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Seelenriss: Thriller

Seelenriss: Thriller

Titel: Seelenriss: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Winter
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einem Beichtgeheimnis gehört?«
    »Und ob ich das habe – aber soweit ich weiß, wird einem bei der Beichte kein Geld abgeknöpft!« Belling brüllte jetzt so laut, dass ihm die Adern am Hals hervortraten. Als Nächstes knallte er dem Pater die sichergestellten Kontoauszüge der letzten drei Monate auf den Tisch. »Es ist vorbei, Sonnenberg. Wir haben es schwarz auf weiß, dass Sie Lynn Maurer sehr wohl für ihre Sünden zur Kasse gebeten haben – und das nicht zu knapp!«
    Schuldbewusst senkte Sonnenberg den Blick, und Lena konnte förmlich sehen, wie es in ihm arbeitete.
    »Was ist«, machte Belling in brüskem Tonfall weiter, »haben Sie Lynn Maurers Vertrauen ebenfalls missbraucht und sie mit ihren Geheimnissen aus dem Beichtstuhl erpresst? Konnte sie nicht mehr zahlen? Ist das der Grund, weshalb sie sterben musste? Und was war mit Ann-Kathrin Weiß und Mark Eisfeld? Haben Sie die etwa auch erpresst? Ach, kommen Sie, Sonnenberg – es ist doch nur noch eine Frage der Zeit, bis wir herausfinden, dass Ihre Alibis für die Tatzeit, in der die Maskenbildnerin und der Anwalt ermordet wurden, ebenso wenig stimmig sind wie das bei Lynn Maurer!«
    Sonnenberg lehnte sich im Stuhl zurück und schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, von wem Sie da reden.« Er schnaufte. »Außerdem habe ich Ihnen doch schon tausendmal gesagt, dass ich mich, was den Tag angeht, an dem diese Maklerin ermordet wurde, geirrt habe, na und? Dann war ich eben am Tag zuvor bei diesem Autohändler – das macht mich noch lange nicht zu einem Mörder!«, brachte er zu seiner Verteidigung hervor. »Ist doch nicht meine Schuld, dass diese Türken im Urlaub sind und Ihre Leute es nicht auf die Reihe kriegen, die aufzuspüren!«
    Lena schritt ein. »Wenn Sie unschuldig sind, warum haben Sie dann im Gemeindebüro die Flucht ergriffen?«
    Sonnenberg hob die Schultern und warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. »Keine Ahnung – ich bin eben plötzlich in Panik geraten …« Und an Belling gerichtet schob er hinterher: »Ehe mein Anwalt nicht hier ist, sage ich überhaupt nichts mehr.«
    Lenas und Bellings Blicke kreuzten sich, und einen Moment lang schwiegen alle.
    »Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass Ihre Alibis für die Tatzeit, in der die anderen beiden Opfer ermordet worden sind, ebenfalls nicht wasserdicht sind, wird auch Ihr Anwalt nichts mehr für Sie tun können«, durchbrach Belling die entstandene Stille, da öffnete sich die Tür zum Vernehmungsraum.
    Volker Drescher stand in der Tür und gab ihnen ein Zeichen, die Vernehmung zu unterbrechen und einen Moment mit vor die Tür zu kommen. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass es um etwas Wichtiges ging.
    »Na schön, vorerst wäre das dann alles«, sagte Belling mit einem Räuspern zu Sonnenberg und warf dem Priester einen strengen Blick zu. Lena folgte ihrem Kollegen zum Korridor und schloss die Tür zum Vernehmungsraum hinter sich.
    Der Dezernatsleiter stand mit angespannter Miene auf dem Flur und blickte Lena und Belling abwechselnd über den Rahmen seiner schmalen Brille hinweg an. »Sonnenbergs Alibis sind wasserdicht, sowohl für die Tatzeit, in der Ann-Kathrin Weiß ermordet wurde, als auch für jene, in der Mark Eisfeld aus dem Fenster der Kanzlei gestürzt wurde.«
    »Verdammt, das glaube ich einfach nicht!«, stieß Belling verärgert aus und rieb sich das bartstoppelige Kinn.
    »Ich fürchte, uns sind die Hände gebunden«, stöhnte der Dezernatsleiter.
    Lena ließ den Blick zum Vernehmungsraum schweifen, in den sie in diesem Moment Sonnenbergs Anwalt zusammen mit einem Kriminalbeamten verschwinden sah. Sie war über die Neuigkeit weitaus weniger verwundert als Belling. Für sie gab es genau zwei Möglichkeiten: Entweder war Sonnenberg klug genug, sie alle an der Nase herumzuführen, oder aber – und das hielt sie für wahrscheinlicher – er war es schlichtweg nicht gewesen.
    Belling ließ nicht locker. »Und was ist mit dieser Website und der Erpressung? Diese Sache stinkt doch zum Himmel!« Er schüttelte den Kopf und fasste sich an die Stirn. »Da steckt mehr dahinter, das spüre ich – dieser Priester hat definitiv mit den Morden zu tun.«
    In diesem Augenblick kam Lucy in einem schrillen pinkfarbenen Sommerkleid über den Korridor auf sie zugelaufen. »Der vollständige Autopsiebericht des Opfers Mark Eisfeld ist gerade gekommen«, erklärte sie. »Der DNA -Abgleich der am Leichnam sichergestellten Spuren hat allerdings keinerlei Treffer mit der Datenbank des

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