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Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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der Schläuche und Apparate sieht Ray sehr friedlich aus, und ich glaube sogar einen Hauch Farbe auf seinen Wangen zu erkennen. Während ich ihm ausgiebig meinen bisherigen Vormittag schildere, geht Christian ins Wartezimmer, um zu telefonieren.
    Schwester Kellie erscheint, überprüft die Schläuche und macht sich Notizen auf Rays Krankenakte. »Sieht alles sehr gut aus, Mrs. Grey«, sagt sie und lächelt mir freundlich zu.
    »Das ist sehr ermutigend.«
    Wenig später taucht Dr. Crowe mit zwei Pflegern auf. »Mrs. Grey, wir bringen Ihren Vater jetzt in die Radiologie. Wir wollen ein CT durchführen, um zu sehen, wie sich sein Gehirn entwickelt.«
    »Dauert das lange?«
    »Etwa eine Stunde.«
    »Dann werde ich warten. Ich wüsste gern, was dabei herauskommt.«
    »Natürlich, Mrs. Grey.«
    Dankbar gehe ich in den Warteraum, wo Christian mit dem Telefon am Ohr vor dem Fenster auf und ab geht. Er dreht sich um, als ich hereinkomme. Mir fällt auf, dass er wütend aussieht.
    »Wie viel über der Geschwindigkeitsbeschränkung? … Verstehe … sämtliche Anklagepunkte, das ganze Programm. Anas Vater liegt auf der Intensivstation. Ich will, dass du den Kerl so richtig fertigmachst, Dad. … Gut. Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Geht es um den Unfallfahrer?«
    Er nickt. »Ein verschissener Suffkopf aus einer verfickten Wohnwagensiedlung im Südosten von Portland«, stößt er hervor. Sein Tonfall und seine Ausdrucksweise schockieren mich. Er tritt zu mir.
    »Bist du so weit? Möchtest du gehen?«, fragt er in unüberhörbar sanfterem Ton.
    »Äh, nein.« Ich bin immer noch erschrocken über die Verachtung, mit der er über den betrunkenen Unfallverursacher gesprochen hat.
    »Was ist los?«
    »Gar nichts. Ray wird gerade in die Radiologie gebracht, wo sie ein CT machen, um zu sehen, wie sich die Schwellung seines Gehirns entwickelt. Ich würde gern auf das Ergebnis warten.«
    »Okay. Wir warten.« Er setzt sich hin und streckt die Arme nach mir aus. Da außer uns niemand hier ist, kuschle ich mich auf seinen Schoß.
    »So habe ich mir den heutigen Tag eigentlich nicht vorgestellt«, murmelt er in mein Haar.
    »Ich auch nicht, aber ich bin inzwischen wesentlich zuversichtlicher. Es war sehr nett von deiner Mom, gestern Abend noch herzukommen, und was sie sagt, beruhigt mich wirklich sehr.«
    »Meine Mutter ist eine unglaubliche Frau«, erwidert er und streichelt meinen Rücken.
    »Allerdings. Du kannst dich glücklich schätzen, sie zu haben.«
    Er nickt.
    »Ich sollte meine Mom anrufen und ihr von Ray erzählen.« Ich spüre, wie Christian sich versteift. »Komisch, dass sie sich noch nicht gemeldet hat.« Ich runzle die Stirn. Jetzt, da ich darüber nachdenke, bin ich ein klein wenig gekränkt. Immerhin habe ich heute Geburtstag, der Tag, an dem sie mir das Leben geschenkt hat. Wieso habe ich noch nichts von ihr gehört?
    »Vielleicht hat sie ja angerufen«, meint er. Ich ziehe meinen BlackBerry heraus, doch es sind keine in Abwesenheit eingegangene Anrufe verzeichnet, dafür einige SMS : Glückwünsche von Kate, José, Mia und Ethan. Kein Wort von meiner Mutter. Betrübt lasse ich den Kopf hängen.
    »Ruf sie doch an«, schlägt Christian vor, was ich auch tue, doch es springt nur der Anrufbeantworter an. Ich hinterlasse keine Nachricht. Wie kann meine eigene Mutter meinen Geburtstag vergessen?
    »Sie hebt nicht ab. Ich versuche es später noch einmal, wenn wir die Ergebnisse des CT s haben.«
    Christian drückt mich abermals an sich, verkneift sich jedoch jeden Kommentar zu diesem eklatanten Mangel an mütterlicher Zuwendung. Ich spüre das Vibrieren seines BlackBerrys. Ohne mich loszulassen, kramt er ihn heraus.
    »Andrea«, meldet er sich barsch, wieder ganz der Geschäftsmann.
    Ich mache Anstalten, von seinem Schoß aufzustehen, doch er schlingt mir den Arm um die Taille. Also setze ich mich wieder und lausche seinem Teil der Unterhaltung.
    »Gut … Wann werden sie erwartet? … Und die anderen … Arrangements?« Christian sieht auf seine Uhr. »Ist das Heathman über alle Details informiert? … Gut … Ja. Das Ganze kann bis Montagmorgen warten, aber mailen Sie es trotzdem zur Sicherheit. Ich drucke es aus, unterschreibe es und schicke es gescannt wieder zurück … Die können warten. Gehen Sie ruhig nach Hause, Andrea … Nein, uns geht’s gut, danke.« Er legt auf.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Geht es um die Taiwanesen?«
    »Ja.« Er verlagert sein Gewicht.
    »Bin ich zu schwer?«
    Er schnaubt abfällig.

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