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Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)

Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)

Titel: Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Moran
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ausweinen möchte, obwohl er mich noch vor fünfzehn Minuten zur Schnecke gemacht hat.
    »Ihre Kochkünste sind umwerfend, Oscar, das kann auch ein Verriss nicht ändern. Mundpropaganda, andere Rezensionen, Sterne …«
    Er lächelt schief und denkt offenbar, ich sei ein Einfaltspinsel. Was ich ihm gar nicht vorwerfe – ich weiß sehr wohl, dass ich die Bedeutung herunterspiele und ihm falschen Trost anbiete –, aber ich kann nicht anders. Ich bin wie eine Truppe Cheerleader, die nicht vom Feld weichen, weil sie sich weigern, die Niederlage zu akzeptieren.
    »Was sagt Lydia dazu?« frage ich.
    »Ich hab’s ihr noch nicht gesagt.«
    »Sie haben es ihr noch nicht gesagt?«
    »Sie war immer dagegen, dass ich weggehe, fand es eine dumme Idee, nachdem wir gerade den zweiten Stern bekommen hatten.«
    »Wieso ist sie dann mit Ihnen mitgekommen?«
    »Wir sind ein Team, wenn auch nicht mehr auf diese Weise. Außerdem hätte Angus ihr das Leben zur Hölle gemacht, wenn sie geblieben wäre.«
    Ich lasse mich auf die Sofalehne fallen und versuche mir einen Reim darauf zu machen. Wer will hier wen zurückhaben? Jemand muss es doch wollen. »Dann sind Sie und Lydia …«
    »Was fasziniert Sie so an mir und Lydia?«, fällt er mir scharf ins Wort.
    »Ich begreife es einfach nicht. Wenn ich noch mit meinem Ex zusammenarbeiten müsste, würde ich ihn mit einem Steakmesser erstechen, ehe der erste Tag zu Ende geht. Oder ich würde sein Gesicht in den Fleischwolf drücken …« Ich steigere mich da in etwas hinein.
    »Wir haben uns kennengelernt, als wir noch viel zu jung waren, wir arbeiteten rund um die Uhr, wurden älter und klüger und merkten, dass es das nicht mehr war. Es ist mehr als zwanzig Jahre her. Sie machte gerade ihr Abitur und pflegte eine Art Madonna-Look, der in Putney nicht sehr gut ankam.«
    Heimlich rechne ich im Kopf nach und komme zu dem Schluss, dass Lydia wohl zu den Frauen gehört, die hartnäckig behaupten, neununddreißig zu sein, bis jemand ihren Pass den toten Händen entwindet.
    »Ich kochte mit ihrem Bruder«, fährt Oscar fort. »Ich verabredete mich mit ihr, ich glaube, es war für das U2-Konzert in der Wembley Arena. Der Rest ist Geschichte.«
    »Genau!«
    »Was genau?«, hakt er nach und zieht einen Stuhl heran.
    »Nun, wir haben alle diese Geschichte. Wie können Sie sich mit einer geringeren Version dessen, was Sie einst hatten, zufriedengeben? Wenn es doch nicht mehr die Beziehung ist, die es einmal war, ist das nicht eine Quälerei?«
    »Quälerei?« Er lacht. »Die Dinge ändern sich, die Menschen ändern sich. Wir kommen zurecht, besser sogar als damals, als wir versuchten, so zu tun, als wären wir noch immer das junge Traumpaar der Liebe. Ich wäre verloren ohne sie, um ehrlich zu sein. Wir wollen einfach nicht mehr miteinander vögeln.« Ein wenig zu viel Information nach meinem Geschmack. »Sie sind eine kleine Idealistin, nicht wahr, Fischmädchen? Sorry, Amber .«
    Er lächelt herablassend und wundert sich über meine Naivität. Aber ich bin lieber naiv als jeden Tag zynisch. Man sollte doch wohl das Beste hoffen und das Beste anpeilen, anstatt sich vorzumachen, dass auch der Trostpreis gut genug ist. Dom weiß ja wohl hoffentlich, dass er den Trostpreis bekommen hat.
    »Ich hätte Sie nicht angeschrien, wenn mir klar gewesen wäre, wie feinfühlig Sie sind«, ergänzt er grinsend.
    »Ich bin eine Draufgängerin«, sage ich, ein wenig zu spitz. »Ich kann mich wehren.«
    »Ich weiß, dass Sie das können«, sagt er in sanfterem Ton. »Aber ich hätte nicht die Beherrschung verlieren dürfen. Ich wollte einfach, dass Sie dabei sind, wenn ich diesen Mist lese. Weiß auch nicht … vermutlich gewöhne ich mich langsam daran, Sie in meiner Nähe zu haben.«
    Er hält meinen Blick eine Sekunde zu lang fest, und unversehens springe ich auf und durch den Raum und küsse ihn. Was tue ich da? Ich sollte mich jetzt zurückziehen, aber ich bin nicht bereit, zum normalen Dienst zurückzukehren. Die Welt steht Kopf: Nichts und niemandem kann man mehr trauen.
    »Nicht so schnell«, sagt er, als ich eine Hand unter sein Hemd schiebe. »Willst du das wirklich?«
    »Ja«, beharre ich und presse mich an ihn.
    »Wie du willst«, sagt er und schiebt mich nach hinten, sodass ich aufs Sofa falle.
    Oscars Dominanz ist sehr ausgeprägt, man kann ihm einfach nicht widerstehen. Nachdem ich ihm grünes Licht signalisiert habe, gibt es für ihn kein Halten mehr. Er küsst mich rau und tief und schiebt ohne große

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