vor Entzücken.
    Es war die beste Mahlzeit seit Tagen. Seine Verpflegung für unterwegs war schlicht und daher längst eintönig geworden. Oft hatte er sich murrend darüber beklagt, Spinne bekomme besseres Essen als er, zumal Spinne sich auch noch etwas darauf einzubilden schien, was er stets als Ärgernis empfunden hatte. Überheblichkeit seinem Reiter gegenüber tat einem Pferd nicht gut.
    »Philippa«, knurrte Verna, »ist es unbedingt erforderlich, dass Ihr über einen Teller Rührei derart in Verzückung geratet?«
    »Aber der arme Mann stand kurz vor dem Verhungern.« Verwirrt von Vernas finsterem Blick, deutete sie mit fahriger Hand auf Zedd. »Schaut Ihn doch an. Ich freue mich einfach, wenn ich sehe, wie es ihm schmeckt, außerdem macht es mich glücklich, wenn ich einem mit der Gabe gesegneten Mann des Schöpfers helfen kann.«
    Als das viel zu schnelle Ende seiner Mahlzeit nahte, mäßigte sich Zedd und zögerte die letzten Bissen hinaus. Ohne weiteres hätte er noch einen zweiten Teller von denselben Ausmaßen verdrücken können. General Reibisch, auf einer Bank auf der gegenüberliegenden Seite des Zeltes sitzend, hatte die ganze Zeit über wütend eine Strähne seines Bartes um den Finger gezwirbelt. Jetzt beugte er sich vor, den angespannten Blick auf Zedd geheftet.
    »Zauberer Zorander, ich benötige…«
    »Zedd. Schon vergessen?«
    »Also gut, Zedd. Zedd, ich bin für das Leben dieser Soldaten verantwortlich. Würdet Ihr mir bitte verraten, wieso Ihr glaubt, sie seien in Gefahr?«
    Zedd antwortete mit vollem Mund: »Das habe ich bereits getan.«
    »Aber … welcher Art ist diese Gefahr?«
    »Die mit der Gabe. Ihr wisst schon, die Magie.«
    Der General richtete sich auf. Sein Gesicht war ernst, und seine Finger krallten sich in seine muskulösen Oberschenkel. »Die mit

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