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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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nach Osten mit dem Druiden, um sich Zugang zum Maelmord zu verschaffen, und schließlich vom Erscheinen des Königs vom Silberfluß und dem Auftrag, mit dem er Jair betraut hatte.
    Als er fertig war, trat ein langes Schweigen ein. Garet Jax ging zu dem gefallenen Baumstamm zurück und setzte sich mit angespanntem Blick in den grauen Augen.
    »Ich soll also dein Beschützer sein?« fragte er ruhig.
    Jair nickte. »So hat er es gesagt.«
    »Und wenn ich eine andere Entscheidung treffen würde?«
    Jair schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.«
    »Ich habe ja schon viele wilde Geschichten gehört, aber das ist die wildeste, die ich jemals das Pech hatte, über mich ergehen zu lassen!« rief Spinkser plötzlich aus. »Was soll der ganze Unfug? Welcher Zweck steckt dahinter? Du nimmst doch wohl nicht eine Minute an, einer von uns würde auch nur ein Wort davon glauben.«
    »Glaub, was du willst. Es ist die Wahrheit«, widersprach Jair und wich keinen Schritt zurück, als der Gnom auf ihn zukam.
    »Die Wahrheit! Was weißt du schon von der Wahrheit?« Spinkser blieb skeptisch. »Du sprachst mit dem König vom Silberfluß, ja? Und er hat dir Zauberkraft verliehen, ja? Und nun sollen wir in den unteren Anar latschen, wie? Und nicht nur in den Anar, sondern geradewegs in den Rachen der schwarzen Wandler! In den Maelmord! Du bist verrückt, Junge! Das ist das einzig Wahre an dieser ganzen Geschichte!«
    Jair griff in seine Tasche und zog den Beutel mit dem Silberstaub heraus. »Das ist der Staub, den er mir gegeben hat. Und hier.« Er hob die Silberkette mit dem Sehkristall von seinem Hals. »Siehst du? Das sind die Sachen, die ich von ihm bekommen habe, genau wie ich sagte. Überzeuge dich doch selbst.«
    Spinkser warf die Arme in die Höhe. »Ich will sie gar nicht sehen! Ich will mit dem allem nichts zu tun haben. Ich weiß nicht einmal, was ich hier zu suchen habe!« Er wirbelte plötzlich herum. »Aber eines sollst du wissen - ich ziehe nicht in den Anar, nicht mit tausend Kristallen und mit einem ganzen Berg von Silberstaub! Such dir einen anderen Lebensmüden und laß mich in Ruhe!«
    Garet Jax war aufgestanden. Er kam zu Jair herüber, nahm den Beutel aus seiner Hand, zog die Verschlußkordel auf und spähte hinein. Dann blickte er wieder zu Jair hoch.
    »Sieht für mich aus wie Sand«, bemerkte er.
    Jair schaute rasch hinein. Tatsächlich sah der Inhalt des Säckchens genau wie Sand aus. Da war kein silbernes Funkeln, wie man es von Silberstaub hätte erwarten können.
    »Die Farbe könnte natürlich eine Tarnung sein, um vor Diebstahl zu schützen«, meinte der Waffenmeister nachdenklich mit in die Ferne gerichtetem Blick.
    Spinkser war entgeistert. »Ihr glaubt doch nicht wirklich…«
    Garet Jax fiel ihm ins Wort. »Ich glaube überhaupt nichts, Gnom.« Seine Augen waren hart, als sein Blick zu Jair wanderte. »Laß uns doch die Zauberkraft erproben. Hole den Sehkristall heraus und sing ihn an.«
    Jair zögerte. »Ich weiß nicht, wie.«
    »Du weißt nicht, wie?« höhnte Spinkser. »Bei den Schatten!«
    Garet Jax rührte sich nicht. »Dann ist das eine gute Gelegenheit, es zu lernen, nicht wahr?«
    Jair errötete und blickte auf die kleine Kristallkugel hinab. Keiner der beiden glaubte ein Wort von dem, was er erzählt hatte. Er konnte ihnen allerdings keinen großen Vorwurf machen. Er selbst hätte es auch nicht für möglich gehalten, wenn es ihm nicht selbst widerfahren wäre. Aber es war so, und es war zu überzeugend gewesen, um nicht der Wahrheit zu entsprechen.
    Er holte tief Luft. »Ich werde es versuchen.«
    Er begann, dem Kristall leise vorzusingen. Er hielt ihn mit beiden Händen umschlossen wie etwas sehr Zerbrechliches, und die Silberkette baumelte zwischen seinen Fingern herab. Er sang, ohne zu wissen, was er singen sollte und wie er den Kristall zum Leben erwecken könnte. Leise und sanft rief seine Stimme ihn an und bat ihn, Brin zu zeigen.
    Der Kristall reagierte fast augenblicklich. In Jairs Handflächen erstrahlte Licht und erschreckte ihn so, daß er beinahe die Kugel fallengelassen hätte. Wie etwas Lebendiges erfüllte sie weißes, gleißendes Licht, und sie schwoll an, bis sie die Größe eines Kinderballs hatte. Garet Jax beugte sich tief hinab. Sein mageres Gesicht war angespannt. Spinkser kehrte über die Lichtung zu ihnen zurück.
    Dann erschien plötzlich Brin Ohmsfords Gesicht dunkelhäutig und schön innerhalb des Lichts; es war von Bergen umrahmt, dessen Hänge sich kahl und hoch

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