Silberband 015 - Mechanica
unter ihnen. Claudrin war in der
IRONDUKE geblieben. Jeder Angriff auf die herabregnenden Männer würde von ihm mit einem Schuß aus
den Impulskanonen beantwortet werden.
Die Welt unter Rhodan stand erst am Anfang ihrer Entwicklung. Hier gab es noch endlose Sümpfe
mit urweltlichem Leben. Da stampften Saurier durch den unwegsamen Dschungel, und fleischfressende
Pflanzen stellten ihre Fallen auf. So ungefähr mußte die Erde einmal vor undenklichen Zeiten
ausgesehen haben.
Die Luft um ihn erbebte und lenkte ihn von seinen Gedanken ab. Er warf einen dankbaren Blick
in den dunstigen Himmel. Soeben waren Hunderte von Schiffen in der Nähe Snarfots aus dem
Hyperraum gebrochen. Sie würden jetzt bereits mit der IRONDUKE in Funkverbindung stehen, bereit,
jeden Augenblick mit vernichtender Gewalt auf Snarfot herabzustoßen.
Er hörte die Raumfahrer um sich herum in ein begeistertes Geschrei ausbrechen. Die
Einsatzgruppen wußten nur zu gut, was diese Schockwelle zu bedeuten hatte.
Unter ihm landeten die ersten Männer auf festem Boden und begannen auf das Saatschiff loszustürmen.
Über ihnen hing die Kugel der IRONDUKE, von der Kraft der Antigravfelder getragen. Rhodan
stellte sich vor, wie Claudrin in der Zentrale unruhig auf und ab ging und sich ständig bei Dr.
Riebsam darüber beschwerte, daß er an Bord bleiben mußte, wenn endlich einmal etwas geschah.
Sicher landete Rhodan mit beiden Füßen auf der Oberfläche. Neben ihm sprang Bully zu
Boden.
Sergeant Hölscher kam zu ihnen gerannt und deutete auf das Funksprechgerät unter seinem
Arm.
»Der Oberst teilte gerade mit, daß von dem Saatschiff mehrere Funkimpulse über
Hyperwelle abgestrahlt wurden, Sir«, berichtete er eifrig.
»Vermutlich waren es Notrufe«, sagte Rhodan nachdenklich. »Das Saatschiff wird um Hilfe
gebeten haben.«
Bully sah ihn von der Seite her an.
»Wird es diese Unterstützung bekommen?« fragte er.
»Wir werden mit Atlan darüber sprechen«, erwiderte Rhodan. »Er läßt von dem Robotgehirn dieses
Gebiet sorgfältig beobachten. Der Regent wird feststellen, ob das Saatschiff auf seinen
Notruf hin eine Antwort erhalten hat.«
Hölscher klemmte das kleine Gerät in seinen Gürtel und blickte Rhodan abwartend an. Der
Administrator wies auf das fremde Schiff.
»Die Schleusen sind noch offen, und unsere Männer warten bereits«, sagte er.
Sie setzten sich in Bewegung. Vor dem Schiff hatten sich dreihundert Raumfahrer versammelt.
Stumm warteten sie auf Rhodans Erscheinen.
John Marshall, der Führer der Mutanten, der ebenfalls mit abgesprungen war, kam auf Rhodan
zu.
»Es ist mir gelungen, mit Gucky telepathischen Kontakt aufzunehmen«, sagte er leise. »Der
Mausbiber behauptet, daß wir ohne Gefahr das Schiff betreten können. Goldstein, Tschubai,
Heystens, Noir und Sengu sind bereits im Innern.«
Rhodan erinnerte sich, daß Pelant bei dem Zerstörer geblieben war.
»Was ist mit MacDowell?« fragte er.
Marshall konzentrierte sich. Nach einer Weile sagte er tonlos: »Er lebt nicht mehr, Sir.«
Rhodans Gesicht verhärtete sich. Er rief Hölscher zu sich.
»Claudrin soll sich mit Atlan in Verbindung setzen!« befahl Rhodan. »Der Imperator kann
vielleicht feststellen, ob die Notrufe des Saatschiffs beantwortet wurden. Veranlassen Sie
das, Sergeant.«
Hölscher betätigte das Funkgerät und rief Claudrin.
»Marshall, Sie und Bully kommen mit mir. Alle anderen warten hier vor dem Schiff, bis wir sie
rufen«, ordnete Rhodan an. »Falls wir uns innerhalb einer Stunde nicht auf irgendeine Weise
melden, wird das Schiff gründlich untersucht.«
Eine Bewegung in der Schleuse ließ ihn herumfahren, aber es war nur Gucky, der gemütlich
herangewatschelt kam und ihnen zuwinkte.
»Ich habe mir gedacht, daß ich euch den Weg zeigen kann, denn das Schiff ist ziemlich groß«,
sagte er heiter. »Dort im Innern steht dir eine nette Überraschung mit dem Kommandanten bevor,
Perry.«
Die seltsame Betonung, mit der Gucky das Wort ›Kommandant‹ aussprach, machte Rhodan sofort
stutzig. Er wußte jedoch, daß es sinnlos sein würde, den Mausbiber zu fragen. Gucky hatte eine
Vorliebe für Überraschungen, und er würde sich auch diese nicht nehmen lassen.
»Im ersten Augenblick dachten Ras und ich, daß sie uns angreifen würden, als sie in
die Zentrale kamen. Ras empfahl mir spöttisch, mit ihnen das gleiche zu tun, das mir bei den
Relais so leichtgefallen war. Wir griffen nach unseren Waffen, um für jeden
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