Seidene Küsse
die Jacke und die Tasche über ihren Stuhl und setzte den Brandy Alexander vor ihr ab. Dann lachte er. Warm und wohltönend. Es hüllte sie ein, wie die Musik. Sein Duft wehte ihr in die Nase.
»Machst du so etwas öfters?«
Minerva wusste genau, was er meinte, wollte ihn aber necken. »Was?«
»Na, so tun als ob.«
Sie hob ihr Glas. »Nein.« Lukas nahm sein Glas Champagner, und sie stießen an. »Und für einen Moment hatte ich richtig Angst, du würdest mich entlarven.«
»Was hättest du getan?« Seine sanften braunen Augen sahen sie neugierig an.
Kurz dachte sie darüber nach. »Ich weiß es nicht. Und ich musste es mir zum Glück nicht überlegen.«
Bis zum Morgengrauen tanzten sie, scherzten und redeten über vieles. Bis er die entscheidende Frage stellte.
Als er die Tür hinter sich schloss, war Minerva doch etwas mulmig zumute. Es war doch sehr gewagt, einfach mit einem wildfremden Mann mitzukommen. Ach, nein. Schließlich konnte sie sich auf ihr erstes Gefühl immer verlassen. Kaum zu glauben, Lukas besaß ein eigenes Haus in der teuersten Wohngegend. Wo genau, da hatte sie nicht aufgepasst, denn im Auto waren sie viel zu sehr in eine angeregte Unterhaltung vertieft gewesen. Und bei ihrem schlechten Orientierungssinn war es sowieso unmöglich, das genau einzuordnen.
Er schalt ete das Licht ein und hängte ihre Jacke an die Garde robe. Vor ihr erstreckte sich eine rie sige Flä che, es waren nur wenige Türen zu sehen. Teppiche bedeckten den Parkettboden. Selbst sie konnte sehen, dass es sich um echte Seidenteppiche han delte. Zarte Pas telltöne. Ob er es wohl von ei nem Innen architekten hatte ein richten las sen? An den Wänden hingen einige riesige Gemälde. All es roch frisch, selbst Lu kas.
Er nahm Minerva bei der Hand und führte sie hinein.
»Ich zeige dir später alles. – Komm, setz dich auf die Couch. -Was möchtest du trinken?«
»Champagner.« Er hatte tatsächlich eine weiße Couch. Ihr wäre das zu umständl ich gewesen, schließl ich hatte sie eine Katze. Ob er sie wohl auf der weißen Couch verführen würde? Oder würde er mit ihr ins Bett gehen? Sie musste grinsen, als sie daran dachte, dass dies sowohl im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne zutreffen würde. Schubladen wurden geöffnet, Gläser klirrten.
Minerva beob achtete seine geschickten Bewegungen. Nichts Ruckartiges war an ihm, alles war fließend. Ja, er passte zu diesem Raum. Er war maskulin und dezent zugleich, genau wie der Raum. Mit einem Lächeln kam er auf sie zu. Und mit Gläsern, gefüllt mit Champagner.
Er reichte ihr ein Glas und setzte sich neben sie. Sehr nahe. Komisch, Lukas roch immer noch genauso wie vorher, obwohl sie ausgiebig getanzt hatten. Hoffentlich roch sie auch noch gut! Ein wenig geschwitzt hatte sie schon. Sie blickten sich tief in die Augen, als sie tranken. Ihre Nervosität nahm zu. Er stellte beide Gläser auf dem farbenfrohen Couchtisch ab und nahm ihre Hand, führte sie an seine Lippen, wobei sich ihr Antlitz in seinen Augen spiegelte. Zärtlich strich er über Minervas Gesicht und beugte sich zu ihr herüber. Warm lagen seine Lippen auf ihren. Seine Zunge streichelte über ihre. Das war schön. Tief und langsam tauchte er in ihren Mund ein, während von irgendwoher Oldies erklangen. Wann er die CD wohl eingelegt hatte? Das war ihr entgangen. Er ließ sich wirklich Zeit. Schön. Eine Hand lag warm in ihrem Nacken. Minerva hob die Hand und fuhr in sein Haar. Dicht und fest. Und blond. Der Kuss schien endlos, bis er sich von ihr löste.
»Das wollte ich schon die ganze Zeit ausprobieren.« Seine Stimme war nur ein Hauch.
»Und?«
»Es ist noch schöner, als ich gehofft habe.«
Minerva beugte sich zu ihm und neckte seinen Mund. Strich zart mit ihrer Zunge über seine Lippen, fuhr hinein in seinen Mund und forderte. Er gab zurück. Mit dem Daumen fuhr er unter ihren BH und liebkoste ihre Brustwarze. Fast hätte sie geschnurrt. Dann legte er sie sanft auf die Couch. Lukas öffnete ihre Riemen an den Schuhen und streifte sie ab, wobei er mit der anderen Hand ihre Waden streichelte. Langsam setzte er sich zur ihr, und das Spiel begann von vorn. Als er ihre Knospen leckte, loderte ein leichtes Feuer in ihrem Schoß auf. Mit den Händen liebkoste sie seinen Rücken.
»Du riechst wunderbar.« Jeder Ton vibrierte auf ihrer Brust. Kleine Gänseschauer rannen über ihren Rücken. Ohne von ihr abzulassen, zog er ihr das Oberteil aus und ließ nur kurz davon ab, als er an ihrer Brust
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