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Seelengrab (German Edition)

Seelengrab (German Edition)

Titel: Seelengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Buranaseda
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zu sich und keuchte:
    „Hier sind überall Wurzeln, da musst du zuerst ran.“
    Trotz der Kälte war der Mann in Schweiß ausgebrochen. Sein Brustkorb hob und senkte sich, während er sich auf dem Holzgriff des Spatenstiels abstützte und zusah, wie sein Kollege zu ihm in die Grube stieg und die Spitzhacke in den Boden rammte. Ein paar Minuten später hatte der Helfer das Wurzelwerk durchtrennt und überließ seinem Mitstreiter wieder das Feld. Schweigend arbeitete der Mann sich weiter vor und legte schließlich am Rand des Areals einen Findling frei, der gute 20 Kilo auf die Waage brachte. Mit dem Spaten stieß er neben dem Stein in die Erde und hebelte ihn unter größter Anstrengung hoch. Nach mehreren Versuchen bewegte sich der Findling endlich. Der Mann warf den Spaten aus der Grube, ging in die Hocke und rollte den Stein mit beiden Händen zur Seite.
    „Kann weitergehen“, rief er und kletterte aus dem Erdloch.
    Der Baggerführer brachte die Schaufel wieder in Position und setzte seine Arbeit fort.
    „Es dürfte Sie interessieren, meine Herren“, ergriff Professor Stein das Wort, „dass wir in der Zwischenzeit Fremdspuren an Susanne Bachs Leiche sicherstellen konnten. Meinen Bericht habe ich Ihnen vorhin gefaxt.“
    „Was haben Sie gefunden, Professor?“, wollte Hirschfeld wissen.
    „Unter den Fingernägeln befanden sich Hautpartikel, die eindeutig nicht dem Opfer zuzuordnen sind. Äußerlich konnten wir zwar keine Abwehrspuren an der Toten feststellen, wie Sie bei der Obduktion verfolgen konnten, aber die junge Frau muss den Täter mindestens einmal gekratzt haben. Ich habe bereits einen DNA-Test veranlasst, das Ergebnis sollte Ihnen innerhalb von 24 Stunden vorliegen.“
    Das war zumindest ein Teilerfolg, dachte Hirschfeld. Wenn der Täter in der Vergangenheit schon einmal straffällig geworden war, würden sie mit diesem genetischen Fingerabdruck vielleicht einen Treffer in der DAD landen, der vom Bundeskriminalamt verwalteten DNA-Analyse-Datei. Die Datenbank enthielt sowohl Personendatensätze von bekannten Straftätern als auch Tatortspuren von unbekannten Trägern. Dabei wurden neue Spuren stets mit älteren abgeglichen, was dazu führte, dass ungelöste Fälle, die Jahre zurücklagen, doch noch geklärt werden konnten.
    „Danke, Professor“, entgegnete Schröder. „Ich nehme an, dass der toxikologische Befund noch nicht vorliegt?“
    „Richtig, da müssen Sie sich leider noch ein wenig gedulden. Aber seien Sie gewiss, dass unser Institut den Fall mit oberster Priorität behandelt.“
    Der Leiter der Mordkommission nickte. Bevor Schröder etwas erwidern konnte, erstickte er hinter seinem Schal fast in einem Hustenanfall. Als er wieder Luft bekam, ruderten die Helfer des Technischen Hilfswerks wild mit den Armen und brüllten fast gleichzeitig: „Stopp!“
    Sofort schwenkte der Fahrer den Baggerarm zur Seite und stellte den Motor ab. Wohltuende Stille, in der nur das Wasser, das leise gegen das Ufer schlug, zu hören war, senkte sich über die Rheinpromenade, bevor hektische Betriebsamkeit aufkam. Schröder setzte sich als Erster in Bewegung, dicht gefolgt von Hirschfeld, Kirchhoff und dem Professor. Als sie die Grube erreicht hatten, sahen sie eine runde Erhebung, die aus der lehmigen Erde hervorschaute.
    „Ein Schädelknochen“, stellte Stein nüchtern fest, drehte sich um und entfernte sich mit gebeugtem Rücken von der Gruppe.
    Als er kurz darauf zurückkehrte, trug er einen weißen Tyvek- Anzug und ein Paar Einweghandschuhe. In der Linken trug er einen Koffer, mit dem er vorsichtig in die ausgehobene Mulde stieg. Dann ließ er sich eine Schüppe reichen, ging in die Hocke und begann, die oberste Erdschicht abzutragen. Nach einer Viertelstunde hatte er den Rest des Körpers freigelegt.
    „Meine Herren“, sagte Stein dumpf, als er sich wieder aufrichtete, und deutete mit der Schaufelspitze nach unten, „das hier wird Ihnen nicht gefallen.“
    Die drei Kriminalhauptkommissare traten näher an das Grab, an dessen Boden sich die Silhouette einer stark verwesten und zum Teil skelettierten Leiche abzeichnete. Obwohl einige Knochen nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz waren, war unverkennbar, dass der Körper eingerollt dalag wie ein Embryo.

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    Gestern bist du in den Hundehimmel gekommen. Totgefahren, haben sie gesagt. Von einem riesigen Traktor. Bin raus auf die Straße gelaufen und hab deinen zerquetschten Körper gesehen. Irgendwas hing aus deinem Bauch raus. Es war dick und

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