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Seelengrab (German Edition)

Seelengrab (German Edition)

Titel: Seelengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Buranaseda
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stattdessen an etwas Schönes. An warmen Vanillepudding mit Schokosoße. Oder an den kleinen struppigen Hund von nebenan. Dem macht es nichts aus, dass die anderen mich nicht mögen. Er lässt sich von mir streicheln und läuft nicht davon. Sag nicht, dass Hunde dumm sind! Das ist nicht wahr! Hunde sind kluge Tiere. Sie können viel besser riechen als wir Menschen. Und schneller rennen können sie auch. Hör auf, mich auszulachen! Dazu hast du kein Recht. Du kannst froh sein, dass ich dich noch nicht verpetzt habe. Wenn die anderen wüssten, welche Geschichten du mir erzählst. Manchmal bekomm ich richtig Angst davor. Dann halte ich mir die Ohren zu und warte, bis du aufhörst. Aber das nützt nichts. Deine Stimme kriecht durch die Ohren in meinen Kopf. Du redest einfach weiter. Obwohl ich dich nicht hören will. Dann summ ich vor mich hin. Doch du bist immer lauter. Wenn du davon sprichst, dass ich aus dem Fenster springen soll, fang ich an zu schreien. Du sagst, ich soll mich nicht so anstellen. Nicht feige sein. Aber ich will nichts davon wissen. Und schreie weiter, bis jemand kommt. Ich kann nicht aufhören. Muss wieder in den Keller. Zu den Ratten. Und dann lachst du mich aus.

33
    Anderthalb Becher Kaffee später durchschnitten die Strahlen zweier Autoscheinwerfer den dichter werdenden Nebel. Ein alter bordeauxfarbener Ford Granada rumpelte auf die äußere Absperrung zu und hielt auf dem Rasenstreifen neben dem Fußgängerweg. Der Fahrer des Kombis blendete das Fernlicht ab und schaltete den Motor aus. Als er ausgestiegen war, umrundete er den Wagen und öffnete den Kofferraum, dem er einen roten Kasten mit Teleskopgriff und einen schwarzen Koffer entnahm.
    Hirschfeld und Kirchhoff gingen dem Mann entgegen.
    „Malte Friedrichs“, begrüßte er die beiden Kriminalhauptkommissare, während er den Koffer absetzte, „ich wurde für die Georadarmessung angefordert.“
    Als Ausgleich für seinen weichenden Haaransatz trug er einen dichten Vollbart. Die Männer reichten sich die Hände.
    „Danke, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten“, sagte Hirschfeld.
    „Keine Ursache, ich helfe gerne, auch wenn der Anlass nicht unerfreulicher sein könnte“, erwiderte der Geologe und nahm den Koffer wieder auf. „Wo befindet sich die Stelle?“
    „Zwischen den Eibensträuchern dort drüben“, erwiderte Hirschfeld. „Kann ich Ihnen irgendetwas abnehmen?“
    „Danke, geht schon“, gab Friedrichs zurück, setzte sich in Bewegung und zog den roten Kasten hinter sich her. „Die Antenne sieht schwerer aus, als sie ist.“
    Jens Schröder erwartete sie bereits an dem markierten Areal. Die beiden Leichenspürhunde hatten inzwischen das Gelände um den Fundort von Susanne Bach weiträumig abgesucht, ohne ein weiteres Mal anzuschlagen. Die Diensthundeführerin war deshalb mit den Belgischen Schäferhunden auf das Grundstück des Römerbads gewechselt, um mit der Suche fortzufahren.
    „Hallo, Malte“, begrüßte Schröder den Geologen und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Offensichtlich kannten sich die beiden. „Wie ich sehe, hast du dich immer noch nicht von deinem Ford trennen können. Kein Wunder, dass die Frauen es nicht länger als eine Autofahrt mit dir aushalten.“
    „Im Gegensatz zu dir, Jens“, konterte Friedrichs, „schaffe ich es immerhin, die Damenwelt überhaupt dazu zu bewegen, in meinen Wagen zu steigen.“
    „Sicher, den Gelben Engeln bleibt ja auch nichts anderes übrig, wenn du wieder liegen geblieben bist. Aber im Ernst: Welches Baujahr hat die Kiste?“
    „82“, antwortete Friedrichs nicht ohne Stolz.
    „Du bist unverbesserlich. Ist nur eine Frage der Zeit, bis dir die Laube unterm Hintern wegrostet.“
    Der Geologe winkte ab. Er hatte seine Ausrüstung abgestellt und öffnete den schwarzen Koffer. Der Deckel war mit Noppenschaum ausgekleidet. In einer weiteren Schaumstoffmatte im Boden steckte neben ein paar Zubehörteilen das Messgerät. Friedrichs holte den kleinen schwarzen Apparat heraus und verband ihn mit einem Kabel mit der Antenne. Dann hängte er sich die Steuereinheit mit einem Gurt um den Hals, sodass er sie vor der Brust tragen konnte, klappte den Deckel hoch und schaltete das Gerät ein.
    „Dann wollen wir mal sehen“, sagte er in die Runde, griff nach dem Teleskopgriff der Antenne und begann, den roten Kasten langsam hinter sich über den Boden zu ziehen.
    „Wann dürfen wir mit den ersten Ergebnissen rechnen?“, erkundigte sich Kirchhoff, als der Geologe

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