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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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könnte er das Ding töten.
Dann wäre ich frei.
    Sie hörte jemanden ihren Namen rufen und sah, wie der selbständige Dämonenjäger über das freie Feld am Rande des Marktes auf sie zuschritt. Es führte kein Weg daran vorbei, Ori war einfach der reinste Wahnsinn – auf so vielen Ebenen zum Anbeißen, dass man gar nicht wusste, wo man anfangen sollte. Simon war attraktiv, aber Ori definierte dieses Wort völlig neu.
    Allein den Namen ihres Exfreundes zu denken ließ Riley zusammenzucken, als würde ihr jemand Nadeln unter die Fingernägel treiben. Normalerweise würde Simon sich mit ihr treffen, mit ihr lachen und Zeit mit ihr verbringen.
Aber er wird es nicht mehr tun
.
    Als Ori sie erreichte, murmelte sie ein Hallo und versuchte, fröhlich zu wirken. Er musterte sie kurz, als versuchte er, hinter ihre Maske zu blicken.
    »Du hast heute irgendetwas in Little Five Points getrieben. Irgendetwas sehr Lautes und Magisches. Einen Moment lang dachte ich fast, es sei der Fünfer gewesen.«
    »Eine befreundete Hexe hat den Geist meines Dads beschworen. Ich dachte, dann könnten wir herausfinden, wer ihn gestohlen hat.« Sie hob die Schultern. »Hat nicht geklappt. Er hat uns nichts erzählt.«
    »Das tut mir wirklich leid«, sagte Ori. »Ich weiß, wie sehr du ihn vermisst.«
    »Die ganze Sache ist katastrophal in die Hose gegangen. Ich habe ihm versprochen, dafür zu sorgen, dass er in seinem Grab sicher ist. Das habe ich nicht geschafft. Dann habe ich ihm versprochen, seinen Leichnam zu finden. Das habe ich ebenfalls vermasselt.«
    »Jedenfalls bist du nicht die Einzige, die Fehler macht«, räumte er mit düsterer Stimme ein. »Der Fünfer versteckt sich und wartet auf den richtigen Zeitpunkt.«
    »Also hilft ihm tatsächlich jemand?«, fragte Riley verwirrt.
    »Die Hölle ist bekannt für ihre Bündnisse. Erzdämonen schließen Pakte mit Höllendienern niederen Grades, um Seelen und Macht zu sammeln. Der Fünfer könnte sich einem anderen verpflichtet haben, einem, der deinen Vater tot sehen wollte und jetzt seinen Mörder beschützt.«
    »Na klasse. Im Handbuch wird dieser ganze ›Seelenhandel‹ nirgends erwähnt.«
    »Ich glaube, heute Abend ruht mehr Gewicht auf deinen Schultern als nur dein Vater. Was bedrückt dich sonst noch?«
    Ich kann mich genauso gut bei ihm auskotzen
. »Mein Freund – wir haben uns getrennt.« Spontan erzählte sie ihm die ganze grausige Geschichte, ohne den Teil mit dem Weihwasser auszulassen.
    Ori machte ein finsteres Gesicht. »Paul hätte seinen Kollegen so etwas niemals angetan. Es passt nicht zu seinem Charakter. Und zu deinem auch nicht.«
    Riley empfand eine Welle der Freude, weil jemand an ihren Dad glaubte. An sie glaubte. Sie verlangsamte ihre Schritte und blieb schließlich ganz stehen. »Danke. Das bedeutet mir eine Menge.«
    Zu ihrer Überraschung umfasste Ori ihr Gesicht mit den Händen und gab ihr sehr behutsam einen Kuss genau auf die Mitte der Stirn. Die leichteste Berührung seiner Lippen ließ das Blut in ihren Adern vor Hitze brodeln.
    »Ich werde diese Ausgeburt der Hölle vernichten, und dann wirst du dich nie wieder fürchten müssen«, sagte er. Seine mitternachtsschwarzen Augen waren nur wenige Zentimeter von ihren entfernt.
    »Das würdest du für mich tun?«, flüsterte sie.
    »Für dich … und für deinen Vater«, sagte er und nahm seine Hände fort. Ehe sie überlegen konnte, was sie sagen sollte, rief jemand laut ihren Namen. Riley hätte die Stimme überall erkannt.
    »O nein! Was macht der denn hier?«
    Eine vertraute Gestalt stapfte auf sie zu, und der mürrische Ausdruck auf Becks Gesicht kündigte Ärger an.
    Riley hasste es, darauf hinzuweisen, aber … »Das ist der Partner meines Dads, und er wird fuchsteufelswild, wenn er herausfindet, dass du mit mir hier bist. Er würde es nicht verstehen.«
    »Das ist sein Problem«, erwiderte Ori schlicht. »Ich werde nirgendwo hingehen.«
    Riley stöhnte. Sie holte tief Luft und wartete, bis der Dämonenfänger sie erreichte.
    »Beck.«
Mach hier keine Szene, bitte.
    Die unausgesprochene Bitte war vergebens. »Was treibst du hier, Mädel?«, wollte Beck wissen. »Die Sonne ist schon untergegangen. Wieso bist du nicht in der Kirche?« In kurzer Entfernung blieb er stehen, die Hand um den Riemen seiner Reisetasche geschlungen. Sie sah, wie die Fingerknöchel immer weißer wurden.
    Er richtete seine volle Aufmerksamkeit auf Ori. »Warte, das Gesicht kenne ich doch. Du warst doch neulich im

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