Shannara III
Geschichtsbüchern der Druiden und den Geheimnissen der Altforderen. Was sie finden, wird die Macht stärken, die sie bereits besitzen.«
Er schaute sie einen nach dem anderen an. »Und sie werden sie früher oder später entdecken, wenn ihnen nicht Einhalt geboten, wird. Das darf auf keinen Fall geschehen.«
»Ihr erwartet ja wohl nicht, daß wir das verhindern?« erkundigte Rone sich schnell.
Die schwarzen Augen wurden schmäler. »Sonst vermag es niemand.«
Der Hochländer lief rot an. »Wie viele sind dort denn genau?«
»Ein Dutzend Geister. Und eine Kompanie Gnomen.«
Rone wollte es nicht glauben. »Und die sollen wir aufhalten? Ihr und ich und Brin? Nur wir drei? Und wie genau sollen wir das machen?«
In den Augen des Druiden stand plötzlich schreckliche Wut. Rone Leah ahnte, daß er einen Schritt zu weit gegangen war, doch daran war jetzt nichts mehr zu ändern. Er wich nicht von der Stelle, als der große Mann auf ihn zutrat.
»Prinz von Leah, du hast von Anbeginn an mir gezweifelt«, warf ihm Allanon vor. »Ich ließ das durchgehen, weil du das Talmädchen gern hast und mitgekommen bist als ihr Beschützer. Aber nun ist es genug. Dein ständiges Infragestellen meiner Absichten und der Notwendigkeiten, die ich sehe, hat nun die Grenze erreicht! Das Ganze hat wenig Sinn, wenn du in deinem Innern bereits eine vorgefaßte Meinung gegen mich hast!«
Rone sprach mit ruhiger Stimme. »Ich habe keine vorgefaßte Meinung gegen Euch. Ich habe nur eine feste Meinung, was Brin anbelangt. Wenn die beiden in Konflikt geraten, stehe ich auf Brins Seite, Druide.«
»Und genau dort sollst du auch bleiben!« erwiderte der andere mit dröhnender Stimme und riß Leahs Schwert aus seiner Scheide, wo es auf dem Rücken des Hochländers gegurtet war. Rone wurde kreideweiß und war fest davon überzeugt, daß der große Mann ihn töten wollte. Brin stürzte nach vorn und schrie auf, doch der Druide hob rasch die Hand, ihr Einhalt zu gebieten. »Bleib zurück, Talmädchen, das ist eine Sache zwischen mir und dem Prinzen von Leah!«
Seine Augen waren wild und durchdringend auf Rone geheftet. »Würdest du sie ebenso beschützen, wie ich das könnte? Und wenn es möglich wäre, wie meinesgleichen Widerstand leisten?«
Rones Gesicht verhärtete sich vor Entschlossenheit über einer angsterfüllten Grimasse. »Das würde ich.«
Allanon nickte. »Dann will ich dir die dazu notwendige Macht verleihen.«
Eine große Hand packte Rone fest am Arm und schleuderte den Hochländer mühelos an den Rand des Hadeshorn. Dort gab er ihm das Schwert von Leah zurück und wies auf das grüne Wasser.
»Tauche die Schwertklinge ins Wasser, Prinz von Leah«, befahl er. »Aber halte deine Hand und den Griff draußen. Selbst die geringste Berührung mit dem Hadeshorn bedeutet für sterbliches Fleisch den Tod.«
Rone Leah starrte ihn unsicher an.
»Tu, was ich dir sage!« fuhr der Druide ihn an.
Rone biß die Zähne zusammen. Langsam senkte er die Klinge des Schwertes von Leah, bis sie ganz in die strudelnden Wasser des Sees eingetaucht war. Sie glitt mühelos hinab - als wäre der See grundlos und als markierte die Uferlinie den Rand eines glatten Gefälles. Sobald das Metall den See berührte, begannen die Wasser ringsherum leise zu brodeln, zu zischen und zu gurgeln, als ob Säure das Metall säuberte. Trotz seiner Furcht zwang Rone sich, die Klinge ruhig im Wasser zu halten.
»Genug«, wies ihn der Druide an. »Zieh sie heraus.«
Langsam zog Rone das Schwert aus dem See. Die Klinge, einst poliertes Eisen, war schwarz geworden. Das Wasser des Hadeshorn klebte an ihrer Oberfläche und umkreiste sie, als wäre es lebendig.
»Rone«, flüsterte Brin entsetzt.
Der Hochländer hielt das Schwert ruhig und streckte die Klinge von sich; seine Augen waren auf das Wasser geheftet, das auf der Metalloberfläche kreiste und wogte.
»Nun steh fest!« befahl Allanon und hob einen Arm aus den schwarzen Gewändern. »Bleib ruhig stehen, Prinz von Leah!«
Blaues Feuer strömte in einer dünnen, gleißenden Linie von den Fingern seiner Hand. Es lief über die Klinge, trocknete, versengte und entzündete Wasser und Metall und ließ beide zu einem Ganzen verschmelzen. Blaue Flammen loderten in einem Ausbruch glühenden Lichts auf, und doch ging keine Hitze von der Klinge auf den Griff über. Rone Leah wandte den Blick ab, doch seine Hände hielten das Schwert fest umklammert.
Einen Augenblick später war es vorbei, und der Druide ließ seinen Arm
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