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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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vor und stützte das Kinn auf die Handflächen.
    »Nicht zu fassen, dass auf einmal alles so durcheinandergeht. Übrigens, Zach und vier seiner Freunde sind inzwischen in den unterirdischen Gängen unterwegs. Smoky hat das Portal gefunden, und als er vorhin schnell hier vorbeigeschaut hat, meinte er, dass es direkt nach Guilyoton führt.«
    »Mist.« Ich nahm die eiskalte Flasche Wasser, die Morio mir reichte, und trank sie halb leer. Guilyoton war die Goblinstadt im gleichnamigen Wald, der in den dunklen Gegenden um Finstrinwyrd lag. Die Goblins von Guilyoton waren viel unabhängiger als ihre schwachen Cousins, die auf Lethesanars Seite kämpften.
    »Moment mal. Smoky war hier bei euch?« Das würde einiges erklären. »Hat er vielleicht erwähnt, dass er auch noch bei Feddrah-Dahns vorbeischauen wollte, ehe er geht?«
    Iris nickte. »Ja, hat er. Und ... ich verstehe. Er hat Feddrah-Dahns vermutlich mitgenommen, nachdem er das Haus verlassen hatte.«
    »Was? Er ist derjenige, der Feddrah-Dahns mitgenommen hat? Er hat ihm doch aber nichts getan, oder?« Delilah blickte verwirrt drein.
    »Nein. Im Gegenteil, vermutlich hat er Feddrah-Dahns das Leben gerettet. Was hat Smoky denn sonst noch gesagt?«
    »Dass er heute Abend vielleicht wiederkommen würde. Anscheinend hat er eine Art Barriere vor das Portal im Underground Seattle errichtet, aber er glaubt, sie würde nicht lange halten, wenn die Goblins erst ihre Schamanen holen, damit sie sie brechen.«
    Sie sprang auf und half Morio, das Essen aufzutragen. Sie häuften alles in der Mitte des Tischs auf, während Iris Maggie mit ihrer Sahne-Salbei-Mischung fütterte.
    Ich ließ mir das Essen schmecken, sobald es auf dem Tisch stand. Mein Magen verlangte energisch nach Nahrung, und ich schlug richtig zu und wünschte nur, ich hätte auch an Softdrinks und Obstsalat gedacht. Auch Delilah aß, als sei sie halb verhungert. Ja, es war offensichtlich, dass es morgen kein Resteessen geben würde.
    Als die letzten Sonnenstrahlen über dem Haus erloschen, schob ich meinen Teller zurück und sprang auf. »Chase und Morio, ab ins Wohnzimmer - sofort.«
    Chase warf einen Blick auf die Uhr. »Zeit, dass sie aufwacht, was? Weißt du, irgendwann werden wir den Eingang zu ihrem Unterschlupf ja doch sehen. Er muss irgendwo in der Küche sein. Vertraust du uns immer noch nicht genug, dass wir ihn sehen dürften?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Euretwegen machen wir uns keine Gedanken.« Als er mich verständnislos ansah, fügte ich sanft hinzu: »Denk nach, Chase. Stell dir vor, du fällst einem der Dämonen in die Hände. Oder jemandem vom Elwing-Blutclan. Vielleicht einem von den Vampiren, die nach dem Kampf gegen Dredge hier zurückgeblieben sind. Jemandem, der es vielleicht auf Menolly abgesehen hat. Was glaubst du, wie lange du schweigen kannst, wenn du gefoltert wirst...« Chase wurde blass und schauderte.
    »Ja, das klingt übel, aber es könnte durchaus passieren, und das weißt du selbst.«
    »Du hättest das wirklich taktvoller ...«, begann Delilah, doch ich schnitt ihr das Wort ab.
    »Ich habe nicht die Absicht, unter uns weiterhin alles mit Zuckerguss zu garnieren.
    Wir können es uns nicht mehr leisten, solche Möglichkeiten zu ignorieren. Wie gesagt, was glaubst du, wie lange Chase durchhalten würde, ehe er ihnen sagt, wo der Eingang zu ihrem Unterschlupf ist?«
    Ich wandte mich ihm zu. »Du glaubst zu wissen, er sei in der Küche, aber da sind noch der Flur und einige Zimmer dahinter. Du weißt gar nicht so viel, wie du glaubst, und ich sage dir, darüber kannst du froh sein.«
    Als mir die Worte ausgingen, merkte ich, dass alle mich anstarrten. »Was ist? Wir sind im Krieg, und es geht nicht nur um unser eigenes Leben, sondern um zwei ganze Welten. Und seht uns doch nur an! Morgana hatte völlig recht, als sie mir gesagt hat, dass wir mehr Verbündete brauchen. Ihr können wir vermutlich auch nicht trauen, aber zumindest hat sie offen die Wahrheit ausgesprochen. Wir müssen genauso schonungslos mit uns selbst sein. Wenn Sterbliche schon von Dämonen träumen, die die Welt zerstören, und Räksasas ganz unverhohlen hier mitten in der Stadt leben - dann ist das Problem noch viel größer, als wir befürchtet haben.«
    Ich merkte, dass ich mich in Rage geredet hatte, und setzte mich abrupt wieder hin.
    »Entschuldigt bitte ... tut mir leid ... Ich bin nur ... Chase und Morio - ins Wohnzimmer, bitte. Wir können gleich zu Ende essen.« Als die beiden Männer hinausgingen,

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