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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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um die Einzelheiten seines Plans. Der modrige Geruch des abgeschlossenen Tunnels ließ ihn die Nase rümpfen. So war es nicht überall; die Hauptkorridore und Treppen der Burg wurden vom Feuerofen, der die Druidenfestung das ganze Jahr hindurch beheizte, mit Frischluft versorgt, und Luftklappen und Schlitze kontrollierten den sauberen und warmen Luftstrom. Aber so etwas gab es in diesen verborgenen Gängen nicht.
    Er fand den Befehlshaber der Garde von Paranor zwei Treppenabsätze weiter unten, wo er allein im Schatten stand.
    »Ich dachte, es wäre angenehmer für dich, deine Freunde alleine zu treffen«, sagte er.
    »Ich danke dir«, erwiderte Bremen, gerührt von der Umsicht des anderen. »Aber wir würden dich gerne als einen der Unsrigen betrachten. Wir brechen bei Morgendämmerung auf. Wirst du mitkommen?«
    Caerid lächelte leicht. »Ich habe mir gedacht, daß du so etwas vorhast. Risca und Tay brennen darauf, Paranor zu verlassen - das ist kein Geheimnis.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Aber was mich betrifft, Bremen, meine Pflicht liegt hier. Gerade dann, wenn das wahr ist, was du glaubst. Jemand muß die Druiden von Paranor beschützen, und wenn es bedeutet, sie vor sich selbst zu schützen. Dazu bin ich am besten geeignet. Die Wache hört auf mich, sie besteht aus handverlesenen, unter meinem Befehl ausgebildeten Männern. Es wäre nicht recht, sie jetzt im Stich zu lassen.«
    Bremen nickte. »Vermutlich nicht. Trotzdem hätten wir dich gerne bei uns gehabt.«
    Caerid lächelte beinahe. »Ich wäre auch gerne mit euch gegangen. Aber meine Entscheidung steht fest.«
    »Dann gib gut acht, was zwischen diesen Mauern geschieht, Caerid Lock.« Bremen sah ihm fest in die Augen. »Vergewissere dich, welche Männer du führst. Sind Trolle unter ihnen? Sind Männer dabei, die dich verraten könnten?«
    Der Befehlshaber der Garde schüttelte entschlossen den Kopf. »Niemand. Alle werden bei mir bleiben, bis in den Tod. Sogar die Trolle. Ich würde mein Leben darauf verwetten, Bremen.«
    Bremen lächelte sanft. »Das tust du auch.« Er blickte sich einen Augenblick um, als suchte er jemanden. »Er wird kommen, Caerid - der Dämonenlord mit seinen geflügelten Dienern, den sterblichen Anhängern und vielleicht noch anderen Geschöpfen, die er aus irgendeinem finsteren Loch herbeiruft. Er wird über Paranor herfallen und versuchen, euch zu zermalmen. Du mußt gut auf dich aufpassen, mein Freund.«
    Der Krieger nickte. »Er wird uns nicht unvorbereitet finden.« Er hielt Bremens Blick stand. »Es ist jetzt Zeit, dich zu den Toren hinunterzubringen. Möchtest du Vorräte mitnehmen?«
    Bremen nickte. »Gern.« Dann zögerte er. »Beinahe hätte ich es vergessen. Kann ich noch einmal mit Kahle Rese sprechen? Ich fürchte, unsere Begegnung verlief ein wenig unglücklich, und ich möchte mich mit ihm aussöhnen, bevor ich euch verlasse. Könntest du mir noch einen Augenblick Zeit lassen, Caerid? Ich bin sofort wieder zurück.«
    Der Elf dachte kurz über diese Bitte nach, dann nickte er. »Also gut. Aber beeil dich. Ich habe Athabascas Anweisung schon bis zu ihren Grenzen strapaziert.«
    Bremen lächelte ihn entwaffnend an und ging noch einmal die Treppe hinauf. Er haßte es, Caerid Lock anzulügen, aber es gab keine andere Möglichkeit. Der Befehlshaber der Garde würde niemals gutheißen, was Bremen jetzt unter allen Umständen tun mußte, Freundschaft hin oder her. Bremen stieg zwei Stockwerke hoch, trat dann durch eine Tür in einen zweiten Gang, folgte diesem rasch bis zum Ende und gelangte zu einer zweiten Treppe, die noch enger und steiler als die erste war. Er schritt leise und mit großer Vorsicht voran, er konnte es sich nicht leisten, jetzt entdeckt zu werden. Was er vorhatte, war verboten, und wenn Athabasca ihn dabei überraschte, wäre es gut möglich, daß er ihn in den tiefsten Kerker werfen und dort für alle Zeiten liegen ließe.
    Am Ende der schmalen Treppe blieb Bremen vor einer gewaltigen Holztür stehen. Schlösser mit Ketten, so breit wie Bremens knochige Handgelenke, sicherten die Tür. Vorsichtig berührte er die Schlösser, und eines nach dem anderen öffnete sich mit einem leisen Klicken. Er löste die Ketten aus ihrem Sicherheitsring und stieß mit dem Fuß gegen die Tür. Mit einer Mischung aus Erleichterung und Beklommenheit beobachtete er, wie sie langsam aufschwang.
    Er schlüpfte hindurch und fand sich auf einem Sims wieder. Die Mauern unter ihm fielen tief nach unten in ein schwarzes

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