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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sprechen. »Bully, kommen Sie zu mir!«
    Der Terraner nahm sich zusammen. Er überwand seinen Widerwillen und baute sich neben Mayk Terna auf.
    »Sie sind ein Scherzbold«, sagte die Frau schwerfällig. »So hatte ich mir die Besichtigung eigentlich nicht vorgestellt. Stützen Sie mich!«
    Bull umklammerte ihren Arm. Er packte fester zu, als es notwendig gewesen wäre, doch Mayk Terna schien das nicht aufzufallen. Roi Danton führte die anderen Delegationsmitglieder an.
    Im Antigravschacht schwebten sie nach unten.
    Wenig später begann die Führung durch die L-7. Sie verlief so, wie Reginald Bull es sich unter den gegebenen Umständen vorgestellt hatte. Keiner aus Hildenbrandt war in der Lage, die Sachlage wirklich zu beurteilen. Dennoch stellten die Delegierten hin und wieder Fragen, bei denen Bull und Danton Blut und Wasser schwitzten. Mayk Terna schien sich allmählich zu erholen. Sie wollte alles berühren und selbst prüfen. Nur mit größter Mühe konnte Bull sie beispielsweise davon abhalten, die Wartungsklappe der Hauptpositronik zu öffnen. Hätte sie darauf bestanden, hätte sie zwangsläufig entdeckt, dass es keine Positronik mehr gab.
    Zwischenfälle dieser Art traten immer wieder auf, sodass selbst Roi Danton erleichtert aufatmete, als Mayk Terna schließlich sagte, sie habe nunmehr genug gesehen.
    »Wunderbar«, bemerkte Reginald Bull.
    »Einen Moment noch.« Mayk Terna deutete auf ein rotes Schott. »Was ist dahinter?«
    »Ein Lagerraum«, antwortete Bull gleichgültig. Er blickte Roi Danton und den Männern nach, die bereits weitergingen. Auch mehrere Frauen der Delegation begaben sich zum Ausgang. Nur Mayk Terna, Kayla Hildenbrandt und zwei andere blieben noch bei ihm.
    »Ich will ihn sehen!«, sagte die Administratorin.
    »Der Raum ist leer.«
    »Ich will ihn dennoch sehen!«
    »Na schön.« Reginald Bull seufzte. Er öffnete das Schott und ging hindurch. Die Frauen folgten ihm. »Hier ist wirklich nichts. Überzeugen Sie sich.«
    Kayla Hildenbrandt schlenderte an ihm vorbei. Sie betrat die stillgelegte Hygienekabine der vormals hier untergebrachten Verwaltung.
    »Wonach suchen Sie?«, fragte Bull ahnungslos.
    Mayk Terna gab ihm einen Stoß in den Rücken. Er flog einige Meter weiter und landete mit ausgebreiteten Armen auf dem Bauch. Zornbebend sprang er wieder auf, doch Mayk Terna und Kayla Hildenbrandt packten ihn und stießen ihn erneut zu Boden. Bull sah Kaylas Gesicht über sich. Er bekam die rechte Hand frei, ballte sie und holte aus, aber er brachte es nicht fertig, wirklich zuzuschlagen, sosehr er der Frau auch zürnte. Deshalb versuchte er nur auszuweichen, als sie ihm die Faust unter das Kinn drosch. Es gelang ihm nicht. Der Schlag traf ihn voll, und er verlor für einige Sekunden die Kontrolle über sich. Blindlings schlug er um sich, während er über den Boden geschleift wurde.
    Als er den Kleinsttransmitter vor sich sah, begriff er jäh, wie sehr er getäuscht worden war. Mit aller Kraft kam er hoch, schüttelte Kayla ab und fuhr herum. Doch Mayk Terna setzte ihre Faust exakt auf seine Kinnspitze. Reginald Bull sah nur noch ihre funkelnden Augen, dann stürzte er in eine tiefe Bewusstlosigkeit.
    »So ein Kerl«, sagte die Administratorin schnaufend. »Wehrt sich wie ein Berserker.« Sie blinzelte Kayla zu. »Das wäre ein Mann, der mir imponieren könnte.«
    »Bleib du bei deinem Wurzelzwerg«, empfahl Kayla. »Der wehrt sich wenigstens nicht, wenn du ihn küsst.«
    Sie packte einen Arm Bullys und wartete, bis Mayk Terna ebenfalls zugriff. Gemeinsam schleppten sie den Bewusstlosen zum Transmitter und schoben ihn hinein.
    Mayk eilte davon. Kayla schaltete den Transmitter aus und packte ihn in aller Ruhe zusammen. Sie trug das Gerät quer durch die Lagerhalle zu einem Abfallhaufen und versteckte es darunter. Draußen musste inzwischen einige Unruhe entstanden sein, aber das störte sie nicht.
    Sie ließ knapp eine halbe Stunde verstreichen. Dann erst erhob sie sich, klopfte sich den Staub von der Kombination und schlenderte aus der Halle.
    »Wo ist Reginald?«, fragte Roi Danton.
    Mayk Terna lächelte verschmitzt. »Bully?«
    »Ja, sicher. Wo ist er?«
    Die Administratorin zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Ich habe ihn vor wenigen Minuten noch im intensiven Gespräch mit Kayla gesehen. Mir scheint, ich habe ihn doch unterschätzt. Er ist … Na, Sie verstehen schon.«
    Roi Danton blickte sie verwirrt an. »Bully ist was …?«
    »Tun Sie doch nicht so.« Mayk Terna lachte.

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