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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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verstummte augenblicklich hinter dem Tor, durch welches sie gekommen waren. Allanon hob rasch die abgelegten Fackeln auf, entzündete sie wieder, und die drei Gefährten rannten zurück durch die Katakomben. Sie liefen hinab durch Gänge und Treppenschächte. Hinter ihnen erschallten noch einmal grell die Schreie der Verfolger, aber der Weg vor ihnen war nun frei. Sie stürzten hinab in den Heizungsraum, vorbei an Erdfeuer und Maschinengetöse zu der Stelle, wo die Stufen sie tief in den Kern des Berges führten. Noch immer versperrte ihnen niemand den Weg.
    Dann drang plötzlich ein neues Geräusch an ihre Ohren, es war noch fern, gellte aber vor Entsetzen. Es erreichte sie als einziges, endloses Klagen, aus dem das nackte Grauen sprach.
    »Es geht los!« rief Allanon zu ihnen zurück. »Nun aber schnell!«
    Sie liefen wie von Sinnen, als das Jammern hinter ihnen rasend wurde. Etwas Unaussprechliches widerfuhr jenen, die sich in der Festung befanden.
    Ach, der Nebel! schrie Brin in das Schweigen.
    Sie flohen die Stufen hinab, die zum Fuß des Berges führten, folgten den Biegungen und Kurven des Ganges und hörten die ganze Zeit über das Kreischen derer, die hinter ihnen in der Falle saßen. Es kamen Treppen in endloser Zahl und blieben hinter ihnen zurück, und sie rannten immer weiter.
    Dann endlich waren die Treppen zu Ende, und der im Gestein der Felswand verborgene Eingang ragte plötzlich vor ihnen in die Höhe. Allanon stürzte eilends hindurch und führte sie fort, vom Berg weg ins kühle Dunkel des dahinterliegenden Waldes.
    Und die Schreie schallten immer noch hinter ihnen her.
    Die Nacht verflog. Es war kurz vor Tagesanbruch, als sie ihre Pferde aus dem Tal von Paranor führten. Erschöpft und zerlumpt machten sie an einem Felsüberhang auf höher liegendem Gelände östlich von der Bergspitze der Burg halt und schauten dorthin zurück, wo grüner Nebel unheilvoll die alte Festung umwaberte und sie vor ihrem Blick verdeckte. Der Himmel wurde heller, und der Nebel verflüchtigte sich schließlich mit der Zeit, wie ein gelüftetes Leichentuch. Schweigsam sahen sie zu, wie er sich auflöste.
    Dann brach die Dämmerung an, und der Nebel war fort.
    »Es ist vorüber«, flüsterte Allanon in die Stille.
    Brin und Rone Leah starrten fassungslos. Unter ihnen erhob sich der Berggipfel, auf dem einst die Druiden-Festung gestanden hatte, ins Licht der Morgensonne - kahl und leer bis auf eine Gruppe verfallender Nebengebäude. Die Burg der Druiden war verschwunden.
    »So war es in den Geschichtsbüchern zu lesen; so war es vorhergesagt«, fuhr Allanon ruhig fort. »Brimens Geist kannte die Wahrheit. Älter als die Zeit der Feste war die Magie, erdacht, sie wieder fortzuschließen. Nun ist sie dahin zurückgekehrt in das Gestein des Berges und mit ihr all jene, die in ihr eingeschlossen waren.« In seinem dunklen Gesicht stand schreckliche Traurigkeit. »So geht es zu Ende. Paranor ist dahin.«
    Aber sie waren am Leben! Brin fühlte, wie große Entschlossenheit sie durchströmte und den düsteren Ton des Druiden beiseite schob. Die Vorahnung war falsch gewesen und sie lebten - alle drei!
    »So geht es zu Ende«, wiederholte Allanon leise.
    Dann suchten seine Augen die des Mädchens aus dem Tal, und es war, als teilten sie ein unausgesprochenes Geheimnis, das keiner von beiden in seiner Gänze erkannte. Dann lenkte Allanon langsam sein Pferd zur Seite. Gefolgt von Brin und Rone ritt er ostwärts auf die Wälder des Anar zu.

Kapitel 14
    Am späten Nachmittag erreichte Jair Ohmsford mit seinen Weggefährten die Zwergen-Gemeinde von Culhaven. Nach der Meinung des Talbewohners konnte es nur gut sein, daß dieser Tag zu Ende war. Bleierne Himmel und eisiger Wind waren ihnen ostwärts durch das Land vom Silberfluß gefolgt, und selbst die Herbstfarben der großen Ostland-Wälder hatten einen grauen, winterlichen Hauch an sich. Gänse zogen am bedrohlichen Herbsthimmel südwärts über das Land, und die Strömung des Flusses, dem sie folgten, war rauh und unfreundlich.
    Der Silberfluß wies allmählich Anzeichen für die von seinem König vorhergesagte Vergiftung auf. Schwärzlicher Schaum säumte das Wasser, und die klare Silberfarbe war trübe geworden. Tote Fische, kleine Nagetiere und herabgestürzte Vögel trieben vorbei, und der Fluß erstickte schier vor Treibholz und Gesträuch. Sogar sein Geruch war unangenehm, seine frische Sauberkeit war zu ranzigem, faulem Gestank geworden, der ihnen mit jedem Umschlagen des

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