Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
hat mir verraten, was ich tun soll. Es ist alles innerhalb des Kreises aufgebaut.«
    »Dann sehen wir es uns doch mal an«, sagte Adam. Er nahm Calvin am Arm und sagte: »Folge mir. Ich werde dich auf den Beinen halten.«
    Wir gingen am Heel-Stein vorbei, einem fast fünf Meter hohen Monolithen, der ein wenig nordöstlich vom Rest des Monuments stand und dann unter dem durchgehenden Ring der aus Zement geformten Steine hindurch, die den äußeren Ring des Henge bildeten. Ich sah wachsam nach oben, als wir unter der Zementplatte hindurchgingen, auf der die beiden Bussarde saßen.
    Sie saßen viereinhalb Meter über unseren Köpfen und mein innerer Kojote war sich sicher, dass das nicht weit genug entfernt war. Außerdem waren wir ziemlich laut; der feine Kies war leisen Bewegungen nicht gerade zuträglich.
    »Bussarde jagen tagsüber.« Adam hielt Calvin nur noch an der Schulter – aber er sprach mit mir. »Solange Hank keine Waffe hat, siegt nachts ein Wolf über einen Bussard.«
    Einer der Bussarde schrie eine Beleidigung zurück und Adam lächelte – ein Gesichtsausdruck, in dem genauso viel Herausforderung lag wie im Schrei des Bussards.
    »Jederzeit, Bussard«, sagte er. »Jederzeit.«
    Ich hatte das Gefühl, dass er immer noch sauer war, weil Hank auf ihn geschossen hatte. Und wo ich gerade darüber nachdachte, stellte ich fest, dass ich darüber auch nicht allzu glücklich war.
    »Calvin und ich sind vor ungefähr einer Stunde angekommen«, sagte Jim, der die Kampfansagen einfach ignorierte, »und wir haben alles, was wir brauchen, im Scheinwerferlicht
aufgestellt. Kojote hat ziemlich nachdrücklich darauf bestanden, dass es bei der Zeremonie keinerlei moderne Technik gibt.« Er schaute zu Calvin und ich war mir sicher, dass er im Dunkeln um einiges besser sehen konnte als sein Neffe. »Insbesondere keine Taschenlampen. Aber ich bin ein alter Mann und glaube fest daran, dass man effizient arbeiten sollte, also sind wir mit dem Truck hochgefahren.«
    Stonehenge setzte sich aus dem Heel-Stein und ein paar konzentrischen Steinringen zusammen. Der äußere Ring bestand aus Tragsteinen mit einem Dachstein, der innere Ring aus Monolithen – die vielleicht einen Meter fünfzig bis siebzig hoch waren. Dann kam ein innerer Hof.
    Der Innenhof war geformt wie ein Hufeisen, dessen offenes Ende nach Nordosten zeigte – auf den Heel-Stein, um genau zu sein. Er war umringt von fünf riesigen Steinformationen, die wiederum von zwei Haltesteinen und einem Dachstein gebildet wurden. Sie erinnerten mich in ihrer Form mit den hohen Beinen und dem schmalen Aufbau immer an diese Klammern, die beim Möbelbau eingesetzt werden. Es gab zwei dieser Trilithen auf jeder Seite des Hufeisens und einen in der Mitte; alle waren höher als der äußere Ring und der mittlere war noch ein gutes Stück höher als alle anderen. Innerhalb dieser massiven Steinformationen stand noch eine Reihe Monolithen, die ebenfalls dem Hufeisenaufbau folgte.
    Auf allen Monolithen, sowohl im inneren Hof als auch im äußeren Kreis, standen breite Glasgefäße, die dicke, weiße, unangezündete Kerzen schützten. Die Dochte waren schon geschwärzt, was hieß, dass sie schon einmal benutzt worden waren.
    Vor dem höchsten der massiven, klammerartigen Pseudosteindinger war ein Altar – an die drei Meter lang, neunzig Zentimeter tief und etwas über einen halben Meter hoch.
    Ein Stück vor dem Altar war Holz für ein kleines Feuer aufgestapelt, auf etwas, das aussah wie ein vielleicht fünf Zentimeter dicker Kreis aus grobem Kies, der viel dunkler und rauer war als der restliche Bodenbelag. Ich beugte mich vor, um ihn zu berühren, und Jim sprach.
    »Morgen früh, wenn wir wieder sehen können, kommen wir und räumen auf«, erklärte er mir. »Der Kies macht es einfacher, die Reste des Feuers zu beseitigen. Wir wollen niemanden auf dumme Gedanken bringen, nicht dass demnächst dämliche Teenager hier Feuer anzünden. Außerdem stellt es sicher, dass das Feuer sich nicht ausbreitet. Um diese Jahreszeit gibt es oft Grasfeuer, aber ich will nicht derjenige sein, der dafür verantwortlich ist.«
    Adam war auf einen der Monolithen gestiegen, um sich die Kerzen genauer anzusehen. Es war ein müheloser Klimmzug, der auf die Stärke hindeutete, die er besaß. Er ließ sich wieder auf den Boden fallen und klopfte sich die Hände ab. »Von hier unten ziemlich schwer anzuzünden.«
    »Wir haben den Schemel noch, den ich benutzt habe, um sie alle aufzustellen.« Calvin

Weitere Kostenlose Bücher