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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Begriffes Gerechtigkeit interessieren, Valtenosch. Können Sie sich dazu äußern?«
    Valtenosch betrachtete die Terraner. Sein Gesicht war unbewegt, man sah nicht, welche Gemütserregung ihn bewegte.
    Dann sagte er:
    »Wir greifen überall dort ein, wo offensichtlich Unrecht geschehen ist. Wir haben zahllose Agenten in allen Teilen Gruelfins. Wir sind friedliebend, und wir stellen uns gegen jede Einzelperson und gegen jede Gemeinschaft, die diesen Frieden bedroht. Dann werden wir ziemlich nachdrücklich.«
    Cascal und Penka versuchten, aus dem, was der weißhaarige Cappin ihnen berichtete, die Wahrheit herauszufiltern. Es war schwer, weil alle Vergleichsmaßstäbe fehlten und außerdem nicht festzustellen war, ob Valtenosch schauspielerte oder nicht. Was er sagte, klang ziemlich wahr. Seine Augen waren es, die hauptsächlich die Ärztin faszinierten – Claudia fühlte, ohne sagen zu können, warum, daß dieser Mann nicht log.
    »Wir helfen, wo wir können«, fuhr Valtenosch fort. »Wir helfen in Notlagen, aber wir helfen auch notfalls mit Waffengewalt all jenen Lebewesen, die sich nicht selbst gegen die Übergriffe der Takerer wehren können. Das ist alles, was wir Ihnen sagen können, ohne unsere Geheimnisse aufzudecken. Jetzt zu Ihnen. Woher kommen Sie?«
    Cascal fragte:
    »Sie kennen die Einheit des Lichtjahres?«
    »Ja. Das Maß ist bei uns technisch definierbar. Neun Komma einundsechzig Mal zehn hoch dreizehn Einheitsmaße.«
    Cascal rechnete nach und fand heraus, daß beide Werte, terranisches und cappinsches Lichtjahr, ungefähr gleich groß waren. Einmal hatte man die terranische Terminologie benutzt, die sich an das Jahr des Planeten anlehnte, hier die eines anderen zentralen Planeten.
    »Wir kommen aus einer anderen Galaxis. Sie ist fast sechsunddreißig Millionen Lichtjahre entfernt.«
    Valtenosch schüttelte den Kopf und sagte:
    »Ich glaube Ihnen kein Wort, Terraner.«
    »Es kommt noch schöner, Wesakeno!«
    Cascal schilderte in groben Umrissen, woher sie kamen. Er sagte dem Wachrat, wie Ovaron zu ihnen gestoßen war. Er schilderte kurz, ohne wichtige Daten bekanntzugeben, den Träger MARCO POLO und berichtete von Perry Rhodan. Er berichtete wichtige Eindrücke aus dem langen Flug zwischen den beiden Galaxien.
    »Ich bin nicht überzeugt, obwohl es überzeugend klingt«, sagte Valtenosch.
    Cascal stand auf.
    »Ich betonte schon von Anfang an, daß uns alles andere interessiert, als eine Auseinandersetzung mit Waffengewalt. Machen wir einen Versuch! Drei von uns gehen mit drei von Ihnen in unser Schiff. Sie werden auf den dritten Blick erkennen, wie verschieden unsere beiden Technologien sind.«
    Dieses Argument wäre unter anderen Umständen lächerlich gewesen. Aber es machte Sinn angesichts der bisher beobachteten Einheitlichkeit der Technik in Gruelfin.
    Valtenosch unterhielt sich leise mit den anderen Mitgliedern des Wachrates.
    »Einverstanden«, sagte er. »Wir gehen allein in Ihr Schiff.«
    Cascal schüttelte mit Nachdruck den Kopf und stand auf.
    »Sie kommen allein nicht ins Schiff, ohne es und uns zu vernichten. Wir gehen mit Ihnen, Valtenosch. Ich wiederhole: Wir wollen, wenn möglich, Ihre Freunde werden. Nichts anderes.«
    Wieder eine kurze Beratung.
    »Einverstanden.«
    Minuten später gingen sie langsam durch die Korridore zurück.
    Cascal, Manishe und ein Offizier hielten die Hände an den Griffen der Waffen. Niemand sprach. Plötzlich drehte Valtenosch den Kopf und sah Cascal fest in die Augen.
    »Wir sind geneigt, Ihnen fast alles zu glauben, Terraner. Bis auf eines: Wir glauben Ihnen nicht, daß Sie aus einer anderen Galaxis hierher kamen, um nachzusehen, ob eine Invasion der Cappins geplant ist oder nicht.«
    Minuten später betraten sie das Schiff.
    In der unteren Polschleuse, noch ehe sie sich in den Antigrav-Aufwärtsschacht schwangen, zogen die drei Terraner die Waffen und ließen sie mit dem Lauf nach unten in den Händen hängen. Die Waffen waren schußbereit.
    Sie kamen in die leere, hellerleuchtete Hauptzentrale des Leichten Kreuzers, und die Cappins sahen sich der verwirrenden, aber logisch klar gegliederten Technik der Schalt- und Regelmechanismen und der vielen Schirme gegenüber. Die kühn geschwungenen Lehnen der Sessel, die Farben und Formen, die tausend Schalter und Uhren – es war ein neuer und fremdartiger Eindruck.
    Einige Minuten lang gingen die Cappins langsam von Pult zu Pult, betrachteten die Einrichtung und berührten mit den Fingerspitzen die Abdeckungen

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