Seine einzige Versuchung
über sie herfallen. Benthin schloss die Badezimmertür hinter sich ab und befreite seine zum Bersten erregte Männlichkeit aus ihrem Gefängnis. Aufatmend stützte er sich mit einem Arm an der Wand ab und begann mit der anderen die raschen, routinierten Bewegungen, von denen er wusste, sie würden ihm binnen kürzester Zeit die ersehnte Erleichterung verschaffen. Er war so erregt, dass er beinahe kollabierte, als er endlich seinen Samen mit den Händen auffing. So konnte das nicht weitergehen! Wie so oft in den quälenden Monaten ohne die ersehnte körperliche Nähe zu Elli kam er sich wie ein unreifer, kleiner Pennäler vor, der ständig Hand an sich legt, um seine unkontrollierbare Gier zu stillen. Unzählige Male hatte er zu diesem Ersatz gegriffen, anstatt es endlich zu wagen, mit Elli gemeinsam Erfüllung zu finden. In dieser Hinsicht hatte er sich ganz und gar nicht wie ein Mönch verhalten - das wäre eine übermenschliche Anforderung gewesen, die er nicht bewältigen konnte. In der Nacht, als er Ellis Nacktheit durch ihr Nachthemd hindurch hatte sehen können, war er so verzweifelt vor Verlangen gewesen, dass er beinahe in Erwägung gezogen hatte, eine der Frauen aufzusuchen, die ihm professionell geholfen hätte. Doch allein der Gedanke, eine andere Frau als Elli sinnlich zu berühren war ihm zuwider - er wollte nur sie. Seine selbst auferlegte Zurückhaltung war zwar ehrenhaft motiviert, um sein Versprechen einzuhalten, aber diese Form von Loyalität erforderte Kräfte, die er nicht besaß und auch nicht besitzen musste, da sie niemand jemals ernsthaft von ihm erwartet hatte - außer ihm selbst. Endlich waren seine Qualen vorbei. Er war zuversichtlich: Es würde definitiv nicht so weitergehen!
Er wusch sich gründlich die Hände, beseitigte alle Spuren seiner überfälligen Erleichterung und kehrte schleunigst zu ihr zurück. Sie lag noch immer unverändert - wie hingegossen - auf dem Bett und wirkte entrückt. Als er sich zu ihr setzte, kam wieder Bewegung in ihren erschöpften Körper. Elli richtete sich auf und verlangte nach ihrem Hemd:
„Hast Du mein Hemd irgendwo gesehen?“ Er sah sich um und fand es schließlich in einer Ecke des Zimmers. Elli hielt schützend die Arme vor ihre Brüste. Als sie nach dem hingehaltenen Hemd greifen wollte, zog er es lachend immer wieder weg, um ihre weiblichen Formen bewundern zu können.
„Hör auf! Es ist gegen die Regeln, wenn nur ich nackt bin!“, beschwerte sie sich. Schon deutete er an, seine Weste und sein Hemd auszuziehen.
„Du bist für Ebenbürtigkeit? Die kannst Du haben!“, erheiterte er sich. Sie griff nach seinen Schultern und zog ihn mit sich herab, um ihn zu küssen. Ihr Kuss wurde zu seinem Kuss - immerhin lag sie unten. Er unterwarf sie seinen Regeln. Vor Leidenschaft bemerkte er nicht, wie sie die Gelegenheit nutzte, ihm das Hemd zu entwenden, das sie sich in dem Augenblick blitzschnell überzog, als seine Lippen von ihr abließen und er sich wieder aufrichtete.
„So eine aufsässige Schülerin ist mir ja noch nie untergekommen. Ich werde wohl ein ernstes Wort mit Deinen Eltern reden müssen!“ Benthin schlug sich an den Kopf, als sei ihm plötzlich etwas eingefallen: „Mist, verd-…! Deine Eltern…“
„Was ist mit meinen Eltern?“
„Ich war bei ihnen, um zu fragen, ob Du dort bist. Ich fürchte, ich habe sie in ziemlichen Aufruhr versetzt…“
„Dann wissen sie jetzt Bescheid? Ich habe ihnen jedenfalls nichts gesagt - ich wollte nicht, dass sie sich einmischen...“
„Sie wissen zumindest, dass ich Dich bei ihnen vermutet habe. Den Rest können sie sich wahrscheinlich irgendwie zusammenreimen, wenn sie es nicht ohnehin schon vom Hörensagen erfahren haben…“
„Was denn?“
„Natürlich hat mich niemand direkt darauf angesprochen. Gerlach sagte so etwas…“
„Was hat er gesagt?“
„Die Leute würden sich das Maul über uns zerreißen und dass Du und… er ...“
„Was? Kabus ?! Aber woher…?“ Benthin nickte:
„Das muss schon eine ganze Weile so gehen. Gerlach meint, bereits beim Karnevalsball hätten ein paar besonders Neugierige genug mitbekommen, um Gesprächsstoff für ihre Gerüchteküche zu haben. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass davon schon etwas zu Deinen Eltern durchgesickert war. Sie verkehren ja in ganz anderen Kreisen als wir.“
„Was denken sie denn jetzt bloß? Ich muss unbedingt mit ihnen reden…“ Elli machte sich Sorgen um ihre Eltern. Sie wollte sie nicht
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