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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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niederging, war zu hören, als er im Schlamm versickerte.
    Es schien Par, als wären sie schon sehr lang gegangen. Die Minuten dehnten sich endlos. Wie weit konnte es wohl noch bis zur verfallenen Brücke sein? fragte er sich. Mit Sicherheit hätten sie bereits dort sein müssen. Er fühlte sich in der Schlucht gefangen, die von der Wand zur Linken, den Bäumen und dem Nebel zur Rechten und der Dunkelheit und dem Regen über ihnen und um sie herum begrenzt wurde. Die schwarzen Umhänge seiner Gefährten ließen sie wie Trauernde bei einem Begräbnis erscheinen, wie Leichenträger.
    Dann blieb Padishar Creel stehen und lauschte. Par hatte es ebenfalls gehört - ein Zischen, das aus dem tiefen Schlamm an sein Ohr drang, als ob Dampf aus einem Kessel entwiche. Die anderen reckten die Hälse und sahen sich um. Das Zischen verstummte, und wieder wurde die Stille nur durch ihr Atmen und den Regen durchbrochen.
    Padishar Creels breites Schwert schimmerte, als er sie erneut weiterwinkte. Er führte sie jetzt schneller voran, als spüre er die heraufziehende Gefahr und die Notwendigkeit, das schnelle Vorankommen über die Vorsicht zu stellen. Riesige Baumstämme, die wie stumme Wächter schienen, tauchten vor ihnen auf, um sogleich wieder in die Finsternis einzutauchen.
    Par spürte plötzlich, daß irgend etwas sie beobachtete. Seine Nackenhaare sträubten sich bei dem Gefühl der auf sie gerichteten Blicke, und er sah sich eilig um. Keine Bewegung war im Nebel auszumachen; nichts war zu sehen.
    »Was ist los?« flüsterte ihm Coll ins Ohr, aber er brachte nur ein Kopfschütteln zustande.
    Ganz unvermittelt erblickten sie die Steinbrocken der zerfallenen Sendic-Brücke, die wie riesige Zähne aus dem dichten Wald aufragten. Padishar Creel drängte vorwärts, die anderen folgten ihm. Sie drangen tiefer in den Wald ein. Die Schlucht schien sie mit ihrem Nebel und ihrer Dunkelheit zu verschlingen. Teile der Brücke lagen verstreut auf dem Waldboden; moosbedeckt und zerfallen, wirkten sie gespenstisch im schwachen Licht.
    Par atmete tief ein. Die Legenden berichteten, daß das Schwert von Shannara mit der Klinge nach unten in einen Block aus rotem Marmor eingepflanzt und dieser im Schutz der Sendic-Brücke in einem Kuppelbau aufgestellt worden sei.
    Es mußte da sein, irgendwo in der Nähe.
    Er zögerte. Würde es ihm überhaupt gelingen, den Kuppelbau zu betreten?
    Er ließ seinen Blick durch den Nebel schweifen. Was würde geschehen, wenn es unter den Trümmern der Brücke begraben lag? Wie sollten sie dorthin gelangen?
    Die Felswände erhoben sich drohend im dichten Nebel. Er sah den westlichen Flügel des zerfallenen Palastes der Könige von Callahorn als einen dunklen Schatten zwischen den Bäumen. Er spürte, wie es ihm den Hals zuschnürte. Sie befanden sich fast an der anderen Wand der Schlucht. Wo sollten sie noch suchen?
    Ich werde diesen Ort nicht ohne das Schwert von Shannara verlassen, schwor er sich stumm. Das Feuer seines Entschlusses brannte in ihm, als wolle es das Versprechen besiegeln.
    Dann vernahmen sie wieder das Zischen, diesmal viel näher. Es schien, als käme es aus mehreren Richtungen gleichzeitig. Padishar Creel verlangsamte seinen Schritt, blieb stehen und drehte sich vorsichtig um. Mit Drutt und Stasas zu seiner Linken und Rechten trat er schützend vor die Talbewohner und den Hochländer und bewegte sich dann vorsichtig weiter.
    Das Zischen wurde lauter. Doch es war kein Zischen mehr, sondern ein lautes Atmen.
    Außer sich vor Schreck blickte sich Par in der Dunkelheit um. Irgend etwas kam ihnen entgegen, das gleiche Etwas, das Ciba Blue vernichtet hatte und all jene vor ihm, die in die Schlucht hinabgestiegen und nie wieder herausgekommen waren. Die Gewißheit erschreckte ihn zu Tode. Und trotzdem hielt er nicht wirklich nach ihrem Verfolger Ausschau. Es war der Kuppelbau, in dem sich das Schwert von Shannara befand, den er suchte. Er suchte mit der Kraft der Verzweiflung. Plötzlich sah er ihn im Geiste vor sich, so klar, als hielte ihm jemand ein Bild vor Augen.
    Etwas Eigenartiges schien mit ihm zu geschehen.
    Er spürte eine plötzliche Anspannung in seinem Körper, die scheinbar mit der Magie des Wunschliedes zusammenhing. Er spürte ein Ziehen und Zerren, das an Fesseln rüttelte, die er weder sah noch verstand. Er spürte einen Druck in sich, den er noch nie zuvor verspürt hatte.
    Coll sah ihn an und wurde blaß. »Par?« flüsterte er ängstlich und schüttelte ihn.
    Rote Lichtstrahlen

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