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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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nie jemanden eine bessere Serie an Sprüngen zeigen sehen als dich an dem Nachmittag in unserer Schwimmhalle. Wenn du das wiederholst, gehst du hier mit 2 Goldmedaillen weg, ohne dass jemand auch nur den Hauch einer Chance hat. Junge, ich freue mich so auf Peking, wenn ich dich auf meiner Seite habe und nicht gegen dich antreten muss.«
    »Ich freue mich auch darauf«, antwortete ich. »Es war wirklich nicht leicht, das Angebot abzulehnen, das Sie mir gemacht haben. Und es wäre toll gewesen, für Sie zu springen. Aber ich glaube, ich gehöre nach North Dakota. Ich hoffe, Sie verstehen, dass meine Entscheidung keine Wertung Ihres Sportprogramms war. Ich passe einfach besser zu einer kleinen Universität.«
    »Das verstehe ich«, sagte er. »Und ich glaube, du hast recht. Aber Peking wird ein riesiger Spaß. Und wehe, du machst wieder so etwas wie für Athen. Wenn du nicht bei den Qualifikationen bist, werde ich dich höchstpersönlich holen und dort hin bringen.«
    »Vielleicht sollte ich Sie das machen lassen. Das wäre für mich ein kostenloser Trip.«
    Harry, Charlie und ich teilten uns ein Zimmer.
    Wir schliefen in einem Bett, Harry in dem anderen. Er störte sich nicht daran, dass wir nackt schliefen oder uns mit anderen Dingen die Zeit vertrieben als zu schlafen.
    Beim Frühstück am nächsten Morgen gab ich mein Bestes, um mich mit den anderen Springern anzufreunden. Wir kamen miteinander aus, aber wirkliche Freundschaften entstanden dabei nicht.
    Ich konnte es verstehen, dass die anderen nicht sonderlich begeistert davon waren, sich mit einem kleinen Jungen — ich war ganze 30 Zentimeter kleiner als der größte meiner Konkurrenten — anzufreunden, der alle anderen bei jedem Sprung in den Schatten stellte.
    Aber was sollte ich tun? Ich konnte nicht anders als mein Bestes zu geben. Und daran würde sich auch nichts ändern.
     
    Ja, ich bekam 2 Medaillen. Und ja, sie waren in Gold. Und ja, die Presse wies darauf hin, dass mein Punktevorsprung vor dem Zweitplatzierten sowohl vom Turm als auch vom Sprungbrett so groß war wie noch nie zuvor.
    Es passte einfach alles. Jeder Sprung fühlte sich richtig an und es gelang mir alles ganz natürlich.
    Charlie und ich sprachen hinterher darüber, was der Grund dafür war.
    Waren es unsere paar Tage, die wir alleine im Ferienhaus verbracht hatten? Unwahrscheinlich.
    Ich glaube, es war die Krönung meines ersten Jahres, das ich mit meiner wahren Liebe verbringen konnte. Mein Jahr mit Charlie war einfach nur großartig. Mein Erfolg bei diesem Wettbewerb war einfach nur der Höhepunkt dieses Jahres.
    Es ist nicht so, dass es für uns danach nur noch bergab ging — ganz im Gegenteil. Das Leben mit Charlie wurde besser und besser. Aber man kann erste Male nicht wiederholen. Und wir konnten unser erstes Jahr nie wiederholen.
    Dieses erste Jahre endete mit dem Wettbewerb in Albuquerque und unserem anschließenden Urlaub. Gott, bin ich froh, dass ich in diesem Jahr nicht gegen mich selbst antreten musste.
    Ich war einfach unschlagbar.
    Harry musste in diesem Sommer gegen mich antreten, und gegen eine Menge andere Springer. Aber er blieb ruhig und entspannt. Nach der Qualifikationsrunde fand er sich auf Platz 16 und damit im Finale wieder — zwar nur knapp, aber er war dabei. Er war einfach überglücklich. Beim Abendessen sagte er, dass er sich wünschte, dass sein Vater und Lida dabei sein könnten.
    »Aber Lida wollte nicht kommen. Sie sagte: ›Es ist das Ende deiner Turmsprung-Karriere. Beende sie mit Tim. Ich habe dich den Rest meines Lebens‹ . Ich glaube, sie hat recht.«
    Die Qualifikationsrunde fand am Freitag statt, das Finale am Samstag. Wir versicherten Harry, dass er sich am Samstag noch verbessern würde.
    Er sprang wirklich gut. Als kurz nach seinem zweiten Sprung sein Vater in der Schwimmhalle auftauchte, war für ihn der Tag perfekt. Ich hatte Harry‘s Dad angerufen, sobald ich wusste, dass er im Finale sein würde. Phil Jensen hatte nicht geplant, noch zum Wettbewerb zu kommen, weil er nicht damit rechnete, dass Harry es bis ins Finale schaffen würde.
    Als ich ihm sagte, dass er es doch geschafft hatte, flog Mr. Jensen nach Denver, von wo aus er am Morgen den ersten Flieger nach Albuquerque nahm.
    Harry sprang gut, aber jetzt wurden seine Sprünge noch besser. Er bekam von vielen Punktrichtern 9.8 und 9.9 Punkte. Hin und wieder war auch eine 10 dabei, was für sein Level etwas absolut außergewöhnliches war. Allerdings erlaubte ihm sein

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