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Seine einzige Versuchung

Seine einzige Versuchung

Titel: Seine einzige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Westphal
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Ellis Mutter herein. Sie war außer Atem:
    „Elli - etwas Wunderbares ist geschehen! Benthin hat um Deine Hand angehalten!“ Elli konnte nicht glauben, was sie da hörte - es erschien ihr zu absurd:
    „Das ist doch Unsinn, Mutter! Das kann gar nicht sein!“, entgegnete sie aufgebracht. 
    „Aber ich habe es doch soeben mit eigenen Ohren gehört!“
    „Du irrst Dich - ich müsste doch etwas davon wissen!“
    „Sicher hat er es vorgezogen, zuerst Deinen Vater zu fragen, damit Du ihn nicht gleich wieder anfährst…“
    „Das ist völlig unmöglich. Das glaube ich einfach nicht!“ Wutbebend stürmte sie an ihrer Mutter vorbei zur Treppe, wo ihr im selben Augenblick der Vater entgegen kam, um sie nach unten zu bitten. Er sah seiner Tochter, die ihn ohne ein Wort links liegen ließ, irritiert nach.
    „Was war das denn?“, fragte er seine Frau, die mit anklagendem Gesichtsausdruck auf dem Treppenabsatz stand und ihr ebenfalls nachblickte.
    „Sie wird noch alles verderben mit ihrer aufbrausenden Art!“ Ihre Stimme klang hysterisch.
    „Was wird sie verderben?
    „Na, die Hochzeit!“
    „Welche Hochzeit ?“ 
    „Jetzt stell‘ Dich doch nicht dümmer als Du bist! Er hat doch gerade um ihre Hand angehalten!“
    „Das ist mir neu!“ Der Professor ahnte allmählich die Zusammenhänge und wurde lauter.
    „Hast Du ihr das etwa so gesagt!? Wie kommst Du überhaupt darauf?!“ Frau Preuß fühlte sich ertappt und begann zu stammeln: 
    „Ja, also, ich… ich habe… ganz zufällig… ein paar Gesprächsfetzen von Deiner Unterredung mit Benthin mitbekommen.“ Professor Preuß war zu erzürnt, um ihr Verhalten schönzureden:
    „Du hast an der Tür gelauscht!“
    „Das kann man so nicht sagen. Ich… also ich war zufällig gerade im Gang, und Eure Worte drangen nach draußen…“ Keinesfalls war sie zufällig - wie sie behauptete - Zeugin seines Gespräches mit Benthin geworden. Darin war sich Professor Preuß sicher. Ungeachtet dessen erschien ihm die verfälschte Form, in der sie das Gehörte an Elli weiter getragen hatte, viel schwerwiegender. 
    „Es war nie die Rede von einem Antrag! Das hast Du in Deinem Eifer, Elli unbedingt verheiraten zu wollen, einfach hinein phantasiert!“
    „Oh!“
    „Noch schlimmer ist, dass Du ihr Deinen Wunschtraum obendrein noch brühwarm als Tatsache präsentieren musstest!“
    „Ich dachte, sie freut sich!
    „Na, das tut sie ja ganz offensichtlich nicht ! Und mich wundert das gar nicht - sie kennt ihn doch kaum und fühlt sich jetzt von ihm übergangen!“ Die Naivität seiner Frau war ihm bisweilen unbegreiflich. Er schüttelte den Kopf. 
    „Was hast Du Dir dabei nur wieder gedacht?“
    „Du meinst, ich war voreilig?“
    „Ja, das meine ich! Und es wäre angemessen, wenn Du Dich in Zukunft weniger ereifern würdest, was potentielle Heiratskandidaten Deiner Töchter betrifft!“
    „Aber ich meine es doch nur gut!“, entgegnete sie mit betretener Miene.
    „Ich weiß, meine Liebe, ich weiß.“ Er seufzte. „Aber in diesem Falle wäre weniger mehr gewesen.“
    „Denkst Du, ich habe alles verdorben?“
    „Lass den Dingen ihren Lauf und grübele nicht länger. Elli wird tun, was sie für richtig hält. Selbst wenn sie ihm, was ich vermute, mit Kampfgeist begegnen wird - Benthin ist ihr gewachsen. Er ist ein ebenbürtiger Gegner.“
    „Du sprichst, als ob es sich um zwei Kampfhähne handelte. Sie sollte ihn anhimmeln anstatt mit ihm zu debattieren…“
    „Da kennst Du Elli aber schlecht. Und Benthin ist auch nicht von Pappe.“
    „Das scheinen mir aber keine guten Vorzeichen für eine Verbindung der beiden zu sein.“
    „Warte es doch erst einmal ab. Sie sind beide Persönlichkeiten, die die Herausforderung suchen. Das passt genau genommen ganz gut, wenn Du mich fragst.“
    „Denkst Du, dass sie zu ihm ins Arbeitszimmer gelaufen ist?“ Frau Preuß befürchtete, Elli könnte sich vielleicht wieder aus dem Staub gemacht haben.
    „Ich möchte nicht darüber spekulieren, aber ich vermute es stark. Es ist nicht ihre Art, akuten Problemen aus dem Wege zu gehen. Benthin erwartet sie zumindest dort, allerdings unter anderen Vorzeichen…“

Kapitel 8
    „Was erlauben Sie sich!?“, fuhr Elli Benthin beim Eintreten ohne jegliche Rücksicht auf geltende Höflichkeitsformen an. Tatsächlich hatte sie den Raum nicht beherrscht betreten, sondern war mit finsterer Miene hereingestürmt.
    „Elli, ich freue mich auch, Sie wieder zu sehen!“, antwortete Benthin mit feinem

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