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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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oder ihren Handlungen, von denen er erst sehr viel später erfahren würde. Es war falsch, seine Bemühungen so leichthin abzutun. Kinson mochte recht gehabt haben, was das vorläufige Resultat anging, aber niemand von ihnen konnte wissen, ob sein Besuch nicht doch noch etwas bewirken würde.
    »Es tut mir leid, daß du nicht die Erlaubnis bekommen hast, vor dem Rat zu sprechen, Bremen«, sagte Caerid ruhig.
    Bremen blickte auf und war sich bewußt, wie niedergeschlagen er aussehen mußte. Dies war nicht die Zeit für Selbstmitleid. Er hatte nicht die Möglichkeit erhalten, direkt zu dem Rat zu sprechen, aber er hatte noch anderes zu tun, ehe er für immer aus der Festung gewiesen wurde, und jetzt mußte er sich darum kümmern.
    »Caerid, bleibt mir noch Zeit, um Kahle Rese zu besuchen, bevor ich wieder gehe?« fragte er. »Ich brauche nur ein paar Minuten.«
    Sie blieben einen Augenblick an der Treppe stehen und sahen sich an, der zerbrechlich aussehende alte Mann und der wettergegerbte Elf. »Er hat gesagt, du sollst dich mit allem versorgen, was du für deine Reise benötigst«, meinte Caerid Lock. »Aber er hat nicht festgelegt, was er darunter versteht. Ich denke, ein kleiner Besuch geht in Ordnung.«
    Bremen lächelte. »Ich werde niemals vergessen, was du für mich getan hast, Caerid. Niemals.«
    Der Elf winkte ab. »Keine Ursache, Bremen. Komm mit.«
    Sie gingen weiter, bis sie zu einer anderen Treppenflucht kamen. Die ganze Zeit über dachte Bremen nach. Er hatte sie gewarnt; ob zum Guten oder zum Schlechten, blieb dahingestellt. Seine Warnung würde von den meisten ignoriert werden, aber jenen, die auf ihn hörten, mußte die Möglichkeit gegeben werden, die Dummheit der anderen zu überleben. Es gab nicht viel, was er gegen die Macht des Dämonenlords tun konnte, aber dennoch mußte er es zumindest versuchen. Er würde mit Kahle Rese beginnen, seinem ältesten und vertrautesten Freund - obwohl ziemlich sicher war, daß seine Bemühungen auch diesmal wieder enttäuscht würden. Sie erreichten den Gang, der in die Haupthalle führte, nicht weit entfernt von der Bibliothek, in der Kahle seine Tage verbrachte.
    Bremen wandte sich noch einmal an Caerid.
    »Kannst du mir noch einen Gefallen tun?« bat er den Elf. »Würdest du Risca und Tay Trefenwyd herholen, damit ich mit ihnen sprechen kann? Laß sie hier warten, bis ich meinen Besuch bei Kahle beendet habe. Ich werde sie dann später treffen. Ich gebe dir mein Wort darauf, daß ich nicht fortgehen oder die Bedingungen meines Besuches verletzen werde.«
    Caerid wandte den Blick ab. »Dein Wort ist nicht nötig, Bremen. Das war es niemals. Geh jetzt zu Kahle. Ich hole die beiden und treffe dich dann wieder hier.«
    Er wandte sich um, ging die Treppe wieder hinauf und verschwand im Dunkeln. Bremen dachte daran, wie glücklich er sich schätzen konnte, daß jemand wie Caerid sein Freund war. Er erinnerte sich daran, daß der Elf schon als junger Mann sehr ernsthaft und verläßlich gewesen war. Caerid stammte aus Arborlon und hatte sich früh der Sache der Druiden verschrieben, so daß er länger als ursprünglich vorgesehen bei ihnen geblieben war. Es kam nicht oft vor, daß ein Nicht-Druide sich so für diese Belange interessierte. Er fragte sich, ob Caerid, wenn er sein Leben noch einmal leben könnte, wohl wieder so handeln würde.
    Er trat durch die Tür in den dahinterliegenden Gang und wandte sich nach rechts. Die Decke der Halle war gewölbt und wurde von dicken Holzbalken gestützt, die vor Wachs und Politur glänzten. Wandteppiche und Gemälde hingen an den Wänden der Burg, beleuchtet von Kerzenschein. Innerhalb dieser Mauern, wo sich nichts änderte als die Stunden des Tages und die Jahreszeiten, war die Zeit geronnen. Über Paranor, der ältesten und mächtigsten Festung in den Vier Ländern, Wächterin über diejenigen, die sie zu einer Burg des Wissens und Hüterin ihrer kostbarsten Kunstgegenstände und Bücher gemacht hatten, hing eine Aura der Unbeweglichkeit. Die wenigen Fortschritte, die nach der Verwüstung der Großen Kriege zu verzeichnen gewesen waren, hatten zwar hier ihren Ursprung gehabt, aber jetzt war all dies bedroht, möglicherweise schon bald für immer verloren, und nur Bremen schien sich dessen bewußt zu sein.
    Schnell betrat er die Bibliothek. Der Raum war klein für seinen Zweck, aber vollgestopft mit Büchern. Nach der Zerstörung der alten Welt waren nicht mehr viele übriggeblieben, und die meisten waren von den Druiden in

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