Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
waren spazieren«, sagte das Mädchen und ging auf alle viere nieder, damit sie auf Augenhöhe mit den Hunden sprechen konnte. »Stimmt's nicht, Babys? Ja, es stimmt! Küsse für Tante Vicky? Küsse! Ja ...« Die Hunde leckten voller Begeisterung ihr Gesicht, und Claire sah entsetzt hin.
Zoe Luscombe kam die Treppe herunter. Sie war in einen schwarzen Kimono aus Seide gekleidet, dekoriert mit aufgemalten Chrysanthemen. Sie sah so aus, als hätte sie sich gerade aus dem Bett gewälzt. »Oh, hi, da seid ihr ja.« Sie gähnte. »Entschuldigt mein Aussehen. Fred und ich haben uns gestern Abend gezofft, und er neigt dazu, mir statt einer Bestrafung den Make-up-Koffer wegzunehmen.«
»Du brauchst ihn doch gar nicht«, sagte Claire, und James fand ihre Speichelleckerei widerlich.
Zoe sah so aus, als glaubte sie es sowieso nicht. »Und du musst James sein«, sagte sie und streckte ihre Hand aus. »Nett, dich kennen zu lernen. Kommt doch mit. Vicky, kannst du uns Kaffee oder sonst was machen?«
»Aber es ist Pulverkaffee«, sagte Vicky. Sie stand nicht vom Boden auf, wo sie nach wie vor damit beschäftigt war, mit den Hunden zu spielen.
»Tee?«
»Die Milch ist schlecht geworden. Aber es ist Champagner da.«
»Ja, gut, also gibt's Champagner.«
»Wunderbar«, sagte Claire mit einem falschen Lächeln, denn sie sah so aus, als würde sie nie wieder Champagner trinken, ganz egal, wie lange sie lebte.
Der Eindruck der Verwahrlosung setzte sich in Zoes Wohnzimmer fort, wo die Hunde ihre Präsenz deutlich gemacht hatten, indem sie Stücke aus dem weißen Leder der Couchgarnitur gerissen hatten. Auf dem Boden lagen Zeitschriften und Fotos verstreut herum, und auf dem gesprungenen Glas des Kaffeetischs lag irgendwas Pulvriges herum, das bestimmt kein Babypuder war.
James hatte sich nie vorgestellt, dass die Reichen und Berühmten so leben würden. Es war, als hätte jemand das Mobiliar eines besetzten Hauses in eine Villa am Holland Park gestopft. Auf der Wand über dem offenen Kamin stand der Text: »Nur langweilige Frauen haben makellose Häuser«, was überdeutlich aussagte, dass Zoe Luscombe sich als interessanteste Frau in London sah, vielleicht auch der ganzen Welt.
»Ich müsste wahrscheinlich sagen, dass ich mich für das Durcheinander entschuldige, aber wenn es euch nicht stört - mich erst recht nicht«, sagte Zoe und ließ sich auf ein halb zerkautes Sofa fallen. Es sah nicht so aus, dass sie viel unter dem Kimono trug. Auch ohne ihr Make-up und mit dem zerzausten Haar sah sie nicht real aus, denn es war immer noch das Gesicht, das einen in den ganzseitigen Parfum-Anzeigen in den Hochglanz-Magazinen hochnäsig anschaute.
»Nein, nein, überhaupt nicht«, sagte Claire und lächelte nachsichtig die Graffiti-Wand an. Sie setzte sich vorsichtig hin, und James hätte am liebsten laut gelacht, wenn er an ihr Zuhause aus mattem Chrom und Buchenholz dachte. »Wie geht es dir?«
»Okay.« Zoe hob die Schultern und wandte sich an James. »Deine Fotos haben mir gefallen.«
»Es waren nicht meine Fotos«, sagte James, wenn ihm auch das Herz im Munde schlug. »Ich meine, ich habe sie nicht selbst fotografiert.«
Zoe schaute ihn spröde an. »Doch, doch. Der Fotograf ist nur so gut wie seine Inspiration.«
»Okay«, gab James nervös zurück.
Das blauhaarige Mädchen mit dem Namen Vicky reichte Champagner in Gläsern mit goldenen Stielen, dann fragte sie, ob sie die Hunde ausführen sollte. Zoe bejahte, und sie und Claire fingen an, über Kollektionen und Verträge und Designer zu plappern. James hatte keine Ahnung, warum Zoe ihn kennen lernen wollte, denn sie schien kein Interesse an ihm zu haben. Er saß da und rauchte, trank seinen Champagner und täuschte eine Zeitlang Interesse vor, bis seine Blicke auf das Durcheinander auf dem Boden fielen.
Da lagen Modemagazine und Boulevardzeitungen herum, aber sein Blick fiel auf einen Computerausdruck, der Fleisch zeigte. Viel Fleisch. Pobacken mit Beinen, die nicht so aussahen, als posierten sie für die Kamera. Er wollte den Druck aufheben und genauer betrachten, aber er dachte, das könnte als unverschämt und frech ausgelegt werden, deshalb blieb er sitzen und starrte auf den Rest der Fotos.
Da war eins, das Hände auf einem männlichen Torso zeigte, und ein anderes Bild, auf dem ein dunkelhaariger Junge am Nippel einer Brust saugte - wahrscheinlich Zoes Brust. James sah ein Foto, auf dem zwei Männer ineinander verschlungen auf dem Bett lagen, als hätte jemand nur mal
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