Sharpes Sieg
Nachmittag!«
»Danke, Sir«, sagte Sharpe.
Die ersten Infanteristen waren jetzt in der Furt, und Sharpe zog die Stute herum, trieb sie mit den Hacken an und zog Diomed durch das Wasser. Campbell gab seinem Pferd die Sporen, um Wellesley einzuholen, und Sharpe trieb die Stute zum Galopp und wurde fast abgeworfen, als sie ins Flussbett rannte, doch irgendwie gelang es ihm, sich an der Mähne festzuklammern, als sie sich fing.
Eine Kanonenkugel ließ Gischt zu seiner Linken aufsprühen und bespritzte ihn mit Wasser. Die Muskete war am Riemen von seiner Schulter gerutscht und baumelte von seiner Armbeuge, und er konnte nicht gleichzeitig die Waffe und Diomeds Zügel halten. So ließ er die Muskete in den Fluss fallen und rückte dann den Säbel und die schweren Wasserflaschen zurecht. Verdammt, dachte er, jetzt habe ich schon einen Tschako, ein Pferd und eine Waffe verloren!
Die Pioniere hackten an der nördlichen Uferböschung, um den Hang zu ebnen und abzuflachen, doch die ersten Kavalleriegeschütze, diejenigen, welche die Vorhut begleiteten, waren bereits im Kaitna. Die Geschütze wurden von Pferden gezogen, und Artilleristen schrien den Pionieren zu, Platz zu machen.
Die Pioniere sprangen zur Seite, und die Pferde kamen aus dem Fluss. Wasser strömte von den Rädern des ersten Geschützes. Eine Peitsche knallte über den Köpfen des ersten Gespanns, und es galoppierte die andere Uferböschung hinauf. Geschütz und Protze hüpfen wild hinter den Pferden. Ein Kanonier wurde von der Protze abgeworfen, doch er rappelte sich auf und rannte hinter der Kanone her.
Sharpe trieb sein Pferd die Uferböschung hinauf, als das zweite Geschütz sicher an ihm vorbei war, und plötzlich war er auf ebenem Terrain, geschützt vor der Kanonade des Feindes durch das ansteigende Gelände zu seiner Linken.
Aber wo, zur Hölle, war Wellesley? Er konnte niemanden auf dem erhöhten Terrain sehen, das zum Feind führte, und die einzigen Männer auf der Straße vor ihm waren die führenden Kompanien der Vorhut, die weiterhin nordwärts marschierten.
Ein klatschendes Geräusch kam vom Fluss hinter ihm, und er drehte sich im Sattel und sah, dass eine Kanonenkugel durch eine Reihe Infanteristen geschlagen war. Eine Leiche schwamm flussabwärts in Strudeln von Blut, dann schrien die Sergeants, die Reihen zu schließen, und die Infanterie marschierte weiter.
Aber wohin, zum Teufel, sollte Sharpe reiten?
Zu seiner Rechten war das Dorf Waroor, halb verborgen hinter Bäumen, und für einen Augenblick dachte Sharpe, der General müsse dorthin geritten sein, doch dann sah er Lieutenant Colonel Orrock nach links auf den höheren Grund reiten und nahm an, der Colonel folge Wellesley, also lenkte er die Stute in diese Richtung.
Das Terrain stieg durch Stoppelfelder, getupft durch einige Bäume, zu seiner sanften Anhöhe an. Colonel Orrock war als Einziger zu sehen. Er trieb sein Pferd den Hang hinauf und hob sich vor dem Horizont ab.
Sharpe folgte ihm. Er hörte das Donnern der feindlichen Kanonen und nahm an, sie bombardierten immer noch die Furt, die es angeblich nicht geben sollte, doch als er die Stute die Anhöhe hinauftrieb, ließ der Geschützdonner nach, und schließlich hörte er nur noch den Hufschlag, das Klirren der metallenen Säbelscheide gegen seinen Stiefel und das dumpfe schottische Trommeln hinter sich.
Orrock hatte sich auf der Anhöhe nördlich gewandt, und Sharpe, der ihm folgte, sah den General und seine Adjutanten unter einer Baumgruppe, wo sie durch ihre Fernrohre nach Westen spähten. Er gesellte sich zu ihnen in den Schatten und fühlte sich in so ranghoher Gesellschaft ohne McCandless unbehaglich, doch Campbell drehte sich im Sattel um und grinste.
»Gut gemacht, Sergeant. Immer noch bei uns, wie?«
»Ich bin zum Glück drangeblieben«, sagte Sharpe und rückte die Feldflaschen zurecht, die am Koppel zusammengerutscht waren.
»O Gott«, stieß Orrock einen Augenblick später hervor. Er spähte durch sein Fernrohr, und was er sah, ließ ihn den Kopf schütteln, bevor er von Neuem hindurchschaute. »Du liebe Zeit«, sagte er.
Sharpe stellte sich in den Steigbügeln auf, um zu sehen, was den Colonel der East India Company so erregte.
Der Feind marschierte neu auf. Wellesley hatte die Furt durchquert, um seine kleine Armee an die linke Flanke des Feindes zu bringen, doch der Marathen-Kommandeur hatte seine Absicht erkannt und wollte ihm jetzt den Vorteil nehmen. Die feindliche Linie marschierte zur
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