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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorstellen konnte. Wunderdinge hatten die Schiffbrüchigen darüber erzählt. Als Karos seinem Vater gegenüber einmal ein Wort davon erwähnte, war dieser schrecklich wütend geworden und hatte ihm verboten, auch nur im Traum darüber nachzudenken.
    »Wir leben hier, wie unsere Eltern auch gelebt haben«, hatte Pendor damals gesagt. »Sie haben gewußt, warum sie das harte und karge Leben der Zivilisation vorzogen. Die Sterne – pah! Was gehen uns die Sterne an, was die anderen Universen? Hier, Porvenir, das ist unser Universum, und es gehört uns allein! Denk nicht mehr an die andere Welt, mein Sohn, sondern suche dir lieber einen Platz aus, an dem du dein Haus bauen möchtest, wenn du einmal heiratest.«
    Aber Karos konnte die Erzählungen der Schiffbrüchigen nicht vergessen, auch wenn er nicht mehr von ihnen sprach.
    Sie bogen um das Kap. Vor ihnen lag die breite Bucht, die fast zwanzig Kilometer weit in das felsige Land hineinreichte. Der Wind kam jetzt von Osten und wurde von den Bergen abgehalten. Das Wasser war ruhig und nur wenig bewegt.
    »Siehst du etwas?« fragte Pendor seinen Sohn. Er kümmerte sich um die nachfolgenden Boote und gab ihnen Zeichen, damit sie die Klippen vermieden. »Wir müssen jetzt kreuzen.«
    Karos ließ sich mehrmals von weißen Schaumkronen täuschen, die aber nur von Unterwasserklippen und nicht von Walen zeugten. Er schüttelte den Kopf.
    »Nichts, Vater, aber wir fangen ja gerade erst an mit der Jagd. Vielleicht sind sie weit eingedrungen, bis vor zum Land.«
    »Wir werden uns verteilen, dann sehen wir mehr.« Er blickte über die Wasserfläche und deutete dann nach vorn. »Da, die Insel, dort legen wir an. Es gibt eine kleine Bucht, in der wir geschützt sind. Nach dem Essen fahren wir weiter. Wenn wir heute nicht mehr zurückkehren, kenne ich eine Bucht am Festland.«
    Die sieben Boote liefen sanft im flachen Wasser auf den Kies. Es gab angeschwemmtes Holz, und wenig später brannte ein großes Feuer. Die vierzehn Männer vergaßen ihr schweres Handwerk und genossen unbewußt die Tatsache, daß die Welt ihnen gehörte, ihnen ganz allein.
    Hoch über ihnen stand die Robotkamera und berichtete der Menschheit vom Leben der Sonderlinge, die sich inmitten der technisierten Zivilisation ihr eigenes Paradies erhalten hatten, und manche jener, die bisher immer nur mitleidig gelächelt hatten, wenn sie von den Zeitrittern hörten, bekamen nachdenkliche Gesichter.
    Einer hatte ein halbes Schaf mitgenommen, das sie nun am Feuer brieten. Sie wurden alle satt. Dann tranken sie aus den hölzernen Krügen Wasser, mit Schnaps gemischt, und schließlich zündeten sich einige die selbstgerollten Zigarren an, deren Geruch allein schon genügt hätte, eine ganze Herde von Walfischen einzuschläfern.
    »Sie sehen uns wieder zu«, sagte einer und deutete hinauf in den Himmel. »Einige von ihnen werden uns beneiden, die anderen bedauern.«
    Sie sprachen nicht viel, denn jeder kannte die Sorgen des anderen. Alles war klar. Es gab keine Probleme, und wenn es welche gab, wurden sie in den Versammlungen gelöst.
    Karos war auf den kleinen Berg gestiegen, der sich in der Mitte der Felseninsel erhob. Von dort hatte man einen guten Überblick und konnte die gesamte Bucht voll einsehen.
    »Die Wale!« rief er plötzlich und deutete nach Osten. »Ganz nahe beim Land. In einer Stunde können wir dort sein.«
    Pendor war aufgesprungen. Er rannte zum Gipfel. Als er neben seinem Sohn stand, nickte er.
    »Eine gute Stunde, wenn nicht mehr. Wir haben wenig Wind.«
    »Dann müssen wir eben rudern.«
    »Das befürchte ich auch«, sagte Pendor und ging wieder hinab zu den anderen beim Feuer. »Wir brechen auf.«
    Sie schoben die Boote ins Wasser zurück und setzten die Segel. Mit den Rudern halfen sie nach, und bald hatten sie die kleine Insel weit hinter sich zurückgelassen. Vor ihnen waren die Wale, eine ganze Familie. Einer von ihnen würde das Opfer sein müssen, auf keinen Fall aber ein Muttertier.
    Auch die Zeitritter hatten ihre strengen Gesetze, an die sie sich halten mußten …
    An diesem Abend war es Mary Kantenburg, die ganz überraschend die Initiative ergriff.
    Die kleine Flotte war kurz nach Einbruch der Dunkelheit mit einem erlegten Wal zurückgekehrt. Der günstige Wind hatte ihnen geholfen, das riesige Tier gemeinsam in Schlepp zu nehmen und hinter sich herzuziehen. Morgen kam der große Tag des Ausschlachtens.
    Müde und erschöpft von den Anstrengungen des Tages, wollten Pendor und sein Sohn

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